13

3.1K 147 1
                                    

In den nächsten Tagen hat Shaik nichts von Hisoka gehört, ihn nicht gesehen und seine Aura nicht erspürt, auch nach 3 Wochen gab es keine weitere Kontaktaufnahme.
Nachdenklich schaut Shaik den Ring zwischen ihren Fingern an. Ihre Tests in ihrer Freizeit haben deutliche Ergebnisse liefern können. Ihr eigenes Blut auf dem Ring hat heftigere Folgen für ihr Nen im Nachgang, als fremdes. Dafür ist bei ihrem eigenen der Effekt im Kampf auch größer. Die Dauer für die Nachwirkung des Nen-Push's liegt bei circa 7 Stunden bei ihrem Blut, bei fremden Blut bei circa 3 Stunden. Ihre selbstheilenden Fähigkeiten behält sie bei fremden Blut bei, werden sogar verstärkt, wobei ihr eigenes Blut das genaue Gegenteil verursacht.
Sie zieht an einer Zigarette und schaut auf die dichtbevölkerte Straße vor ihr. Sie sitzt in einem Café, um ihre Gedanken von all dem Stress abzulenken.
Ständig grübelt Shaik über das letzte Treffen mit Hisoka, ist sie zu weit gegangen? Hat sie ihn mit ihrem Trick verärgert? Aber er selbst hat zuerst mit unfairen Mitteln gespielt, außerdem wäre es ihr neu von Hisoka Gefühle gezeigt zu bekommen. Ihre Schwester Machi hat sie diesbezüglich befragt, doch auch die musste über ihre Annahme Hisokas Gefühle getroffen zu haben lachen.
„Shishi, der spielt nur mit dir. Er schmollt immer wenn er einen sicheren Sieg vergeigt." erklärte sie ihr lachend. „Aber du solltest aufpassen, dass du selbst nicht zu viel Herz hinein steckst."
Shaik seufzt und zieht erneut an der Zigarette. Es stimmt, ihr Herz schlägt schneller in seiner Gegenwart, aber das liegt vermutlich an seiner starken Aura und seinem Kampfgeist, den er an den Tag legt.
„Hey Shaik! Lange nicht gesehen!" aus ihren Gedanken gerissen schaut sich die junge Frau um. Killua kommt lässig auf sie zu gelaufen.
Sie lässt den Ring in ihrer Tasche verschwinden. „Hallo Kill. Ganz allein unterwegs?" sie rückt einen Stuhl beiseite, sodass er sich zu ihr setzen kann.
„Ja Gon ist viel in seinem Zimmer und trainiert sein Nen." erklärt der Weißhaarige ihr gespielt desinteressiert.
Shaik wird hellhörig. „So? Und wie läuft es bei euch?" fragt sie neugierig.
Kills Augen strahlen nun. „Richtig Klasse! Wir üben Ten und Gyo und wir können es schon fast 2 Stunden aufrecht erhalten!" Er ballt die Hände motiviert zu Fäusten.
Die junge Assassinin nickt. „Gut, dann löse ich gerne mein Versprechen ein."
Killua springt erfreut auf. „Cool! Dann lass uns direkt los! Setzt du deine Fähigkeit ein?"
Shaik zwinkert ihm nur zu und erhebt sich ebenfalls.
Sie stehen vor Gons Tür und klopfen. „Einen Moment!" hört man den Jungen rufen, dann etwas auf den Boden fallen. Gon öffnet die Tür und reibt sich mit dem gesunden Arm den Kopf. „Hey Shaik, hehe... lange nicht gesehen." er grinst sie an bittet die beiden herein.
„Gon ich habe gehört du hast große Fortschritte mit Nen gemacht?" fragt sie ihn noch einmal persönlich.
Killua schaut genervt in die andere Richtung. „Das habe ich doch schon gesagt."
Gon nickt entschlossen und zeigt ihr seine Aura, auch Killuas ist zu bemerken.
Sie schaut beide anerkennend an und bedeutet Gon sich hinzusetzen. Shaik macht sich daran den Gips zu durchtrennen. „So Gon, Killua kennt meine Fähigkeit schon, du jedoch noch nicht. Ich möchte dir gerne zeigen, wie man Nen einsetzen kann. Jeder hat spezielle Schwerpunkte und Talente. Meine Schwester und ich sind heilend aktiv. Ich werde nun deinen Knochen durch mein Nen vollständig heilen." erklärt sie ihm langsam.
Gon nickt mit leuchtenden Augen und schaut auf ihre Finger.
Sie legt die Hände auf Gons Arm und schließt die Augen. Sie spürt eindeutig wo der Bruch sitzt und nutzt ihre Fäden um jede Knochenfaser wieder miteinander zu verbinden. Nach einigen Minuten löst sie die Berührung auf und entfernt sich von dem Jungen.
„Es hat sich ganz warm angefühlt... als würden Schmetterlinge durch meinen Arm laufen." sagt Gon begeistert und Strahl sie an.
„Übt mit eurem Meister noch weiter und einen Tages könnt auch ihr starke Fähigkeiten erlernen. Denkt immer daran wofür ihr es einsetzt um die Wirkung zu vervielfachen. Ein entschlossener Geist erzeugt starkes Nen." sie lächelt den Jungs zu und erhebt sind.
„Shaik, darf ich dich was fragen?" Fragt Gon nach einigen Minuten und schaut sie verlegen an.
„Na klar, was ist denn los?" erwidert sie verwirrt.
„Ich habe dich vor einiger Zeit mit einem gewissen Hisoka gesehen... Woher kennst du ihn?" fragt er mutig.
„Hm." Shaik denkt nach. „Er ist mein Auftraggeber. Ich arbeite für ihn."
Die Jungs staunen. „Wow! Hast du keine Angst? Der ist super fies und super stark!" sagt der schwarzhaarige nun.
Shaik schüttelt lachend den Kopf. „Nein kleiner Gon, auch ich bin stark. Irgendwann kannst auch du Hisoka entgegen treten können und keine Angst haben." sie tätschelt ihm den Kopf. „Woher kennt ihr ihn?"
„Er hat Gon bei unserer Hunterprüfung ziemlich oft vermöbelt." erklärt Kill kichernd. Gon schaut seinen Freund bockig an.
Shaik nickt. „Habt ihr ihn in den letzten Tagen mal gesehen?" fragt sie nun.
„Nö und da bin ich auch ganz froh drüber." erwidert Kill genervt.
Schade. Shaik geht in Richtung Tür „Ach Kill?"
Killua schaut sie fragend an.
„Liebe Grüße von deinem Bruder." sagt sie bewusst provokant und merkt wie Kills Blick sich verdunkelt.
Genervt schaut er weg. „Sowas von keine Grüße zurück! pah."
Lachend verlässt sie den Raum und geht zurück in ihr Zimmer.
Seufzend schaut sie aufs Telefon. Wieder keine Nachricht und auch kein Anruf. Die junge Frau zieht sich ein kurzes, rotes Kleid an und entschließt sicheute Abend derschlechten Laune zu entfliehen.
Hisoka Morou ist nur ein Klient, auch wenn er stark ist. Irgendwo in diesem Gebäude wird sicherlich ein weiterer starker Gegner warten, der ihrer Aufmerksamkeit würdig ist... zumindest ein Whisky wird es heute Nacht sein.
Entschlossen und stolz macht sie sich auf den Weg zur Bar, welche wie immer gut besucht ist. Sie hält Ausschau und findet den Platz am Thresen, welchen sie auch mit Hisoka beanspruchte.
Sie fasst sich an die Stirn und lächelt. Schluss nun mit diesem Mann.
Sie nimmt Platz und bestellt sich das hochprozentige Getränk.
Der schöne Barkeeper von letztens bringt ihr lächelnd die Bestellung. „Schön dass sie wieder da sind. Das Glas geht auf mich."
Sie kichert kokett und hat ihren nächsten Fang ausgemacht. Zwar ist er kein starker Gegner, aber eine ansehnliche Ablenkung alle mal.
Die Stunden vergehen und sie leert ein Glas nach dem anderen.
Sie möchte sich gerade eine Zigarette anzünden, doch die Flamme ihres Feuerzeuges lässt sie im Stich. Seufzend legt sie den Kopf in die Hand und schaut gelangweilt aus dem Fenster.
„Darf ich aushelfen?" fragt der Kellner sie und hält ihr eine Packung Streichhölzer hin. Dankend nimmt sie diese entgegen und schiebt einen Hocker zurecht. „John ist mein Name. Wie darf ich sie nennen?" er hält ihr seine kräftige Hand entgegen welche sie kichernd ergreift. „Shaik." erwidert sie.
Er setzt sich zu ihr. „Ich habe kurz Pause. Ich würde ihnen gern Gesellschaft leisten."
Sie nickt. „Danke, tatsächlich fühle ich mich heute etwas einsam." sie beäugt den schönen Mann, mit den kurz geschnittenen, schwarzen Haaren.
Er schaut die junge Frau erstaunt an. „Aber wie kann eine so bezaubernde Dame wie sie sich einsam fühlen? Sie sollten sich vor Verehrern garnicht retten können." schmeichelt er ihr.
Erneut kichert sie und bemerkt, dass sie doch leicht einen sitzen hat. Sie haut ihm gegen den Arm, woher er schmerzhaft das Gesicht verzieht. „Ach sie sind mir einer. Tatsächlich habe ich hier jemanden kennen gelernt. Er sieht gut aus, ist stark und pfiffig...."sie kichert erneut, trinkt einen Schluck Whisky und raucht an ihrer Zigarette. „Aber er ist furchtbar kompliziert. Ich denke nicht dass er fühlen kann wie ein normaler Mensch." sie seufzt erneut. „Ich denke ihm geht es nur darum ob er jemanden töten möchte, oder nicht." erklärt sie und schaut nun zu John.
Erschrocken über ihre Worte schaut er sich um. „Nun Shaik... das klingt in der Tat ..kompliziert? Ähm..." er schaut auf sein Armgelenk, an dem keine Uhr ist. „Es war mir eine Freude mit ihnen zu reden und sie kennenzulernen, leider ist meine Pause nun auch wieder um. Ich muss... Ähm weiterarbeiten." er lächelt ihr unsicher zu und verzieht sich schleunigst.
Wütend schaut sie ihm hinterher. „Vollidiot." sie trinkt das Glas leer und drückt die Zigarette aus, dann verlässt sie die Bar allein und entschlossen diesem Möchtegern, diesem Wichtigtuer, diesem Hisoka Morou ordentlich die Meinung zu geigen, dafür dass er sie völlig durcheinander bringt.

Hunter x Hunter - Seidene FädenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt