2 - Zwischen Interesse und Verachtung

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Er wusste ihn

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Er wusste ihn. Er wusste ihn die gesamte Zeit über! Ich war auf ihn hereingefallen. Wut entfachte in meinem Körper, ließ ihn lodern, nahm von ihm Besitz. Tom war ein schlauer Schüler, wenn nicht sogar der Schlauste. Er wählte seine Worte stets mit Bedacht, das hatte ich nach vier Jahren Beobachten -von welchem er größtenteils nichts wusste- herausgefunden. Er kannte seine Mitmenschen, wusste, wie sie tickten. Ich war in seinem brillanten Kopf nichts weiter als eine Mitschülerin, deren Namen er sich merken musste, damit er mit seiner Höflichkeit und seinen Manieren punkten konnte. Mit dieser ernüchternden Wahrheit verschwand die Euphorie und die darauffolgende Wut so schnell, wie sie gekommen waren. Wie konnte ich nur eine Sekunde glauben, dass er sich meinen Namen gemerkt hatte, weil ich mich von den anderen abhob? Denn das tat ich nicht! Das wusste ich selbst und das wusste er.

Er war nicht wie Alphard Black. Er war nicht wie die anderen Slytherins. Er war undurchschaubar. Statt, wie Alphard es nun sicherlich getan hätte, mich damit aufzuziehen, dass ich mich eine Sekunde über sein Wissen gefreut hatte, stand er still auf und verstaute sein Buch in seiner Tasche, welche auf einer Ablage über den Sitzbänken hing. Tom ging auf die Tür zu und öffnete sie.

»Wohin gehen Sie?«

Er lächelte sein typisches höfliches Lächeln, ehe er ohne ein weiteres Wort aus dem Abteil verschwand. Es war vorher schon sterbenslangweilig gewesen, aber da hatte ich Tom wenigstens beobachten können. Jetzt war er weg. Seufzend ließ ich mich nach hinten sinken und schloss meine Augen.

Schon oft hatte ich mich gefragt, warum ich mich ausgerechnet in ihn verliebt hatte. Ich wünschte mir manchmal, dass ich es rückgängig machen konnte, ehe ich mich dann dafür schämte. Es war nicht so, dass ich es bedauerte liebevolle Gefühle für Tom zu hegen, eher bedauerte ich sein Desinteresse und seine Distanziertheit. Ich erwartete nicht, dass er mich freudig durch die Luft wirbeln und mich küssen würde - nein, das tat ich nicht. Aber er sah doch, dass ich an ihm interessiert war. Wieso war er nicht wenigstens freundlich?

Vor zwei Jahren war es passiert. Es war, als hätte sich ein Schalter umgelegt und die Faszination für diesen Jungen hatte sich in Verliebtheit verwandelt. Seitdem beobachtete ich ihn aus genügender Entfernung, denn sollte er mich entdecken, hätte ich den Salat und er würde mich für verrückt halten. Für eine kranke Psychopathin, die Leuten, mit denen sie kaum Kontakt hatte, hinterher lief und beobachtete. Ich wollte mich nicht so komisch benehmen, es passierte von selbst. Tom hatte mein Gehirn eingenommen, meinen Kopf und mein Herz. Meine Gedanken, mein Sinne, einfach alles drehte sich um ihn, da konnte ich einfach nicht widerstehen, ihn zu verfolgen.

Until The Death | From fear to obedience Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt