Kapitel 1

1.7K 68 10
                                    

POV Y/N

"Y/SN, Y/N.", lies Professor Mcgonagall vor. Ich atmete einmal tief durch und ging dann mit zitternden Beinen nach vorne und setzte mich auf den Stuhl. Der sprechende Hut wurde mir aufgesetzt.
"Interessant... Du hast sehr viel Ehrgeiz in dir...", hörte ich ihn über mir sagen.
"Auch an Gerissenheit und Intelligenz fehlt es dir nicht... Nur etwas mehr Selbstbewusstsein könnte dir nicht schaden... Deine neuen Freunde werden dir da hoffentlich helfen können... Slytherin!" 

Mein Gesicht wurde bleich. Der Hut wurde mir abgenommen und ich drehte mich um.
"Professor Dumbledore.. Das muss ein Fehler sein... Ich passe nicht zu Slytherin, ich gehöre da nicht hin.", murmelte ich, wofür ich meinen ganzen Mut zusammennehmen musste.
"Der sprechende Hut", ertönte die laute Stimme von einem schwarzhaarigen Lehrer mit einschüchternder Aura, "macht keine Fehler. Sie sollten stolz sein, Miss Y/SN."

Die Betonung mit welcher er sprach, machte mir Angst.
Seine Aussprache meines Namens machte mich wütend. Wie gern würde ich doch mutig genug sein, um ihn zu verbessern. Aber was konnte man schon erwarten? Hogwarts war nunmal eine englische Schule. Auch sein Blick machte mir Angst.

Schnell stand ich auf und begab mich zu meinem Tisch. Alle Slytherins standen auf und klatschten.
Die Person neben mir schlug mir freundschaftlich auf den Rücken, doch ich konnte mich gerade nur auf den brennenden Blick des Schwarzhaarigen konzentrieren, den ich mir einbildete, immer noch auf mir spüren zu können.

"Wach auf! Komm schon Y/N!", riss mich eine Stimme aus dem Schlaf. Ich schlug die Augen auf und sah mich im Zimmer um.
"Wo ist Alya?", fragte ich Nika, während ich mir verschlafen die Augen rieb.
"Ist schon frühstücken, du weißt schon, um ihre große Liebe beobachten zu können.", kam die Antwort aus dem Bad und ich konnte praktisch ihr Grinsen heraushören. Ihre Stimme nahm einen ernsteren Tonfall an.

"Hast du schon wieder von unserem ersten Tag hier geträumt? Du hast wieder im Schlaf geredet."
"Oh man, ja. Tut mir echt leid.", gab ich zu. Ich hasste es. Ich hasste es diesen Tag immer und immer wieder erleben zu müssen. Bei dem Gedanken an Snapes Blick lief es mir heute noch, nach 2 Jahren an dieser Schule, kalt den Rücken runter. Ich wurde durch die liebevolle Stimme meiner Freundin aus dieser hässlichen Erinnerung geholt.

"Schon gut, du kannst ja nichts dafür. Außerdem stört es mich nicht, das weißt du doch." Mit diesen Worten trat sie aus dem Bad. Ihre Wangen hatten ein leichtes Rosa und ihre Wimpern glänzten nur so mit ihren langen, schwarzen Haaren um die Wette. Mal wieder musste ich mir eingestehen, wie neidisch ich war und wie viel ich doch dafür geben würde, um so auszusehen wie sie.

"Na los, mach dich fertig.", lachte sie, "Sonst gehe ich ohne dich."
Schnell huschte ich ins Bad, um mir meine Y/H Haare zu kämmen, meine Zähne zu putzen, mein Gesicht zu waschen und mich anzuziehen. Als ich herauskam eilten wir zusammen hinunter in die große Halle. 

Wir setzten uns an den Tisch neben Alya, welche total abwesend Niclas am Hufflepuff Tisch anstarrte. "Also echt.", sagte Nika, während sie sich ein Hörnchen nahm, "Ich weiß echt nicht, was du an ihm findest. Wenn ein Mädchen aus Hufflepuff einen Slytherin als Freund hat ist es ja noch süß, aber andersrum..."

"Ach, lass mich doch!", kam es zurück und schon hatte Alya sich die Hälfte von Nikas Hörnchen geklaut, welches sie sich dann grinsend in den Mund steckte. "Ich find ihn halt süß."
Ihr Blick fiel auf mich. "Hast du wieder...", fing sie an, doch Nika unterbrach sie mit einem "Jap." 

"Oh man..." Alya sah mich an. "Es ist erst unser zweiter Tag in diesem Schuljahr und schon fangen die Träume wieder an. Ist es wirklich so schlimm gewesen, in Slytherin zu kommen?"
"Nein...", antwortete ich, "Ich war einfach nur überrascht. Nur Snapes Blick hat sich in mein Gehirn eingebrannt... Diese leeren, schwarzen Augen..." Ich schauderte.

"Mittlerweile bin ich ja daran gewohnt, aber im Traum erlebe ich diese Angst immer und immer wieder. Da hat es mir auch nicht geholfen, dass mein Bruder mir schon am selben Abend auf meine Erzählungen mit einem Brief geantwortet hat, indem er bestätigte, dass das dieser gruselige, strenge Lehrer war, von dem er mir immer erzählt hatte, als er noch auf Hogwarts war."
Gut, ich hatte etwas gelogen. Gewohnt daran war ich bis heute nicht, aber das musste ja keiner wissen.

"Oh boy.", seufzte Alya, strich sich eine Locke ihrer braunen Haarmähne hinter das Ohr und legte mir ein Brötchen auf den Teller.
"Glaubt mir, ich würde so unglaublich gerne auch mal von etwas anderem träumen, als von diesem creepy Typen.", murrte ich und steckte mir das Brötchen in den Mund, welches mir auch noch von meiner Freundin bestrichen worden ist.

Ich ließ meinen Blick durch die Menschen gleiten und verschluckte mich fast an meinem Brötchen, als sich Snapes und meine Blicke trafen. Peinlich berührt nahm ich einen Schluck von meinem Kürbissaft und sah weg, jedoch hätte ich schwören können, aus dem Augenwinkel ein Augenrollen gesehen zu haben.  

Always him (Severus Snape x Reader)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt