Don't be afraid

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Der Schlüssel drehte sich im Schloss und die Wohnungstür sprang auf. Lee stellte ihre Handtasche auf der kleinen Kommode ab, streifte ihre Sneaker von den Füßen.
Ihr Blick schaute in den mit einem vergoldeten Rahmen verzierten Spiegel. Sie sah fertig aus. Ihr perfekt gestyltes Spiegelbild von heute morgen war nicht mehr zu sehen.
Mit schweren Füßen schlürfte sie ins Wohnzimmer, wo ein winselnder Chopper schon auf sie zukam.

"Na Baby, so viel zu tun auf der Arbeit?"  Ertönte es von der Couch.

"Anstrengende Kunden."  Antwortet Lee, die sich an der angrenzenden Küche versuchte mit zitternder Hand ein Glas Wasser einzuschütten.

"Vielleicht muss ich mal mit denen reden, das sind die nicht mehr so."

Lachte Marten auf, was von Lees Stille allerdings übertüncht wurde.
Zwei starke Händen griffen ihre Hüfte und drehten sie um. Ihr Blick gesenkt, versuchte sie seinen durchdringenden Augen zu entkommen.

"Baby?"  Marten hob ihr Kinn an. Glänzende Augen verfingen sich in eisblaue Diamanten. "Was ist los?"

"Ich..."  Brach ihre Stimme sofort. Tränen liefen über ihre Wangen. "Ich habe scheiße gebaut."

Marten nahm sie in den Arm, drückte sie feste an sich. Beruhigend legte streichelte er mit seiner Hand ihren Rücken.

"Möchte ich es wissen?"

"Ich denke du musst es wissen."  Löste sie sich von seinem warmen Körper.

"Ich war bei Elli."

Marten kniff ahnend die Augen zusammen. 

"Warum?"

"Ich habe sie auf Zeckes Affäre angesprochen."

"Ina?"

"Ja Marten. Ich kenne keine andere Affäre von ihm."

"Sie arbeitet nur bei ihm."  Stellte er fest. Lee sah ihn mit hochgezogener Augenbraue an.

"Sie ist Prostituierte! Egal. Die Hure stand heute Mittag im Büro um mir zu sagen, das ich verloren hätte und sie zu dir gehört."

Unverständlich schüttelte Marten mit dem Kopf.

"Okay, aber warum warst du dann bei Elli?"

"Ich kann es dir nicht sagen. Ich habe nicht nachgedacht. Mir sind die Sicherungen durchgebrannt. Weil ich einfach Angst hatte das ich irgendwann verloren haben.  Aber es ging alles schief und hatte weder ein nutzen für mich, noch für Elli. Im Gegenteil. Zecke hat unser Gespräch mitbekommen, als ich Elli vorgeschlagen habe zur Polizei zu gehen."

Marten schlug die Hände vor Gesicht.

"Was ist passiert?"

"Wir haben ein wenig diskutiert und..."

Ihr Blick senkte sich erneut. Marten nahm ihr Gesicht in die Hände und sah ihr tief in die Augen. Sein Gesicht war angespannt.

"Was hat er gemacht?" 

"Er hat seine Hand an meinem Hals..."

"Er hat dich gewürgt?"  Unterbrach er sie lautstark. Bevor er sie stehen ließ und in die Diele flüchtete. Lee vernahm das Geräusch eines Schlüsselbundes.

"Marten! Marten warte."  Lief sie ihm hinterher und griff nach seinem Arm um ihn zurückzuhalten. Marten wandte sich zu ihr, aufgebaut mit breiten Schultern, schaute er auf sie herab.

Forever Yours  |Marten FF|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt