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(Y/N) spürte das kalte Metall in ihrer Hand, als sie den Schlüssel in das Schloss der ersten Tür drehte. Ein merkwürdiges Kribbeln kroch über ihre Haut, als sie das Zimmer von Norman Bates betrat. Der Raum war schlicht, die Wände weiß, doch die Luft schien von einer merkwürdigen Schwere erfüllt, die sie kaum einordnen konnte. Auf dem Bett saß Norman, tief in sein Tagebuch vertieft. Das Kratzen seines Stifts war das einzige Geräusch, und für einen Moment fühlte sich (Y/N) wie ein Eindringling.Sie räusperte sich leise und zwang sich zu einem Lächeln. „Ähm... Hi, ich bin deine neue Krankenschwester, (Y/N). Ich habe Frühstück für euch gemacht."Norman hob den Blick, und ein schwaches Lächeln stahl sich auf seine Lippen, doch seine Augen schienen in die Ferne zu blicken. „H-Hallo. Ich b-b-bin Norman." Seine Stimme war leise, fast ängstlich, und doch lag etwas Unbestimmtes in seinem Blick. „Wa-was gibt es de-denn?"„Rührei und frisch gepressten Orangensaft," antwortete (Y/N) und versuchte, die plötzliche Beklommenheit in ihrer Brust zu ignorieren.Norman nickte dankbar, doch als sie sich abwandte, murmelte er kaum hörbar: „Mutter mag dich... sie ist nicht leicht zu beeindrucken."(Y/N) hielt inne und sah ihn verwundert an. „Dann... richte ihr meine Grüße aus."Norman nickte wieder, ein sonderbares Funkeln in seinen Augen. Bevor sie den Raum verließ, zögerte sie und konnte sich ein weiteres Mal nicht des Gefühls erwehren, dass sie beobachtet wurde, obwohl die Tür geschlossen war.---Der nächste Raum gehörte Brahms Heelshire. Die Luft im Zimmer war abgestanden und stickig. Brahms saß zusammengekauert in einer Ecke, seine Hände fest über den Kopf verschränkt, wie ein Kind, das sich vor einer unbekannten Bedrohung zu schützen versuchte.(Y/N) kniete sich vorsichtig zu ihm und sprach sanft: „Geht es dir gut?" Als er ihren Blick spürte, hob er seinen Kopf und wich etwas zurück, fast so, als hätte er nicht erwartet, dass jemand so freundlich auf ihn zukommen würde.„Ich bin (Y/N), deine neue Krankenschwester. Ich habe Frühstück gemacht," sagte sie mit einem Lächeln.Brahms musterte sie skeptisch und murmelte leise: „Warum... warum bist du so nett zu mir? Niemand... ist nett zu mir."Diese Frage ließ (Y/N) kurz innehalten, und etwas in seiner Stimme berührte sie auf seltsame Weise. „Weil es mir wichtig ist, dass du dich wohlfühlst. Jeder hier verdient Freundlichkeit," sagte sie schließlich.Er sah sie noch einen Moment misstrauisch an, als würde er nach einem Haken suchen, doch dann nickte er leicht und streckte ihr zögernd eine Hand entgegen. (Y/N) ergriff sie sanft, und Brahms' Griff festigte sich.„Du hast ein reines Herz," murmelte er, bevor er zur Cafeteria ging. Doch ein Teil von (Y/N) fragte sich, wie viel von Brahms' Worten ein tiefes Geheimnis trug – und ob sie es wissen wollte.---Bubba Sawyer war als nächstes an der Reihe. Als (Y/N) die Tür öffnete, sah sie ihn allein in dem kahlen Zimmer, seine Augen auf ein zerknittertes Familienfoto an der Wand gerichtet. Die tief sitzende Traurigkeit in seinem Blick berührte sie auf eine Weise, die sie schwer erklären konnte.„Vermisst du deine Familie?" wagte sie leise zu fragen.Bubba wandte sich langsam um und nickte zögerlich. Es war offensichtlich, dass er ungern sprach. Stattdessen reichte (Y/N) ihm einen Notizblock und einen Stift, damit er sich mitteilen konnte, ohne Worte zu brauchen. Ein vorsichtiges Lächeln stahl sich auf sein Gesicht, als er zitternd „Danke" schrieb.Sie reichte ihm die Hand, um ihm Mut zu machen. Als er ihre Hand vorsichtig drückte, spürte sie die ungewohnte Wärme – nicht nur von seiner Hand, sondern auch die Sehnsucht nach menschlicher Nähe. Bubba sah ihr in die Augen, und für einen Moment durchzog sie ein seltsames Gefühl, dass sich die Rollen in dieser Klinik umgekehrt hatten.---Im Raum von Hannibal Lecter stand dieser aufrecht an einem Schreibtisch, seine Finger sanft über das Papier einer Zeichnung gleitend. Die filigrane Schönheit französischer Gebäude war darauf zu sehen, und (Y/N) fragte sich kurz, was solche Strukturen für ihn wohl bedeuteten. War es das Streben nach Eleganz, das Hannibal antrieb, oder verbarg sich ein düsteres Verlangen unter dieser polierten Oberfläche?„Guten Tag, Doctor Lecter. Ich bin Ihre neue Krankenschwester, (Y/N). Ich habe Essen vorbereitet, und die anderen warten schon in der Cafeteria."Hannibal musterte sie durchdringend und trat näher. Für einen Augenblick fühlte sich (Y/N) von seinem Blick erfasst, wie eine Fliege in einem Spinnennetz. „Bitte, nennen Sie mich Hannibal." Mit einer unerwarteten Geste hob er ihre Hand und platzierte einen kühlen, formvollendeten Kuss auf ihr. „Das ist... nicht nötig," stammelte sie und zog ihre Hand langsam zurück. Doch Hannibals Blick blieb auf ihr haften, ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen, als er ohne weitere Worte das Zimmer verließ. Sie zitterte leicht, als sie sah, wie er den Raum verließ – seine Ruhe war wie eine Maske, unter der etwas deutlich Gefährlicheres lauerte.---Im Zimmer von Billy und Stu erwartete sie eine andere Art von Herausforderung. Kaum hatte sie die Tür geöffnet, drang eine raue Stimme an ihr Ohr. „Hallo, Schönheit," rief Billy grinsend, und (Y/N) fühlte, wie sich ihre Wangen leicht röteten.„Ähm... Hallo, ich bin eure neue Krankenschwester, (Y/N). Ich habe Frühstück für euch gemacht," sagte sie, bemüht, ihre Fassung zu wahren.Stu grinste breit. „Ach ja? Hoffentlich bist du das Dessert~."Billy beugte sich nahe zu ihr und flüsterte: „Ha, du bist süß, (Y/N)."Irgendwo zwischen ihren flirtenden Kommentaren spürte sie jedoch eine unterschwellige Spannung. Ihre Blicke schienen sie zu durchbohren, und in ihren Augen lag etwas, das sie verunsicherte – wie Raubtiere, die ihre Beute taxieren.„Kommt ihr einfach in die Cafeteria?" fragte sie, bemüht, ihre Stimme fest zu halten.Billy lächelte, während er ihre Hand einen Moment zu lang hielt. „Alles für dich, (Y/N)..."---Als alle Patienten in der Cafeteria saßen, konnte (Y/N) die Blicke von Georg spüren, die auf sie gerichtet waren. Doch als sie sich ihm zuwandte, wandte er sich abrupt ab, als ob er nicht wollte, dass sie bemerkte, wie aufmerksam er sie beobachtete. Seine Ausstrahlung war eine rätselhafte Mischung aus Fürsorglichkeit und etwas, das sie nicht recht greifen konnte – eine Art wachsame Spannung, die wie ein Schatten über ihm hing.Sie dachte an die alten Geschichten, die man ihr über die Klinik erzählt hatte. Alte Patientenakten, die sie durchgesehen hatte, enthielten Berichte über frühere Krankenschwestern, die nach einer kurzen Zeit abrupt gekündigt hatten, und andere, deren Schicksale in den Akten einfach unvollständig blieben.


Was ist hier passiert? , fragte sie sich.Aber in ihrem Inneren schien eine dunkle Neugier zu erwachen.

The Slashers X ReaderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt