23~Luhan

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>>Luhan

Am nächsten Morgen wachte ich von Kälte, welche meinen Körper umgab, auf. Ich schlug die Augen auf und fand mich hinter derselben Mülltonne liegen. Das konnte nur heißen, dass ich es geschafft habe zu entkommen. Ich grinste über beide Ohren, merkte aber dann schnell genug, dass ich nur eine Boxer und immer noch ein Halsband trug.

Meine Stimmung ging sofort wieder den Bach runter. Wie sollte ich jetzt zwischen den Menschen herumlaufen? Das ging nicht... Langsam sah ich mich um und entschied mich dafür, die Gasse etwas zu erkunden. Vielleicht fand ich ja etwas zum Anziehen. Auch wenn es unwahrscheinlich war.

Das Halsband war ja aber auch echt schlimm. Ich bekam es nicht ab, da ein Zahlenschloss hinten dran war. Mich würde jeder ansehen, als ob ich verrückt war oder sexbesessen, auf der Suche nach einem neuen Sugar Daddy...

Grübelnd ging ich weiter bis ich plötzlich in einen Mann reinlief. Schnell verbeugte ich mich entschuldigend und wollte weitergehen, doch er hielt meinen Arm fest. Ich drehte mich langsam um und sah in Kris' Gesicht. Meine Augen weiteten sich vor Überraschung und Freude.

"Kris! Ihr habt mich gefunden! Bitte hilf mir zurü-" Ich konnte nicht weiterreden, da er mir eine saftige Ohrfeige gab. Ich senkte meinen Kopf wieder und hielt mir die Wange. Kris beugte sich nur zu mir herunter und fing an mir mit tiefer Stimme zu drohen. "Ich bin doch nicht so dumm und bringe dich zurück. Du giltst als tot und das bleibt auch so. Wir brauchen dich nicht."

Damit schlug er mir heftig in den Bauch woraufhin ich zurück stolperte und ihn erschrocken ansah. "Aber-" erneut unterbrach er mich. "Kein aber. Bilde dir nicht ein, du wärst wichtig. Du bist nichts. Ein niemand. Und weißt du... sogar deine zwei besten Freunde. Sie haben jemand Neues. Jemand besseren. Besser als du. Nicht nervig und mit Talent. Hast du nicht gemerkt, dass von ihn alles nur gespielt war? Och... selbst dafür bist du zu bescheuert!"

Tränen liefen meine Wangen herunter. Ich war geschockt. Ist das wahr? Ist da niemand der mich vermisst? Warum musste alles was er sagte so verdammt viel Sinn machen?

Ich merkte nicht einmal wie Kris mich zu Boden drückt und Fesseln aus seiner Jacke holte. Er nahm einfach meine Hände und band sie hinter meinem Rücken an einem Regenrohr fest. Dann stand er auf und sah herab zu mir. "Du kommst dahin zurück wo du herkamst. Mach dir sonst mal keine Sorgen." Nach diesen Worten trat er gegen meinen Kopf, welcher gegen das Rohr hinter mir prallte.

Alles wurde mit einem mal still und ich sah nur verschwommen. Ein leises Piepen drang in meine Ohren. Ich spürte nichts, konnte mich nicht bewegen. Jedoch blieb ich wach und starrte vor mich. Ein schwarzer Pfeil steckte in meinem Herz, aber es pumpte trotz der Schmerzen weiter. Es wollte aufhören, aber es konnte nicht. Es hatte den Willen zu sterben, aber es hatte keine Ahnung wie es das machen sollte. Ihm fehlte die Kraft, die Kontrolle über den eigenen Körper und die Person, die es mit einem Schwerthieb in zwei Hälften zerteilte.

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Heute ein etwas kürzeres Kapitel, aber ich hab gedacht, dass das ein ganz gutes Kapitelende ist~

Obsession with my PossessionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt