Loki POV
Es muss schrecklich sein, irgendwann zu sterben. Diese arme Menschen. Auch wenn sie sich noch so stark und mächtig fühlen, sie werden nie dasselbe erreichen können wie Götter. Dazu sind sie einfach nicht schlau genug! Oder sie halten sich an die falschen Personen. Was bringt den Liebe, wenn man doch mit List viel weiterkommt? Was bringt eine gute Strategie, wenn Chaos viel unberechenbarer ist? Herrje, die dumme Menschheit weiß auch gar nichts. Nennt mich selbstsüchtig und egozentrisch, aber in erster Linie denkt doch sowieso jeder an sich. Vielleicht entstand Claire aus diesem Grund. Diese Menschenfrau war anders. Nicht dass ich sie liebte, nein, aber sie hatte etwas selbstloses. Auch wieder ein fataler Fehler. Denn jedes sterbliche Elternteil wird bei der Geburt eines Halbblutes nach Walhalla wandern müssen. Niemand ist perfekt. Zumindest nicht so perfekt wie ich.
Meine Tochter. Das schöne, selbstbewusste Mädchen, dass weiß, wie man richtig kämpft! Sie ist wohl die Einzige, die das Chaos so sehr beherrschen kann, dass selbst ein kleiner Wink für unglaubliche Zerstörung dienen kann. Dieses Kind hat noch nicht mal seine ganze Macht entfaltet, aber es ist jetzt schon gefährlich. Auch wenn sie mich hasst, irgendwo liebt sie mich auch. Sonst würde sie nicht das tun, was sie gerade macht. Seltsam, dass niemand weiß, wie er mich besiegt, wo doch Nike's Champion dabei sein sollte. Ich sag ja, dämliche Menschen.
Ich muss meiner Tochter aber helfen. Bei ihrer Geburt schenkte ich ihr eine Gabe, die zusätzlich für Verwirrung sorgen wird: die wechselnde Augenfarbe. Je nach Stimmung kann Claire ihre Augenfarbe ändern. Es wird noch dauern, aber diese Fähigkeit wird ihr nützen. Außerdem wird sie erst mal jemand anderes zugeschrieben. Der hat es sowieso verdient, eine reingewürgt zu bekommen. Verdammter Kotzbrocken! Sigyn hat noch immer den Schmerz meines Betruges in ihrem Herzen, aber sie bleibt bei mir. Diese Frau hat mich vor etlichen Schmerzen bewahrt und liebt mich wohl. Lieb. Pah! Was ist das schon? Ein nichtsnutziger Haufen dämlicher Emotionen ausgelöst durch verrückte Hormone, die nur Schaden bringen. Sowas hab ich nicht nötig!
Während ich also über das Liebesleben der Menschen nachdenke, brennt sich mir eine Idee in den Kopf. Einer dieser dämlichen Krieger wird meine Claire lieben; einer wird ihr derartig vertrauen, dass er Fehler begeht. Und meine schöne Tochter wird ein leichtes Spiel haben.
Ziel Nummer 1: Oliver Hector, Spartaner. Eigentlich ja Gwendolyn's bester Freund aber die Mission hat Vorrang. Außerdem kann Nike's kleiner Liebling auch mal einstecken. Der Zorn ihrer Göttin geht mir auch am Arsch vorbei, die hat ja auch kein Plan von nichts. Also besuche ich Oliver mal im Traum und stelle mich als Claire da. Ein hübscher Platz, eine ruhige Stelle, niemand der stören kann. Der Spartaner kommt und beginnt ein Gespräch. Irgendwann wird das aber langweilig, Menschen haben keinen Plan von nichts. Jedenfalls ist der Kerl so dumm und ich/Claire muss ihn retten. Bla, bla, bla... am Ende sind die beiden jedenfalls so beste Freunde. „Vertrau ihr, sie wird zu dir stehen..." Dieser Satz entweicht einer weiblichen Stimme. Hups, das bin ja ich! Na sowas! Ich darf doch gar nicht ins Geschehen eingreifen! Haha, diese Regeln sind so erbärmlich! Wir könnten groß rauskommen, aber neeiin, die Herren Götter wollen ja „jede unverzeihlich veränderte Handlung unterbinden". Hust, hust. Die wollen nur nicht scheitern. Vollpfosten! Aber hey, die mussten mich damals einsperren wegen dem Konkurrenzkampf. Also wirklich, sowas brauch ich wirklich nicht!
Kommen wir zum nächsten Teil. Ziel Nummer 2: Will Matoskah Sailer, Wendigo. So viel weiß ich gar nicht über ihn. Ein kurzer Blick in das Register und ich hab gleich ein bisschen mehr raus. Vielleicht sollte ich mir wirklich ein Handy besorgen. Aber Hermes wird mir bestimmt keines geben, das verfickte Aas. Also Matoskah bedeutet „Weißer Bär". Auch lustig, so weiß ist der nämlich gar nicht. Die Eltern waren auch einfallsreich! Ich grinste. Tja, das übliche bei Indianern: hinterlässt keine Abdrücke, temperaturresistent und gut mit Pfeil und Bogen. Typisch indianisch eben. Er dient dem Gott Hastsezini. Keine Ahnung wer das schon wieder ist. So viele unbekannte Persönlichkeiten auf einem Haufen! Also, das ist der indianische Gott des Feuers und der Vernichtung. Eigentlich soll er im Namen des „Großen Geistes" Licht und Wärme verbreiten, aber dafür will er auch ständig essen. Der Kerl ist bestimmt fett. Aber wenn er auf Vernichtung steht, werden wir uns sicherlich sehr gut verstehen. Gut, sein Volk ist sicherlich besser auf ihn zu sprechen als der Rest der Welt auf mich. Vielleicht sollte ich mal den „Großen Geist" besuchen gehen, wenn der alte Knacker denn mal wieder aus seiner Höhle kommt. Der kann doch für Ansehen sorgen. Wie nennen die Menschen das? „Proveider"? Ich sollte mit Claire reden, die weiß, was sowas ist. Meine anbetungswürdige Tochter. Das einzige Geschöpf, das ich wohl annähernd lieben kann. Schade, dass sie sterblich ist. Wenn mich meine göttliche Familie nicht will, dann erschaffe ich mir halt eine sterbliche, die sich von allein erneuert; meine Schnitter des Chaos. Diese reizenden Menschen haben mich aus der Gefangenschaft befreit und sind immer treu gewesen. Jedenfalls besser als Odin oder Nike. Ich häng schonwieder meinen Gedanken nach. Will Matoskah Sailer, du wirst meine Tochter also daten. Dann wollen wir doch mal dafür sorgen, dass du sie in einem Stück erhälst. Ich verwandel mich in einen alten Opa, der zwar ohne Krückstock herumläuft, aber dennoch einige Beschwerden hat. Zumindest äußerlich. Dann latsche ich Treppe zur Erde hinunter oder hinauf. Das weiß ja kein Schwein hier, ob man eigentlich hoch oder runter geht. Vielleicht wäre Licht günstig.
Der Ausgang ist Nahe der Mythos Akademie, wenigstens einer davon. Ich schlender umher und sehe Will auf einen Motoradladen zulaufen. Der Kerl gefällt mir. Motorrad fahren hat etwas Bad - Boy - Mäßiges. Innerlich muss ich grinsen; die Teenagersprache beherrsche ich einwandfrei. Will schaut sich um. Jetzt ist meine Chance. „Hey, Jüngelchen." Beim Chaos, meine Stimme klingt aber heiser.
„Was wollen sie denn, alter Opa!"
„Also wirklich, ich habe Kriege überlebt und mitgekämpft! Ich habe Blut gesehen und Narben bekommen! Und du lebst behütet. Lern erst mal wie man kämpft!" Alte Knacker meckern doch rum! Außerdem tut es gut, ein bisschen gemein zu sein.
„Ich kann kämpfen. Besser als Sie denken."
„Du bist ein Krieger der Mythos Akademie, ich weiß. Oh, ich weiß so vieles. Ich bin selbst dort gewesen." Also, gelogen habe ich ja nicht. Ich habe Kriege gekämpft und die Mythos Akademie besucht, um meinen Champion zu sehen.
„Oh, wirklich? Tut mir leid, das wusste ich nicht." Will ist aber ein Feigling! Entschuldigt der sich für eine Fehleinschätzung. Aber alte Leute wollen sowas ja.
„Will ich auch meinen! Sag mal, wo willst du denn hin?"
„Ich treff mich mit einem hübschen Mädchen." Er grinst verschlagen. Hübsch?! Meine Tochter ist doch nicht hübsch, sie ist atemberaubend schön!
„Hübsch sind sie doch alle, die Weiber! Und verwirrend dazu. Aber du solltest einem Mädchen nicht mit Motorrad kommen."
„Wirklich? Ich dachte, sie mag sowas. Zumindest wirkt sie so cool und taff. Ich hoffe, sie mag das Risiko." Warum schätzt er Claire so gut ein? Das ist ein Problem!
„Nun ja, aber dann solltest du ein wenig Romantik dennoch mit einbauen. Die Weiber stehen auf sowas, egal wie sie sind."
„Romantik? Wo soll ich das denn noch her nehmen?"
„Gibt es hier einen Steg oder so?"
„Ja, ein paar Kilometer weiter Richtung Norden."
„Fahr dorthin. Bei Sonnenuntergang sind Seen zum kotzen romantisch." Ich zwinker ihm zu.
Will schaut auf seine Uhr. „Ich muss los. Danke für Ihre Hilfe!" Er schnappt sich ein Motorrad und fährt weg. „Fahr du nur zum See, dann wirst du einiges erleben. Claire gehört an erster Stelle mir und niemand beleidigt sie! Ein hämisches Grinsen macht sich auf meinem Gesicht breit und dann ändere ich wieder mein Aussehen. Du erlebst dein blaues Wunder, Will Matoskah Sailer.
-----------------------------------
Soo, meine Lieben.
Das ist das Ganze mal ein wenig aus Loki's Sicht. Ich dachte mir, dass euch das vielleicht auch mal interessiert.
Außerdem hatte ich ja ein paar Dinge angesprochen und die müssten auch mal geklärt werden.
Also, was haltet ihr davon? Schreibt mir ein Kommentar oder votet ein bisschen.
Love Fabby
DU LIEST GERADE
incredible
أدب الهواةClaire Blackbird scheint ein ganz normales Mädchen zu sein. Nun ja, so normal wie man eben sein kann, wenn die Mutter tot und der Vater göttlich ist. Und dieser Vater hat ganz eigene Pläne für sie. Eigentlich hat Claire auch kein Problem, diese in d...