Kapitel 8

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ACHTUNG: DIESES KAPITEL ENTHÄLLT DEPRESSIVE GEDANKEN UND HANDLUNGEN.
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Ich sehe sie fassungslos an und renne ins Badezimmer.

Und jetzt lasse ich meinen Tränen freien lauf. Ich greife nach einem Rasierer und halte ihn an mein linkes Handgelenk.

Wie oft habe ich das schon gemacht und immer war meine Mutter der Grund dafür.

Ich ziehe den Rasierer über meine Haut und betrachte das Blut.

Dieser Schnitt ist für meine Mutter. Dafür dass sie mein Leben zur Hölle macht, dafür dass sie mich geschlagen hat.

Darauf folgt ein nächster Schnitt.

Der ist für Louis und seine Freunde. Dafür dass sie mir das Leben noch schwerer machen, als es schon ist.

Der nächste Schnitt. Der ist am tiefsten und schmerzt am meisten. Doch an den Schmerzen habe ich mich schon gewöhnt. Er erleichtert mich und lässt mich für eine kurze Zeit alles vergessen.

Dieser Schnitt ist für Harry. Dafür, dass er mir erst Hoffnungen macht und mich dann sitzen lässt. Ich hasse ihn.

Der letzte ist für meine Freunde. Dafür, dass sie das hier nicht mal bemerken.

Ich lehne meinen Kopf gegen die Tür, schließe meine Augen und genieße den Schmerz.

Kurze Zeit später öffne ich sie wieder und betrachte meine Narben.

Ich habe schon relativ viele und schäme mich sehr dafür.

Aber wie sagt man so schön:

When a girl has scars, the girl has a story.

Und ich habe eine Geschichte für jede einzelne Narbe.

Geschichten, die nie jemand erfahren wird. Früher hatte ich überlegt, später jemanden von jeden dieser Geschichten zu erzählen. Ich hatte gehofft, dass ich jemanden kennenlerne, der sich wirklich für mich interessiert und mich wirklich liebt.

Doch soweit wird es nicht kommen.

Denn bald werde ich die Tabletten schlucken und mein Leben beenden.

Ich verdiene es nicht zu leben. Warum sollte ich denn auch?

Es würde mich sowieso niemand vermissen.

Ich hatte wirklich gehofft, dass Harry anders ist.

Morgen wird der schlimmste Tag meines Lebens sein. Die ganze Schule wird wissen, dass er mich verarscht hat.

Wieso bin ich denn auch so dumm und habe mich darauf eingelassen?

Nicht einmal für meine Freunde bin ich mal heimlich rausgegangen.

Ich hasse Harry dafür.

Ein paar Stunden vorher hatte ich mich noch auf ihn gefreut. Ich hatte ihn noch geliebt.

Doch war es wirklich Liebe? Ich mein ich kenne ihn doch gar nicht.

Ich stehe auf und wische das ganze verschmierte Blut vom Boden.

Ich halte meinen Arm unter das kalte Wasser und versuche das getrocknete Blut wegzukriegen. Jetzt bereue ich alles wieder, denn das brennt höllisch.

Als ich fertig bin gehe ich aus dem Bad und sofort in mein Zimmer.

Ich lege mich in mein Bett, nehme mein Tagebuch raus und schreibe.

Nach einer halben Stunde merke ich wie meine Augen immer schwerer werden und beschließe zu schlafen.

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Heeeeeeyyy:) ich wollte nur mal kurz sagen dass ich mich nicht ritze und auch keinerlei Erfahrungen damit habe und ich möchte euch auch nicht dazu ermutigen. Tut es nie, ihr werdet das später bereuen, denn diese Narben bleiben für immer und niemand ist es Wert, dass ihr euch selbst verletzt!

Btw Danke für die 129 reads *-* Ich weiss es sind nicht gerade viele aber es ist meine erste Story und ich freue mich über jedes einzelne <3


The diary - H.S. German ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt