I Love You

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Die Stunden vergingen und das warten auf eine Verbesserung ihres Zustandes wurde immer unerträglicher.
Das Zimmer verließ Marten so gut wie gar nicht, viel lieber stand er seiner Verlobten in jeder Sekunde bei, den das war das einzige was er jetzt für sie tun konnte.
Gerade nahmen sich Camila und Andreas eine kleine Pause, um wieder Energie zu tanken.
Martens Kopf verweilte neben ihr auf dem Bett, abgelegt auf seinem Arm, während er immer wieder mit seinen Finger ihren linken Arm hoch und runter streichelte. Er hoffte das sie jede seiner Berührungen spürte.

"Baby? Wo bist du gerade? Wie ich dich kenne am Meer. Bestimmt an der schönen Bucht, wo ich dir den Antrag gemacht habe."  Sah Marten betrübt zu ihr.   " Ich habe die letzten Tage viel über uns nachgedacht. Über unsere Anfänge und was wir erlebt haben.
Vieles hab ich fast schon vergessen. Weist du noch..."

Throwback:
Leticia füllte gerade die gelieferten Haarprodukte im Regal hinter der Kasse auf, als eine Yamaha RD80LC/2 vor dem Salon hielt und ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Sofort zogen sich ihre Mundwinkel zu einem lächeln hoch. Sie ließ alles stehen und liegen und bewegte sich in schnellen Schritten zum Personalraum, zog sich schnell ein frisches Shirt an und warf sich ihre Lederjacke über.

"Ich bin weg Mama."

"Warte! Wo willst du hin?"  Sah Camila sie fragend an.

"Weg. Ich habe dir gestern gesagt das ich heute früher gehen muss."

Der Blick ihrer Mutter fixierte Marten, der vom Motorrad abstieg und den Helm abnahm. Schnell griff sie nach ihrem Arm und zog ihre Tochter zurück, die gerade die Tür aufmachte.

"Leticia du bleibst hier! Das ist ein Verbrecher!"  Sprach sie leise zu Leticia, damit die Kunden nicht all zu viel mitbekamen.

"Woher willst du das wissen?"

"Guck ihn dir doch an!"

"Das mach ich jede Nacht seit 3 Wochen. Er ist genau richtig für mich",  erwiderte Leticia, bevor sie einfach den Salon verließ.

Marten stand angelehnt am Motorrad und schaute auf sein Handy.

"Na macht Mami Stress? Hausarrest oder musst du bis 19 Uhr wieder zuhause sein?"  Ärgerte er sie. Worauf er nur einen bösen Blick von ihr kassierte.

"Was ist das?"

"Das nennt man Motorrad",  grinste er.

"Arschloch!"

"Mit der Harley kann ich dich nicht mitnehmen. Also hab ich mir das Motorrad von meinem Dad geliehen."

"Von deinem Dad? Du kannst ruhig zugeben das es dir gehört. Ich sag deinen harten Biker Jungs nix davon",  neckte sie ihn. 

Marten erhob sich und sah sie nur mit einem ernsten Gesicht an.

"Was ist das eigentlich für eine Begrüßung?"  Raunte er ihr zu.

Leticia musste schmunzeln, da Marten nicht der Typ für Zärtlichkeiten war. Plötzlich griff er nach ihrem Arm und zog sie zu sich. Seine Hand lag an ihrem Gesicht, als er seine Lippen auf ihre presste.
Nach einem sanften Kuss stoppte Marten und sah durchs Ladenfenster. Camila stand an der Theke und beobachtete jede Bewegung der beiden. Marten nutzte es aus, griff Leticia in den Nacken und legte fordernd seine Lippen erneut auf ihre.
Nach einem minutenlangen Zungenspiel sah Lee hoch in seine Augen. 

"Was ist dein Ziel? Sie hasst dich doch schon." 

"Sie soll einfach wissen das du mir gehörst."

"Ich gehöre niemanden!"

"Das hättest du dir früher überlegen müssen."   Zogen sich seine Mundwinkel zu einem frechen grinsen.

Marten löste sich und nahm auf dem Motorrad platz, bevor er Leticia einen Helm überreichte, den sie zögernd entgegen nahm.

"Traust du dich Baby?"  Raunte er ihr zu. 

Leticia überlegte nicht lange, zog den Helm über und stieg auf, was Marten ein grinsen bescherte.

"Halt dich fest."

Lee griff um seinen Körper, was  gar nicht so leicht war, da sein Umfang etwas größer war als ihr zierlicher Körper.
Ein letztes mal sah sie durchs Ladenfenster, ihre Mutter stand kopfschüttelnd am gleichen Platz, bevor sie das Visier schloss und Marten los fuhr.
Die Fahrt führte über Landstraßen und Waldabschnitte. Leticia genoss es, den zu ihrem erstaunen fuhr Marten vernünftiger als sie gedacht hätte. Vielleicht auch nur weil es nicht sein Motorrad war und er gewaltigen Ärger kriege würde wenn ein Kratzer dran wäre.
Vielleicht tat er es aber auch nur für ihn. Okay, sie hoffte das er es für sie tat.
Nach einiger Zeit zielte Marten einen kleinen Badesee an.
Leticia stieg ab und nahm den Helm ab.
Trotz des guten Wetters war der See nicht überfüllt von Menschen.

"Gute Idee?"

"Sehr gut",  antwortete sie, legte ihre Lederjacke ab und streifte ihre Air Max von den Füßen. Vorsichtig ging sie Schritt für Schritt ins kalte Wasser. Ihr Blick schweifte über den doch großwirkenden See.
Plötzlich griffen zwei starke Arme um sie. Lee merkte seinen starken Oberkörper an ihrem Rücken. 

"Ich liebe dich",  flüsterte er ihr ins Ohr.

Leticia sah geschockt über ihre Schulter hoch in seine eisblauen Augen.

"Was hast du gesagt?"

"Du hast es verstanden."

"Ne du hast genuschelt, es war nicht zu verstehen. Kannst du es nochmal sagen?"

"Du bist scheiße! Da bin ich einmal der Romantiker für dich und du machst dich lustig."  Löste sich Marten von ihr.

"Ich kann es nur gerade nicht glauben."

"Du kannst es glauben",  antwortete er.  "Und ich werde es nicht wiederholen."

"Ah zu viel Liebe ist nicht gut oder?" 

"Macht krank",  lachte Marten.

"Ein bisschen Liebe reicht mir auch schon",  schmunzelte Lee, als plötzlich kalte Wasserspritzer auf ihr landeten.

Wieder sah sie geschockt zu Marten, der sie mit Absicht nass spritzte.

"Du brauchst eine Abkühlung bei dem ganzen Geschwafel."  Lachte Marten, als die Wasserschlacht begann.
...

Mit einem lächeln auf den Lippen streichelte Marten sanft über ihre Wange. Das elendige Piepen der Maschinen holte ihn aus seinen Gedanken zurück.

"Ich habe mir geschworen niemals ich liebe dich zu sagen. Und warum? Weil ich noch nie richtig geliebt habe bis du kamst und meine Welt durcheinander gebracht hast. Heute würde ich es dir jede Sekunde zu flüstern."

Marten senkte seinen Blick.

"Baby du fehlst mir so..."

Forever Yours  |Marten FF|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt