Kapitel 8

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Wir machen uns also alle gemeinsam auf den Weg zum Buckingham Palace, zwischendurch macht Finn immer wieder lustige Bilder von uns allen. Als wir weiterlaufen, legt er mir auf einmal den Arm um die Schultern. Verwundert sehe ich zu ihm auf, doch er lächelt mich nur an. Ich fange ebenfalls an zu lächeln und blicke wieder auf den Boden, als ich merke, wie mir das Blut in die Wangen schießt. Mein Bauch kribbelt, doch ich versuche es zu ignorieren, ich möchte keine Gefühle, nicht nachdem, was damals passiert ist. Ich wollte nicht wieder verletzt und verraten werden. Wir laufen also weiter, machen noch Stop am London Eye und genießen den Blick über ganz London aus einer der Gondeln. Zum Mittag essen wir "Fish and chips" und machen eine Bootstour über die Themse. Am Ende der Bootstour stehen wir nun vor dem Tower of London. Wir essen noch etwas und als die Sonne untergeht, laufen wir auf die Tower Bridge. Man hat eine wunderschöne Aussicht von hier. Ich lehne mich an das Geländer, als auf einmal jemand von hinten seine Arme um mich schlingt. Ich schrecke zusammen, er lacht leise. Ich lehne mich leicht an ihn. Moment, was mache ich denn da? Das ist nicht gut. Vorsichtig löse ich mich von ihm und schaue ihm in die Augen. In ihnen sehe ich die Enttäuschung. Sofort keimt das schlechte Gewissen in mir auf.

Gemeinsam schlagen wir den Weg nach Hause ein. Es ist schon recht spät, weshalb wir uns an der U-Bahn-Station von Finn verabschieden. Nacheinander umarmen wir Finn, ich als Letzte. Als er seine Arme um mich schließt kommt dieses Gefühl von Geborgenheit in mir auf. Als wir uns letztendlich lösen, lächle ich ihn an.

"Gute Nacht, schlaf gut", sind meine letzten Worte, bevor er sich mit einem "du auch" umdreht und sich auf den Weg nach Hause macht.

Als ich am nächsten Morgen aufwache ist es ruhig. Komisch, sonst sind alle immer vor mir wach. Ich stehe auf und laufe in Richtung Küche. Dort sehe ich einer verschlafenen Emi entgegen. Als sie mich sieht, beginnt sie zu grinsen. Ich schaue sie verwirrt an, doch sie sieht nur hinter mich. Dort steht Pauli und sie sieht nicht gerade aus, als ob sie gut geschlafen hat. Ihre Haare stehen in alle Richtungen ab und sie bemüht sich, die Augen offen zu halten. Auf ihrer Wange ist mit Lippenstift ein Herz gemalt. Ich lache leicht, woraufhin ich einen verwirrten Blick von Pauli bekomme. Als sie sich wenig später im Spiegel sieht, kreischt sie auf. Emi und ich lachen los und sie schaut uns gespielt böse an.

"Wer war das?" entwaffnet hebe ich die Arme in die Höhe, während sie mit dem Finger immer zwischen und hin und her zeigt. Dabei blickt sie uns genau in die Augen, bevor sie wenig später auch anfängt zu lachen. Sie wäscht sich kurz das Gesicht und wenig später sitzen wir alle an der Inseltheke und frühstücken.

Als wir fertig mit frühstücken sind, machen wir uns auf in die Stadt, um noch etwas durch die Straßen zu schlendern. Am Nachmittag bleiben wir vor einem Cafe stehen. Wir gehen hinein, bestellen etwas und setzen uns an einen Tisch. Wenig später kommt unsere Bestellung und wir genießen unsere heißen Schokoladen. Draußen scheint die Sonne, wir reden über alles mögliche und lachen gefühlt alle 5 Sekunden los. Danach machen wir uns auf den Weg nach Hause, zum Abendbrot kochen wir Spaghetti Carbonara und schauen uns anschließend noch einen Film an. (Der Film heißt Atemlos gefährliche Wahrheit.) Als der Film zu Ende ist, beschließen wir, ins Bett zu gehen, da ich morgen früh in die Schule muss. Mein letzter Gedanke gilt meinem bevorstehenden Konzert morgen Abend.

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