7.

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Izuku

Geduldig geleitete ich den leicht schwankenden Jungen auf sein Zimmer. Obwohl er alleine laufen konnte, hatte er darauf bestanden von mir gestützt zu werden. Er benahm sich wirklich seltsam.

Ständig suchte er Körperkontakt, generell  war er viel offener und zutraulicher unter dem Einfluss der Beruhigungsmittel. Obwohl es eine willkommene Abwechslung war, die angespannte Rivalität zwischen uns mal nicht zu spüren kam mir dieser Kacchan unheimlich vor.

Für gewöhnlich stand er über den Dingen, war unnahbar und ein Einzelgänger, aber möglicherweise war das nur Fassade, möglicherweise hatte Kacchan dasselbe menschliche Bedürfniss nach Zuneigung wie jeder andere.

Vorsichtig schielte ich zu dem Älteren und erwischte ihn dabei, wie er mich zum wiederholten mal verträumt anlächelte. Kacchan schien es nix auszumachen das ich ihn beim Starren ertappt hatte er lächelte nur noch breiter

"Du bist süß wenn du rot bist, Deku."

Oh gott war ich rot geworden? Wenn ja wurde ich gerade vermutlich noch röter schnell richtete ich meinen Blick wieder auf den Korridor vor uns. Wir waren bei Kacchansraum angekommen.

Kacchan könnte nur schwer sein Blick von mir lösen um den Raum aufzuschließen. Als wir dann aber doch endlich eintraten hatte Kacchan nur noch Augen für sein Bett auf das er sofort mit Anlauf sprang. Unschlüssig stand ich in der Tür sollte ich schon gehen?

Ich hatte Kyoka versprochen dafür zu sorgen das er schlief und er lag in seinem Bett, war mein Job damit also beendet?

Schon wieder nahm Kacchan mir die Entscheidung ab

"Deku, ich wette ich kann höher hüpfen als du."

Mit diesem Satz sprang er auf und ab und streckte die Hände grotesk in die Luft.

Ich hätte ein Dejavu von uns beiden wie wir als Kinder auf dem großen Bockspring Bett im Schlafzimmer von Kacchans Eltern rumgehüpft waren bis wir ausgepowert einschlafen waren, fest in einander geschlungen. Aufgewacht war ich dann allerdings in meinem eigenen Bett weil meine Mutter mich in der Zwischenzeit nach Hause getragen hatte. Das war lange bevor Kacchan seine Macke bekommen hatte und er angefangen hatte mich zu hassen.

Hin und her gerissen stand ich da

"Ach scheiß drauf."

Murmelte ich und fügte etwas lauter hinzu

"Ich wette ich komme bis an die Decke."

Mit 3 großen Schritten durchquerte ich das Zimmer und ließ mich von Kacchan auf das Bett ziehen wie 2 Irre sprangen wir darauf herum und versuchten einander zu übertrumpfen. Unter uns quitsche das Bett und bei dem Gedanken daran was unsere Klassenkameraden denken mussten wen sie uns hörten, musste ich kichern.

"Warum lachst du?"
Fragte er als wir keuchend eine Pause einlegten. Ich erklärte es ihm, hörte aber bei dem ernsten Blick den er mir zuwarf sofort  auf zu Kichern.

Hatte ich was falsches Gesagt? War ihm das Unangenehm? Er sah mich noch einige Sekunden länger an und fing dann noch wilder an zu hüpfen und zusätzlich laut zu Stöhnen.

Lachend viel ich vom Bett und Rang nach Luft, aber Kacchan hörte nicht auf sondern fing an meinen Namen zu rufen "Ja, Deku besorgs mir so richtig!" Mein Körper schüttelte sich vor Lachkrämpfen und Japsend versuchte ich ihn zum stoppen zu animieren, aber jedes mal wenn ich versuchte ein vernünftiges Wort raus zu bringen brachte er mich noch mehr zum lachen nach geschlagenen 3 Minuten ging ihm die Puste aus und er ließ sich lachend aufs Bett fallen.

Langsam beruhigte ich mich und stand vom Boden auf um mich neben ihn zu setzen.

"Was machen wir jetzt?" fragte er wie ein aufgeregtes Kind

"Du schläfst jetzt deinen Rausch aus."

"Ich hab aber garnicht getrunken."

"Aber du hast du halbe Nacht nicht geschlafen und stehst unter dem Einfluss von Beruhigungsmittel."

Verärgert presste er seine Lippen auf einander.

"Ich darf aber nicht schlafen."

Verwirrt runzelte ich meine Stirn

"Warum nicht?"

"Ich muss dich beschützen!"

"Warum?"

"Ist ein Geheimnis !"

Kurz schwiegen wir

"Hat es was mit dem Geheimnis um deine Angstillosion zu tun."

"Geht dich nichts an und jetzt hör auf zu nerven."

Aus Angst davor die zarte Bindung wieder zu Verlieren hörte ich auf weiter zu stochern, aber ich musste ihn trotzdem zum einschlafen bringen.

"Du solltest dich aber ausruhen wenn du mich beschützen möchtest. Sonst werd ich noch angegriffen und du bist zu Müde um mich zu beschützen, ich bin mir sicher ein paar Stunden kann ich alleine auf mich aufpassen."

Erschrocken sah er mich an. Nach einigem weiteren auf ihn Eingerede und unter der Voraussetzung das ich bei ihm blieb,  bewegte ich ihn tatsächlich dazu unter die Decke zu krabbeln und die Augen zu schließen.

Ich hatte nicht wirklich vor bei ihm zu bleiben, er war für gewöhnlich relativ vernünftig also würde er wenn er wieder aufwachte sicherlich nicht sonderlich nachtragend sein. Dennoch blieb ich, während er einschlief, an seinem Bettrand sitzen und spielte mit seinen blonden Stachelhaaren. Freudig zog ich den wohlbekannten Geruch nach Zitrone und Minze ein.

Ich hatte mit ihm seit langem keine so schöne Zeit mehr verbracht wie Heute obwohl unser Verhältnis, sich seit dem Start auf der UA, stark verändert hatte war es nie wieder so wie früher, bevor das Thema Quirklosigkeit in mein Leben trat.

Was vermutlich mit unter auch meine Schuld war ich hatte versucht mich so gut es ging von ihm fernzuhalten. Tief im Inneren wusste ich, dass egal wie viel Hoffnungen ich mir machen würde, er meine Gefühle nie erwiedern könnte. Mir kam wieder der  Satz aus der Angstillosion in den Sinn. 

"Deku, du Nichtsnutz stürz dich am besten vom Schuldach."

Hatte er das damals ernst gemeint? Wenn ja dachte er heute sicher nicht mehr so. Auch wenn ich nicht erwarten dürfte das es immer so laufen würde wie Heute, hatten wir immerhin einen stillen Frieden mit einander geschlossen.

Vorsichtig, um ihn nicht aufzuwecken schlich ich aus dem Zimmer und schloss so leise wie möglich die Tür. Erleichtert aufseufzend checkte ich auf meinem Handy die Uhrzeit und machte mich auf den Weg zum Gemeinschaftsbereich.

Es war 16:24. Ich beschloss seinen Freunden aufzutragen ihn vor dem Abendessen zu wecken. Als ich aber Gemeinschaftsbereich ankam wurde ich von entsetzten und peinlich berührten Gesichtern empfangen.

"Was ist los?"

Verwirrt suchte ich Shotosblick, aber bevor er mir antworten könnte würde er von Mineta unterbrochen. Süffisant grinsend erwiederte er

"Ja, Gibs ihm Deku!"

Mineta und Sero brachen in Gelächter aus und ich lief scharlachrot an.

1042 Wörter
10.03.20

Its Complicated//Bakudeku *Beendet*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt