Bergauf

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"Sie müssen was?" Entsetzt starre ich die Ärztin an.

"Ja. Es tut mir sehr leid, Mr. Lightwood. Es geht leider nicht anders."

"Können Sie mir nicht die Knochen unter Narkose brechen wenn ich operiert werde?"

"Leider nicht. Während der Narkose ist ihr Körper entspannt. Es tut mir sehr leid."

"Kann ich wenigstens noch heute schlafen und das morgen machen?"

"Ich fürchte nein. Je länger wir warten, desto schlechter stehen die Heilchancen. Zu allem Übel müssen wir Sie heute auch noch operieren."

"Ich bin aber schon so müde."

"Ich weiß. Ich hole jetzt gleich die Orthopädin, die Sie auch operieren wird, damit wir die Sache schnell hinter uns bringen können."

"Können Sie bitte meine Familie und Magnus anrufen? Ich will sie bei mir haben."

"Eigentlich sind keine Besuchszeiten mehr aber ich mache gerne eine Ausnahme."

Eine halbe Stunde später sind alle da und die Orthopädin, Dr. Torrace, hat grade mein Zimmer betreten.

"Könntest du bitte meine Hand halten, Magnus?"

"Na klar. Das mache ich sehr gerne."

"Welcher Arm ist denn betroffen, Dr. Torrace?"

"Es ist der rechte Arm und das linke Bein betroffen."

"Wird es sehr weh tun?"

"Ich fürchte ja. Ihr Glück aber ist, dass es nur kurz dauert, da die Stelle, wo die Knochen gebrochen waren und falsch zusammengewachsen sind, geschwächt ist. Legen wir los."

Ich greife nach Magnus' Hand und mit einem Ruck bricht mir Dr. Torrace den Arm. Laut schreie ich auf und drehe den Kopf weg. Tränen sammeln sich in meinen Augen. Wie viel muss ich noch leiden bevor es mir endlich besser geht?

"Alles wird gut, Alexander. Ich bin bei dir und ich gehe so schnell auch nicht wieder."

Beruhigend tätschelt Magnus meinen Kopf. Die Hälfte ist geschafft. Nur noch das Bein und dann komm ich auch schon in den OP.

Dr. Torrace geht auf die andere Seite zu meinem Bein und macht es kurz aber trotzdem ist es sehr schmerzhaft. Wieder schreie ich laut auf. Ich bin froh, dass Max nicht dabei ist. Er schläft schon und meine Eltern wollten ihn nicht wecken. Sie wollten ihm den Anblick ersparen. Die Nanny meiner Eltern ist bei Max zu Hause.

Eine einzelne Träne verlässt mich und kullert still über meine Wange runter. Magnus sieht es und wischt sie mir sanft weg. Als ich zu ihm hinaufblicke, lächelt er mich liebevoll an. Ich bin froh, dass er trotz meiner Ansage gekommen ist. Das zeigt mir, wie viel ich ihm bedeute.

"So, Mr. Lightwood. Ich bringe Sie jetzt gleich in den OP. Ihre Familie darf gerne hier auf Sie warten."

Alle nicken mir einstimmig zu. Alle treten vom Bett zurück.

"Darf ich Alexander noch bis zum OP begleiten?" Fragend sieht er Dr. Torrace an.

"Na klar."

Gemeinsam verlassen wir mein Zimmer und als wir vor dem OP-Saal ankommen, lässt Magnus meine Hand los.

"Ich warte auf dich in deinem Zimmer, Alexander. Sei tapfer. Du schaffst das. Ich stehe dir bei. Immer."

Magnus blickt mir noch hinterher und als sich die Türen schließen, verliere ich ihn aus dem Blickfeld.

Magnus' PoV

Eine Stunde ist vergangen und noch immer warten wir alle in Alexander's Zimmer auf seine Rückkunft. Mit jeder Minute werde ich nervöser. Geht es Alexander gut? Hat er die OP gut überstanden? Gab es Komplikationen? Gerade als ich meine Gedanken weiterführen will, öffnet sich die Tür und eine Krankenschwester schiebt das Bett, indem Alexander liegt, an seinen Platz. Er liegt so friedlich in seinem Bett. Er schläft noch.

Save me! A Malec StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt