Kapitel 16

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"W-was?" Stotterte sie kaum hörbar

"Ich liebe dich. Ich liebe dich schon seitdem wir das erste mal auf dem Hof zusammen geredet haben, weißt du noch? Du hattest mich angerempelt und dich tausend mal bei mir entschuldigt. Und du hattest deinen Anime Pullover an und wir haben uns über verschiedene Animeserien unterhalten, Bis die Pause dann zu ende war. Ich hatte mich in dich verliebt, aber ich wollte es mir nicht mal selber zu geben. Ich wollte es nicht wahr haben, dass ich etwas für ein Mädchen empfinde. Ich habe versucht mich von dir fernzuhalten und habe mich immer mehr mit den Jungs angefreundet. Und ich dachte wirklich ich hatte dich vergessen und wäre über dich hinweg. Aber dann kam der Biologie Kurs und wie es das Schicksal wollte, mussten wir zusammen arbeiten. Und da wurde mir klar, dass ich dich immer noch liebe. Dass die Gefühle nie weg waren. Ich habe gesehen wie du mich angeschaut hast, wie rot du wurdest und versucht hattest, es zu verstecken.

Ich wollte mit dir ausgehen, fuck ich wollte dir sogar Blumen kaufen." Ich lachte kurz und sah verlegen auf dem Boden und dann wieder in ihre Augen. "Aber Louis hatte mich angerufen und ich konnte ihm nicht absagen. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich mit dir verabredet war. Ich weiß, das bestätigt noch einmal was für ein Arschloch ich bin, aber mein Stolz konnte es nicht zu lassen, dass er erfährt, dass ich verliebt bin.

Und dann habe ich gesehen, wie verletzt du warst. Und du hast mir erzählt was alles wegen mir passiert ist. Ich habe mich so scheiße gefühlt und wollte mich ändern.

Aber als Louis dann mit deinem Tagebuch da stand und mir diese eine Frage gestellt hat.. Ich weiß nicht was in mir gefahren ist.. Ein Teil von mir wollte sagen, wie sehr ich dich liebe. Aber ein anderer Teil von mir, wollte nicht, dass ich meinen Stolz verliere. Dieser Teil war stärker und ohne es zu bedenken hatte ich diese Wörter gesagt.

Aber bitte glaube mir, ich meinte und meine es nicht so! Ich liebe dich Megan. Mehr als alles andere. Ich will dich nicht verlieren. Bitte." Ich wurde immer leiser, denn mit jedem Satz vermehrten sich meine Tränen. Ich hatte noch nie in meinem Leben so viel geweint. Aber sie war es Wert.

"Harry ich.. Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich habe so lange auf diese Worte gewartet. Du weißt, was ich für dich empfinde, aber es ist zu spät. Harry ich werde sterben. Ich merke wie schwächer ich jede Minute werde. Aber du musst wissen, dass ich dich liebe und immer lieben werde. Du warst meine erste und einzige Liebe, Harry. Du hast mir gezeigt, wie schön das Gefühl ist sich zu verlieben. Und in den wenigen Tagen hast du mir auch gezeigt, wie schmerzvoll Liebe sein kann. Danke, dass ich das noch erleben konnte, bevor ich sterbe. Danke Harry."

Ich sah sie an und schüttelte den Kopf. Sie darf nicht sterben. Sie darf einfach nicht sterben.

"Megan, du schaffst das. Du wirst nicht sterben! Hast du gehört? Du wirst nicht sterben! Ich werde alles dafür tun! Ich werde es nicht zulassen, Megan ich liebe dich! Hörst du? Ich liebe dich. Ob du's glaubst oder nicht, du bist auch meine erste Liebe gewesen. Und wirst es auch für immer bleiben. Du bist etwas besonderes, ich-"
Weiter kam ich nicht, denn ich sah wie sich ihre Augen immer wieder schlossen. Das war kein gewöhnliches Blinzeln, nein, irgendetwas stimmte nicht.
"Megan! Was ist los? Wie fühlst du dich?"
"Harry. Ich- ich.. Mir ist so schwindelig und.. Ich bin so müde."
FUCK FUCK FUCK NEIN! "Megan" ich versuchte sie wach zu rütteln, doch sie wurde immer schwächer und schwächer, bis sich ihre Augen gar nicht mehr öffneten. Ich drückte tausende Knöpfe neben ihrem Bett und rannte aus dem Zimmer.
"Hallo??!! IST DA JEMAND? DOCTOR?" Wie aus dem nichts kamen auf einmal zwei Krankeschwestern und rannten sofort in Megans Zimmer.
Sie drückten viele Knöpfe und fühlten ihren Puls.
Nach mehreren versuchen drehten sie sich zu mir um und schauten mich mit einem bemitleidenden Blick an. Nein. Sie ist nicht tot!
Sie kamen beide auf mich zu und wollten etwas sagen, doch ich unterbrach sie. "NEIN!! SIE IST NICHT TOT! SIE LEBT!" Ich schaute kurz zu Megan und dann wieder zu den Krankenschwestern. "Bitte sagen sie mir, dass sie nur schläft. Sagen sie mir, dass sie wieder aufwachen wird, BITTE!"
Bevor sie mir auch nur antworten konnten, kam der Doctor rein, der mich zuvor hier reingelassen hat. Als er sie sah, änderte soch sofort sein Gesichtsausdruck. Er fühlte auch nocheinmal ihren Puls, drehte sich dann aber sofort zu mir um und murmelte ein "Es tut mir leid" hervor.
Das gab mir den Rest. Ich ging zu ihr ans Bett und legt meinen Kopf auf ihre Brust und atmete zum letzten mal ihren Duft ein. Das ist alles meine Schuld! Was habe ich nur getan? Ich drückte sie so fest ich nur konnte und weinte so viel wie noch nie. Ich werde mir das niemals verzeihen können. Megan ist wegen mir gestorben. Ich verdiene es nicht zu leben.
Plötzlich spürte ich zwei starke Arme die mich von ihr wegzogen. "Sie sollten sich ausruhen gehen. Es tut uns leid, wir haben alles getan, was wir konnten. Mein Beileid."
Schweigend lief ich zur Tür, schaute noch ein letztes Mal in das wunderschöne Gesicht von dem Mädchen, welches wegen mir gestorben ist, und ging aus dem Zimmer.

The diary - H.S. German ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt