Comeback?

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Die nächste Zeit unternahm ich wieder viel mit Karim.Es sah ganz nach einem Comeback aus,aber nicht dahin zurück wo wir aufgehört hatten.Von Heiraten sprach er kein Wort mehr und anstatt zur Moschee begleitete er mich zum Feiern.Jana konnte ihn nicht leiden.Er war ihr zu alt,ich sollte mich nicht festlegen und mich lieber weiter umschauen.Sie unterließ die weiteren Verkupplungsversuche also nicht.Eines Nachts als mich aus der Wohnung von dem fremden Typen schlich,zu dem uns Jana verschleppt hatte,rief ich notgedrungen bei Karim an,da ich keine Bleibe für die Nacht hatte.Jana war noch da bei diesem Typ,nachhause konnte ich nicht mehr..Ich überlegte kurz.Nein,Malak und Sarah kommen gar nicht in Frage.Einige Minuten später fuhr Karim vor.Er kam wohl selbst gerade von einer Party,denn er roch nach Alkohol.,,Du fährst betrunken Auto?",,Ach Quatsch,bin nicht besoffen.Jetzt steig ein." Da ich keine Wahl hatte,musste ich ihm vertrauen.Ich saß keine 10Sekunden neben ihm und schon spürte ich seine Hand auf meinem Oberschenkel.,,Ich hab dich vermisst." hauchte er mir ins Ohr und küsste meinen Hals.Ich bat ihn,sich auf die Straße zu konzentrieren.Bei ihm angekommen,fiel ich müde in sein Bett.Ich dachte,dass er, wie das erste mal als ich hier übernachtet hatte,auf der Couch schlafen würde,deshalb zog ich mich und ging noch kurz ins Bad.Als ich wieder kam,war ich nicht mehr alleine und Karim machte auch keine anstalt,gehen zu wollen.Er musterte mich grinsend von oben bis unten und ich zog mir schnell was über,weil seine gierigen Blicke mir irgendwie total unangenehm waren.,,Karim,ich bin müde.Jetzt lass mich doch schlafen.",, Schlafen?" Er lachte laut.,,Du glaubst doch nicht,dass ich dich hierher bringe,damit du schlafen kannst?"Während er sich nicht mehr einkriegen konnte,flüchtete ich unter die Decke,wo ich allerdings auch nicht lange allein blieb.,,Komm her,Salma." Er drückte mich an sich,sodass ich kaum protestieren konnte.Dann küsste er mich wieder gegen meinen Willen.Er schlug die Decke weg und musterte mich wieder von oben bis unten.,,Lass mich in Ruhe,Karim.Was willst du?" ,,Ich will ein bisschen Spaß und du willst das auch,oder?" Er kramte ein kleines Tütchen aus seinem Nachttisch.Ein Kondom?Ein Kondom! Ich sah rot,löste mich von seinem Griff und sprang auf.Ich raffte schnell meine Sachen zusammen und zog mir Schuhe und Jacke über.Karim sah mir amüsiert zu.,,Du dachtest doch nicht,dass ich dich noch heiraten würde?Hahaha,dich wird nie jemand heiraten!Ich wollte mit dir spielen,mehr nicht.Dein Hicham meinte es wohl auch nicht ernst mit dir,hm?" Mir brannten die Augen voll Tränen,ich traf noch einmal seinen Blick und empfand nichts als Scham.Scham darüber,dass ich mich für so ein Schwein mal interessiert habe.Scham darüber,dass ich hier stand anstatt bei meinen Eltern zuhause zu sein.Ich schämte mich,ich fühlte mich so elend wie noch nie.Wie in Trance verließ ich Karims Wohnung und brach auf dem Parkplatz zusammen.Diese Worte,die er gerade gesagt hat.Die habe ich schon mal gehört.Mounir.Alle Erinnerungen kamen wieder hoch plus die beschämende Situation eben gerade.Ich konnte nicht mehr.Ich weinte,wie ich noch nie zuvor geweint hatte,als ich plötzlich Umrisse einer Person vor mir sah.,,Kann ich Ihnen helfen,junge Frau?Was ist denn los?" Ein fremder Mann sah besorgt zu mir herunter und legte seine Hand auf meine Schulter.,,Fassen sie mich nicht an,bitte!" Er schrak zurück und ließ mich allein.Ich weiß nicht mehr wo ich diese Nacht verbracht hatte,vermutlich durch halb Frankfurt laufend und schluchzend,aber als es hell wurde,stand ich vor meinem Haus,mein Bruder öffnete mir und ließ mich ohne weitere Fragen auf mein Zimmer gehen.Dort blieb ich dann die nächsten drei Tage.

Sommer à la HichamWo Geschichten leben. Entdecke jetzt