POV Y/N
Ich hasse Ezra.
Ich lief stumm hinter Snape her und suchte verzweifelt nach einem Weg, nicht mit ihm alleine sein zu müssen.
Plötzliche Übelkeit? Meine Periode kommt eine Woche früher?
Okay, ich sollte es vielleicht so anstellen, dass es weniger peinlich ist.
Obwohl für mich nichts unangenehmer war, als das, was mir bevorstand, wusste ich, dass ich die Strafe in Kauf nehmen musste.
Wir sind im Klassenzimmer für Zaubertränke angekommen und ich spürte mein Herz unangenehm stark gegen meine Brust pochen, als ich mich ganz vorne hinsetzte.
Stumm stellte mein Lehrer einige Glasflaschen auf den Tisch und legte ein Tuch dazu.
"Du wirst die hier polieren. Ich habe andere Dinge zu tun, aber ich werde nach dir sehen und darauf achten, dass du deine Arbeit machst.", teilte er mir mit.
Ich war unglaublich erleichtert darüber, dass ich nicht ganze Zeit im Zimmer mit ihm sein musste, bis mir etwas auffiel.
"Aber das ist doch total unnötig.", gab ich zu bedenken, "Können Sie nicht einen Spruch verwenden um-"
Sein Todesblick ließ mich verstummen.
"Okay.", gab ich kleinlaut nach.
Er verließ mit großen Schritten das Zimmer.
Ich seufzte genervt, nahm ein Fläschchen in die Hand und begann, es mit dem Tuch abzuwischen.
Wie poliert man eigentlich Sachen?
Einfach daran reiben, bis es glänzt, oder?
Während ich mit dem Tuch über das Gefäß fuhr, fiel mir auf, dass ich ihm zum 1. Mal richtig meine Meinung geäußert hatte, ohne vorher darüber nachzudenken, was ich sagte.
Ich war zwar extrem verwundert, aber auch etwas stolz auf mich.
Gedankenverloren fing ich an, Lieder zu summen und stellte die Flaschen zur Seite, wenn ich der Meinung war, oder es mir auch nur einbildete, dass das Glas jetzt mehr glänzte als zuvor.
Nach einiger Zeit hörte ich, wie die Tür sich öffnete und erkannte meinen Hauslehrer allein am Klang seiner Schritte.
Er blieb neben mir stehen und beugte sich über meinen Tisch, um die Gefäße zu betrachten.
Wieso beugen sich Lehrer eigentlich immer über den Tisch?
Nehmt doch einfach das Blatt, oder was auch immer, in die Hand, anstatt in die Komfortzone der Schüler einzudringen.
Plötzlich wurde ich durch diese Nähe unglaublich nervös, aber es war nicht wie die Angst, die er in meinen Träumen, welche ich vor einigen Wochen noch hatte, immer in mir auslöste.
Ich beobachtete ihn von der Seite, wie er sich seine Haare aus dem Gesicht strich und behutsam ein Fläschchen drehte.
Seine dunklen Augen musterten es so eindringlich, als würde er eine Antwort von dem Gegenstand erwarten.
So fasziniert wie ich von diesem Blick war, muss ich wohl angefangen haben ihn anzustarren, denn auf einmal sah er mir direkt in die Augen.
Ich zuckte vor Schreck fast zusammen und sah schnell weg.
Peinlich berührt breitete ich das zusammengeknüllte Tuch auf den Tisch aus.
Verdammt, was war das denn gerade?
Er stellte sich wieder normal hin und erst jetzt fiel mir auf, wie groß er eigentlich war und mein Respekt vor ihm stieg direkt wieder an.
"Hast du sicher nichts mehr zu der Sache mit Mister Holland zu sagen?"
Ich schüttelte den Kopf und er fuhr ungerührt fort.
"Mach die Gefäße nochmal, ich sehe keinen Unterschied zu vorher."
Ich hatte mehrere noch nicht einmal angefangen, war das sein Ernst?
"Außerdem erwarte ich, dass du bald Punkte für unser Haus verdienst, da uns dank dir welche abgezogen wurden."
Ich wartete, bis er sich umdrehte und rollte dann mit den Augen.
"Als könnte er den anderen nicht einfach welche abziehen, sonst macht er das ja auch immer.", dachte ich.
Als Snape die Tür öffnete, hörte ich ihn abrupt stehen bleiben und eine unbekannte Mädchenstimme sich schüchtern entschuldigen.
POV OliviaAls ich mit den anderen im Gemeinschaftsraum angekommen war, hatte ich ein richtig schlechtes Gewissen.
Ich hätte etwas sagen sollen, aber ich hatte zu sehr Angst.
Jetzt bekommt das Mädchen bestimmt viel Ärger.
Die anderen redeten alle darüber, dass Ezra bestimmt keine Probleme bekommt, weil sie diejenige war, die ihn geschlagen hatte.
"Aber er hat sie angefasst, obwohl sie das nicht wollte.", dachte ich, "Aber das glaubt ihr bestimmt niemand, weil sie in Slytherin ist."
Als ich an ihren Hauslehrer, der auch unser Zaubertranklehrer war, dachte, hatte ich richtig Mitleid mit ihr.
Sie wirkte eigentlich sehr nett und mich nervten sowieso diese Vorteile über die Häuser.
Meine Cousine war auch in Slytherin und momentan in ihrem 6. Jahr, und sie ist meine Lieblingscousine.
Bedrückt ging ich in mein Zimmer.
Ich saß etwa eine halbe Stunde da und versuchte zu lesen, bis ich mich entschloss, zum Schuldirektor zu gehen, und ihm zu sagen, dass sie nicht die Schuld hatte.
"Ich bin gleich wieder da!", sagte ich zu den anderen Mädchen in meinem Zimmer, die von nichts wussten, da ich natürlich die Einzige war, die von Ezra in seine Gruppe hineingezogen worden ist.
Ich rannte hinaus in den Gang, wo mir dann auffiel, dass ich gar nicht wusste, wo genau das Büro von Professor Dumbledore war.
Ich lief einige Minuten planlos herum, bis mir irgendwann meine Hauslehrerin begegnete.
"Oh, Professor McGonagall! Ich habe vorhin gesehen, was genau zwischen Ezra und dem Mädchen passiert ist und es war nicht ihre Schuld! Könnten Sie mich bitte zu Professor Dumbledores Büro bringen?"
"Oh, Miss Y/SN sitzt bereits an ihrer Strafe und Mister Holland ist in seinem Zimmer.
Ich nehme an, Professor Snape ist mit ihr im Klassenzimmer für Zaubertränke. Ich begleite Sie dorthin.", antwortete sie mir.
"Ja bitte.", murmelte ich, bevor wir schnell losliefen.
Dort angekommen ließ meine Lehrerin mich vor und als ich vor der Tür stand, öffnete sich diese plötzlich und Professor Snape lief fast in mich hinein.
DU LIEST GERADE
Always him (Severus Snape x Reader)
Fiksi PenggemarSeit ihrem ersten Tag auf Hogwarts hat die junge Hexe Y/N Y/SN immer wieder den selben Traum vom ersten Tag, als sie in Slytherin eingeordnet wurde. Doch was sie am meisten daran quält: Sie muss Nacht für Nacht Snapes brennenden Blick auf sich spüre...