Chapter 4

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Panisch schloss Grace die Tür zu dem Haus auf. Die beiden Hunde liefen rein und fingen direkt wieder an miteinander zu spielen. Mit einem Schritt vor den kleinen Spiegel im Flur beschloss das Mädchen, dass es für Fremde Leute wohl in Ordnung aussah. Anders wie das Wohnzimmer. Schnell fing sie an, wenigstens ein paar Kisten zu stapeln und rumfliegende Gegenstände zurück in die Kartons zu werfen. 'Hier kann ich eigentlich echt niemanden rein lassen. Shit.' dachte sie. 

Grade, als sie einige Kisten noch nach oben schleppen wollte, klingelte es schon. Verdammt. Sie zupfte nochmal an dem weißen Top rum, dass sie zu den Jeans-Shorts angezogen hatte und ging den kleinen Flur entlang zur Haustür. Als sie aufmachte, erschrak sie ein wenig, denn es standen doch tatsächlich 7 Leute vor ihrer Tür! Und zu allem Überfluss auch fast nur männliche Personen. Überfordert mit der Situation, grinste sie einfach die einzige Frau an, die vorne stand. 'Hi...' 'Hallo, Grace, richtig? Ich bin Nikki und das ist mein Mann Dominic und unsere Söhne mit Anhang.' 'Ja genau, ähm... kommt doch rein?' mit einem Schritt zu Seite öffnete sie die Haustür etwas weiter und signalisierte der Familie einzutreten. 'Tessa!' rief einer Jungs und bückte sich zu der grade um die Ecke kommenden Hündin. 'Was machst du denn... Tu das bloß nie wieder!' tadelte Harry. Tom war sich der ganzen Sache nicht wirklich sicher. War seine Tessa wirklich weggelaufen? Oder hatte das Mädchen den Hund erkannt und sie einfach mitgenommen um seine Aufmerksamkeit zu bekommen? Die hatte sie nämlich, und Tom konnte es nicht leugnen, sie war echt verdammt hübsch. 

Nachdem alle Hollands Tessa gekrault hatten schlenderten sie Grace hinterher ins Wohnzimmer. 'Tut mir leid für die Unordnung, ich bin erst vor 2 Tagen eingezogen.' peinlich berührt kickte Grace den kleinen Stoff-Dino von ihrem Welpen an die Seite. 'Ach, das macht uns wirklich nichts aus.' lächelte Dom sie aufmunternd an. 'Wo kommst du denn her? Oder bist du innerhalb Londons umgezogen?' er hatte bemerkt, dass der Akzent nicht wirklich zu London passte. 'Nein, ich bin von den Staaten hergezogen, aus Massachusetts. Aber gebürtig komme ich aus Neuseeland.' 'Neuseeland? Das steht auf meiner Liste ganz oben. Ist es schön da?' Harrisons Augen weiteten sich. Er wollte schon immer mal nach Neuseeland. Und nach Australien. Eigentlich, wollte er in jedes Land auf dieser Erde. 'Ich liebe Neuseeland. Die Landschaft, die Leute, einfach alles dort ist toll! Wenn du die Möglichkeit bekommst, solltest du definitiv dorthin.' grinste Grace und ihr Herz wurde etwas schwerer bei dem Gedanken an ihre Heimat.

'Wollt ihr etwas trinken? Ich hätte Wasser, Orangensaft oder Cola im Angebot.' sie haute sich im inneren gegen die Stirn. Keine Ahnung wo in diesem Haus die Gläser waren. Sie hatte bisher immer nur aus ihrer Fitness-Trinkflasche getrunken oder direkt aus der Cola Flasche. Inständig hoffte sie, dass alle mit Nein antworten würden. 'Nein danke dir. Mach dir keine Umstände du hast wirklich genug getan.' Nikki fuhr mit ihrer Hand erneut über den Kopf der Hündin. Plötzlich schoss wie aus dem Nichts Toby um die Ecke. Grace hatte sich bereits gewundert, wo er geblieben war. 'Oh shit, dass ist der süßeste Welpe den ich je gesehen hab.' Sam lachte leise und bückte sich zu dem aufgeregten Fellknäuel runter. Toby hatte es wir immer erreicht, dass die komplette Aufmerksamkeit auf ihn gerichtet war. Und er liebte es. 'Süß ja, aber auch ganz schön anstrengend. Der macht mir das Leben im Moment ganz schön schwer. Ich hab nämlich keine Ahnung wie man einen Hund erzieht.' Tom blickte von Toby auf in ihr Gesicht. 'Wieso hast du ihn dir denn dann geholt?' er lächelte, weil der Satz doch etwas genervter rauskam, als eigentlich gewollt. Er verstand nicht, wieso man sich einen Hund anschaffte, obwohl man keine Ahnung davon hat. Naja, er hatte damals auch keine Ahnung. 'Ich hab den kleinen gefunden. Er war in einer kleinen Kiste am Rand einer Straße in meiner Heimat. Ich war joggen und hab ihn winseln gehört. Ich konnte ihn ja schlecht dalassen, also hab ich ihn mitgenommen und in ein Tierheim gebracht. Allerdings waren die Leute dort echt unfreundlich und wollten ihn erst gar nicht nehmen. Und als ich auf dem Rückweg war, hab ich es bereut ihn dort abgegeben zu haben. Also sind mein Bruder und ich am nächsten Tag hin und haben ihn wieder mitgenommen. Meine Familie hat aber absolut keine Zeit für einen Hund. Mein Dad und meine Stiefmutter sind jeden Tag auf der Arbeit und oft am Reisen und mein Bruder ist angehender Soldat und hat daher auch keine Zeit. Deswegen hab ich ihn dann erstmal mitgenommen, vielleicht findet er hier eine neue Familie.' Tom fühlte sich direkt schlecht, er hatte wohl die falschen Schlüsse gezogen.

From Space With Love - (TOM HOLLAND)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt