My Foxes

~Two~

Ein rundliches Gesicht mit blauen, strahlenden Augen, vollen Lippen und strähniges blondes Haar bildete sich genau vor meinen Augen ab, während eine große, aber dennoch schlanke Hand von einem Handschuh verdeckt auf ihrer Schulter lag und der Daumen sanft über den Stoff ihrer Robe strich. Und diese Hand führte zu einem Arm, und dieser Arm führte zu einem Hals, und dieser Hals führte zu einem Gesicht mit einer langen, dicken Narbe und einem künstlichen Auge, doch es sah genauso aus, wie ich es in Erinnerung hatte, nur ein paar Jahre älter. Als ich meinen Blick zu demjenigen am Rand schweifen ließ, erkannte ich den ehemaligen Captain mit den runtergeschorenen, blonden Haaren, doch im Gegensatz zu den anderen beiden, sah er zehn Jahre älter aus, als nur fünf.
Und mein Herz blieb stehen, während ich an Lias Gürtel ihr Lichtschwert erkannte, während Wolffe in einer völlig neuen, mandalorianischen Rüstung und Rex in seiner alt bekannten Rüstung vor Fox und mir standen. Tränen stiegen in meine Augen.
Ich wusste es. Ich wusste, dass meine beste Freundin nicht tot ist.
Und dann fiel ich ihr einfach an den Hals, vergrub mein Gesicht an ihrer Schulter und schluchzte, konnte mich nicht mehr halten.
„Verdammt, Lia... Wir haben dich alle für tot gehalten!"
Ich sah ihr in die Augen, erkannte dieses Funkeln, das schon immer darin lag und sie lächelte.
„Ich musste zurück nach Mandalore. Und ohne, dass alle glaubten, ich wäre tot, hätte dies niemals geklappt."
„Aber... Wieso... Marlia, w-wieso hast du mir nichts gesagt? Ich meine...", schluchzte ich und merkte, wie sich eine Hand von Fox auf meinen Rücken legte.
„Ich musste es tun, Crystalia. Es durften nur so wenige wie möglich wissen, verstehst du? Und ich verurteile mich immer noch selbst, dass du so viel durchmachen musstest. Aber ich bin wieder da, Crys. Ich war nie weg."
„Ich weiß...", antwortete ich leise und klammerte mich so an sie, aus Angst, dass alles nur eine Illusion war und sie plötzlich alle verschwanden, dass ich wieder auf Yolea in meinem ehemaligen, alten Zuhause aufwachte und alles nur geträumt hatte.
Im Hintergrund bemerkte ich, wie Fox Wolffe in die Arme schloss, etwas zu ihm sagte, das ich nicht verstand.
„Wolffe und ich haben geheiratet, Crys. Er hatte mir geholfen nach Mandalore zu gelangen."
Warte, was?
„Ihr habt...?"
Fragend und gleichzeitig geschockt sah ich sie an, betrachtete diese schönen Gesichtszüge, die nun Wolffe gehören zu schienen, nicht Cody, nicht demjenigen, von dem sie mir all die Zeit erzählt hatte, schwärmte, wie sehr sie sich wünschte auch nur ein bisschen mit ihm zu reden.
„Was ist mit... Cody?"
Sie seufzte, sah mich schmerzvoll an und legte dann eine Hand an meine Wange, warm, herzlich und besonders: Vertraut.
„Es ist nicht gut ausgegangen. Er hat mich betrogen. Und dann... ist es einfach zwischen Wolffe und mir passiert. Crystalia, ich habe noch nie so sehr einen Mann geliebt wie ihn, nicht mal Cody und ich bin mir sicher, dass er derjenige ist, den ich bis zum Ende an der Seite haben möchte. Wie du und Fox."

„Ich stehe neben dir, Marl'ika", meinte Wolffe mit einem Lächeln und legte die Hand auf ihre Schulter.

„Ich weiß.", antwortete sie lächelnd und so lösten wir uns, bevor Fox zu Rex trat und Wolffe mir nun gegenüber stand.
„Na, Crystalia, hat der Fuchs dich nicht allmählich in den Wahnsinn getrieben?", meinte er grinsend und schon wurde ich in zwei starke, muskelbepackte Arme gezogen.
„Ach, meine große Stärke liegt wohl darin, ihn auszuhalten."
Fox sagte diesmal nichts, denn er stand gegenüber von Rex, hatte ihm eine Hand auf die Schulter gelegt und fragte ihn, wie der Stand der Dinge aussah - Er schien genauso unter Schock zu stehen, denn all unsere Freunde standen plötzlich vor uns, waren wie aus dem Nichts aufgetaucht.
Bevor Wolffe mich noch zerquetschte, löste ich mich aus seinen Armen und betrachtete ihn.
„Wow, Wolffe, du hast... Muskeln bekommen. Neue Rüstung, was? War das Lias Idee?"

„Nein, eigentlich nicht. Es war sogar seine gewesen. Er ist dem Clan beigetreten.", grinste sie und gab ihrem Ehemann einen Kuss auf die Wange. Verdammt, die beiden waren echt süß zusammen.