Chapter 3

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'Toby, komm schon, wenn ich den Ball werfe, dann musst du ihn holen und mir wieder zurückbringen. Sonst funktioniert das hier nicht.' Grace versuchte Toby den Tennisball wegzunehmen, ohne, dass er nach ihrer Hand schnappen konnte. 'Ich dachte, Hunde können sowas von Natur aus...' stöhnte Grace innerlich. Sie hatte nun mal echt keine Ahnung von Hunden. Als Tobys Augen weg von dem Ball und zu etwas weit hinter Grace gingen, drehte sie sich um, um im fast gleichen Moment von einem grauen, wirklich sehr schnellen Hund erschreckt zu werden. Der graue Hund sah aus wie ein Bullterrier, und für einen kurzen Augenblick, dachte Grace, er würde ihren Welpen angreifen. Dies erwies sich allerdings als falsch, denn es sah eher so aus, als sei er nur am Spielen interessiert. Grace grinste. Der kleine Welpe war doch recht verschreckt, wollte aber definitiv mit dem Bullterrier mithalten. Die beiden tobten über die Wiese und Toby bellte vor Freude. Es war wohl Liebe auf den ersten Blick. Suchend nach einem Herrchen dreht sich Grace zu allen Seiten um. Niemand war zu sehen. Zumindest Niemand, der den Eindruck machte, er suche seinen Hund. Sie ließ die beiden noch weiterspielen und holte ihr Handy raus, um ein Video für ihre Familie zu machen. Abgeschickt mit den Worten: 'Freunde gefunden, check!' pfiff sie einmal um die Aufmerksamkeit der immer noch tobenden Hunde zu bekommen. So langsam müsste aber doch mal ein Herrchen auftauchen. Wieder drehte sie sich suchend um. Allmählich wurde es echt leer hier, außerdem war die Sonne hinter einigen Wolken verschwunden und der leichte Wind wurde frischer. Als sie es endlich geschafft hatte, ihren kleinen flauschigen Hund anzuleinen, was keineswegs einfach gewesen war, ging sie langsam los in Richtung Haus, wobei der graue Bullterrier Toby nicht von der Seite wich. 'Hm, wo ist denn dein Herrchen mein Kleiner?' sie bückte sich etwas, um dem Hund über den Kopf zu streichen. Eine kleine Metallplatte in Form einer Tatze war an dem Halsband befestigt, draufstand: 'Tessa'. 'Oh, also eher meine Kleine.' murmelte Grace und versuchte mehr von dem Schild oder dem Halsband heraus zu finden. Leider nur eine mehrstellige Nummer. Da Tessa Grace auf Schritt und Tritt folgte, egal in welche Richtung sie ging, blieb sie irgendwann verzweifelt stehen. 'Was mache ich denn jetzt mit dir, mh?' Mit den süßesten Hundeaugen der Welt gucke Tessa sie an. 'Ich kann dich doch nicht einfach mitnehmen. Du wirst bestimmt schon gesucht. Allerdings kann ich dich auch nicht hier alleine lassen. Abgesehen davon, dass du mir eh hinterherrennst.' Grace beschloss, noch eine halbe Stunde im Park und Umgebung zu bleiben und zu warten, ob nicht doch noch jemand nach Tessa suchte.

'Ihr habt bitte was?' die Tonlage von Nikki war höher als sonst und sie starrte mit offenen Mund auf die Leine, an der das Scharnier kaputt war. 'Sie muss sich losgerissen haben!' sagte Harry aufgeregt und sah sich das Scharnier näher an. 'Wieso war sie überhaupt angebunden? Ihr wart doch zu zweit!' Dom war nicht weniger aufgeregt und guckte seine Söhne entsetzt an. 'Ich hab mit ihr draußen gewartet und dann hat mich Sam angeschrieben, dass er kein Geld hat. Ich hab die Leine um die Laterne gebunden und den Haken verschlossen. Ganz sicher!' Panisch fuhr sich Harry durch die Haare. Wäre er doch heute einfach auf der Couch sitzen geblieben und hätte auf die anderen beiden gewartet, während Love Island gelaufen wäre. 'Das kann doch echt nicht sein! Euch kann man wirklich nicht alleine lassen!' Nikkis Augen begannen zu brennen und sie sah verschwommen, als ihr der Gedanke kam, Tessa nie wieder zu sehen. 'Nikki, wir finden sie schon. Sie ist ein verdammt schlauer Hund. Sie kennt den Weg nach Hause. Ich würde sagen, wir gehen sofort los und teilen uns auf um nach ihr zu suchen.' Dom strich Nikki mit seiner Hand über den Rücken. Er konnte es nicht ertragen, sie traurig zu sehen. 'Was ist, wenn sie geklaut worden ist. Sie ist der liebste Hund auf Erden, sie würde sich nicht einfach losreißen.' die Tränen konnte Nikki nicht mehr aufhalten, sie griff nach den Taschentüchern auf dem Tisch und tupfte sich unter ihrem Auge her. 'Ich denke nicht, dass einer einen relativ großen Bullterrier kidnappt.' meinte Sam und legte versöhnlich einen Arm und die Taille seiner Mutter. Er hatte Schuldgefühle, immer hin war es hauptsächlich seine Schuld, dass Tessa weg war. Es klingelte. Obwohl die vier darauf hofften, dass Tessa gelernt hatte die Klingel zu benutzen, oder dass ein Nachbar Tessa gefunden hatte, waren sich alle bewusst, wer da vor der Tür stand. Und keiner von den vieren wollte derjenige sein, der Tom erzählen müsste, dass seine geliebte Hündin die Flucht ergriffen hat.

From Space With Love - (TOM HOLLAND)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt