3 - Zwischen Interesse und Verachtung

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»Wann geht der endlich in Rente?«, stöhnte Darcey und gähnte hinter vorgehaltener Hand

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»Wann geht der endlich in Rente?«, stöhnte Darcey und gähnte hinter vorgehaltener Hand. Ich selbst stützte meinen Kopf gelangweilt auf meiner Hand ab und drohte, jeden Moment einzuschlafen. Mit der war übrigens unser Schulleiter gemeint, welcher uns Schüler bestimmt seit über fünf Minuten mit einem einschläfernden Vortrag in den Schlaf wiegte.

Marlene zuckte bloß mit ihren Schultern. »Aber wer sollte den Posten dann übernehmen? Keiner der Lehrer ist alt genug und hat genügend Erfahrungen.«

»Professor Dumbledore«, antwortete Darcey kurzgebunden und Marlene nickte zustimmend. »Er wäre der einzige, der in Frage käme. Aber ihm würde auch der Posten als Zauberreiminister offen stehen, warum sollte er also Schulleiter werden?«

»Woher weißt du das?«, mischte ich mich ein und zwang meinen Kopf sich ohne die Unterstützung meiner Hand oben zu halten.

»Mein Vater arbeitet doch im Ministerium. Er hat es wohl aufgeschnappt und mir erzählt, nachdem ich ihm von Professor Dippet erzählt habe«, erwiderte Marlene. Verstehend nickte ich.

Ich wusste nicht, ob ich Dumbledore mögen sollte oder nicht. Er war stets freundlich und zuvorkommend, allerdings frage ich mich, wie ein Mensch immer ehrlich gemeinte gute Laune haben konnte. Das machte ihn in meinen Augen dann wieder unsympathisch, wenn er alles Freundliche nur vorheuchelte. Aber er war immer noch besser als Dippet. Jeder war besser als Dippet. Sogar der dicke Slughorn.

»Ich bitte nun die Vertrauensschüler, die Erstklässler in die Gemeinschaftsräume zu führen. Gute Nacht!«

Sofort war ich hellwach. Das war mein Stichwort. Mein Herz klopfte mir bis zum Hals und ich musste breit lächeln.

»Du schaffst das! Wenn nicht du, wer dann?«, munterte Darcey mich auf und sie und Marlene winkten mir noch kurz, als ich an die Spitze des Ravenclawtisches schritt. Von Leonard fehlte jede Spur. Besser für mich, so würde wenigsten jemand vernünftiges den Kleinen helfen.

»Erstklässler zu mir«, rief ich über den Tisch und augenblicklich wurde ich von zwei Dutzend neugieriger Augenpaaren angeschaut. Ich lächelte, allerdings mehr, um mich selbst zu beruhigen, statt freundlich zu wirken. Nun ja, das war wohl eine Win-Win-Situation.

Until The Death | From fear to obedience Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt