Chapter 2

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'Komm schon, bitte, das kann doch echt nicht sein jetzt...' Die eigentlich gute Laune die Grace heute Morgen hatte ist schon wieder am sinken, als es scheint, als sei die Jura Kaffeemaschine die in der überaus protzigen Küche stand, kaputt zu sein. 'Da sieht man mal wieder, dass eine einfache Filtermaschine wohl besser gewesen wäre eine viel zu überteuerte Jura.' dachte sie sich und kramte in einem der Umzugskartons herum auf der Suche nach dem Pulver-Cappuccino. 'Hoffentlich geht wenigstens der Wasserkocher.' Da Toby schon recht früh heute Morgen angefangen hatte zu bellen und raus wollte, brauchte sie dringend irgendeine Form von Koffein. Der Wasserkocher schien in Höchstform zu sein und ca. 5 Minuten später hatte der heiße Cappuccino ihre Lippen berührt. In mittlerweile wieder bester Laune, drehte das braunhaarige Mädchen die Bluetooth Box im Wohnzimmer lauter und die 'Singing in the Car'- Playlist von Spotify wurde abgespielt. Das sind nun mal die besten Lieder. Der Welpe wusste nicht so recht, was hier vor sich ging, aber er beschloss, sich der guten Laune seines Herrchens anzupassen und durch die Bude zu rennen.


Einige Kartons weniger und immer noch bester Laune ging Grace mit Toby die Straße entlang Richtung Becker, den sie gestern entdeckt hatte. Mit einem Croissant, einem Bagel und einem Schoko Donut in der Tüte schlenderten die beiden weiter zu einem kleinen Spar Markt um die wichtigsten Lebensmittel zu kaufen. Hundefutter, Menschenfutter, Klopapier und Wasser gehörten dazu. Da der Hund nicht mit hinein durfte, musste Grace ihn leider an einer Laterne vor dem Laden anbinden. Zu behaupten, er hätte nur geringen Lärm gemacht, wäre doch deutlich untertrieben gewesen. Mit dem Rucksack voll mit Lebensmitteln und einem knurrenden Magen waren die beiden auf dem Rückweg, als der kleine Rüde anfing, in eine andere Richtung zu ziehen. Er wollte in den schönen großen Park von gestern, aber dafür war erst später Zeit. Nach einem ausgiebigen und leckeren Frühstück zwang sich Grace dazu, wenigstens noch ein paar Kisten auszupacken, damit zumindest ihre Klamotten nicht mehr verstaut waren. Trotzdem sah die Wohnung, die sie hinterließ, als sie zum zweiten Spaziergang losliefen, aus, wie ein Schlachtfeld. 'Ich kann ja gleich wenigstens die Kisten zusammen stellen' nahm sie sich für später vor, und verließt mit dem Hund das Grundstück, um noch mehr von Kingston upon Thames zu erkunden.


Zur gleichen Zeit stritten sich einige Häuser weiter die beiden Zwillinge von Nikki und Dominic Holland darum, wer mit Tessa eine große Runde Gassi gehen muss. 'Ich war doch gestern schon mit ihr draußen. Du kannst gehen.' murmelte Sam und hielt seinem Bruder Harry die blaue Leine hin. 'Also erstens, wohne ich hier gar nicht mehr, und zweitens bist du gestern nur mit ihr bis zu dem Garten der Salmons gegangen. Das zählt nicht.' grinste Harry und ignorierte die Leine die ihm hingehalten wurde. Tessa guckte durchaus verwirrt zwischen den beiden hin und her. Ihr war es wirklich egal, wer mit ihr ging. Sie könnte auch gerne alleine raus. 'Jungs bitte, ich wünschte Paddy oder Tom wären hier, die gehen nämlich gerne mit ihr. Und nur, weil du hier nicht mehr wohnst Harry, heißt das nicht, dass du dich aus der Verantwortung ziehen kannst.' Nikki verdrehte die Augen, immer die gleichen Diskussionen. 'Welche Verantwortung denn, soweit ich mich erinnere, hat dein ältester Sohn Tessa angeschleppt.' grinste Harry. 'Und wir haben alle eingewilligt, ihm zu helfen, wenn er unterwegs ist. Also damit keiner von euch beleidigt ist, geht ihr beide. Viel Spaß. Seid doch so nett und bringt Eier auf dem Rückweg mit, ich mache später Pfannkuchen, wenn Tom wiederkommt.' Dom hatte kein Mitleid mit seinen beiden Söhnen, eine Runde frische Luft bei dem sonnigen Wetter heute hat noch niemandem geschadet. Da der Zeitraum für Diskussionen nun beendet war, drehten Harry und Sam ihren Eltern den Rücken zu und gingen, doch etwas entnervt, die Treppe des Hauses runter in Richtung Park. 'Wir können ja die Abkürzung bei der Post nehmen...' schlug Sam vor und Harry willigte grinsend ein. Sie würden sich einfach etwas mehr Zeit lassen, das kommt einer großen Runde schon nahe.

'Hat dich diese eine blonde aus dem Pub eigentlich nochmal angeschrieben?' Seitdem Harry bei Tom und Harrison wohnte, redeten die beiden Zwillinge nicht mehr so oft miteinander. Obwohl die beiden Häuser nur einen Steinwurf auseinanderliegen. Beide litten etwas darunter. 'Ja schon. Aber ich habe nicht geantwortet. Ich hab sie auf Instagram gefunden und gesehen, dass sie so ungefähr 50 Fanseiten von Tom folgt. Darauf hab ich echt kein Bock. Und dann tut sie so, als wüsste sie nicht, wer wir sind.' Harry hatte es satt, Single und nur die zweite Wahl bei Mädchen zu sein, die sich an seinen berühmten Bruder ranmachen wollten. Manchmal störte es ihn nicht, gelegentlich, war es sogar ganz hilfreich, wenn Tom doch mal etwas nachhalf, aber eine ernsthafte Beziehung ist aus keinem One-Night-Stand entstanden. Sam nickte mit dem Kopf. Er war froh, bereits glücklich vergeben zu sein. 'Klar man, das ist echt scheiße, fuck. Vergiss sie. Wir finden ne andere für dich.' 'Klar.' richtig zustimmend klang Harry nicht, aber er hatte auch keine Lust sich weiter darüber zu unterhalten. Tom und Harrison würden ihn sicher später dasselbe fragen. 'Kommst du später rüber? Wir wollten mal wieder Mario-Kart zocken. Tuwaine kommt auch.' Sam grinste und nickte, er mochte es, wenn er offiziell gefragt wird, ob er sich den anderen Jungs anschließen will. Manchmal hatte er das Gefühl, etwas ausgeschlossen zu werden.

Als Sam in dem kleinen Spar Markt war um die von Dom gewünschten Eier zu holen, klingelte Harrys Handy vor der Tür. Tessa sah Harry an um ihm zu signalisieren, dass er den Anruf annehmen sollte, um den überaus nervigen Klingelton abzustellen. 'Schon gelandet?' Harry grinste, auch wenn er es nicht zugeben würde, er war froh, dass Harrison und Tom wiederkommen würden. Es war doch recht langweilig alleine im Haus. 'Jap, sind im Taxi. Denke noch so 45 Minuten. Gibt's gleich was zu essen? Wir krepieren beide vor Hunger.' Tom wusste, dass seine Eltern wohl eine seiner vielen Lieblingsspeisen machen würden. Er war zwar nicht lange weg gewesen, aber so war es nun mal Tradition. Und bei dem kurzen Flug von Berlin nach Stansted war kein Essen im Flieger nötig gewesen. 'Dad macht Pfannkuchen' antwortete Harry und tätschelte Tessa auf den Kopf, da sie aus welchem Grund auch immer nervös wirkte. 'Perfekt! Darauf hatten wir gehofft. Es gibt Pfannkuchen Haz.' Harry hörte Toms besten Freund im Hintergrund jubeln. 'Alles klar, dann bis später.' verabschiedete sich Tom und Harry legte auf. Verwirrt sah er auf die WhatsApp Nachricht von Sam. 'Komm mal kurz rein ich hab gar kein Geld dabei.' Harry verdrehte die Augen und fasste sich an die hintere Hosentasche. Sein Portmonee hatte er dabei. Da soll doch noch mal einer sagen, Sam sei der verlässlichere Zwilling. Zu Tessas größtem Verachten wickelte Harry die Leine um die Laterne vor dem Spar-Markt und schloss das kleine silberner Scharnier am Ende. 'Sitz. Bleib.' Mit traurigen Augen sah sie Harry nach, der sich auf den Weg zu Kasse machte. 'Hier, du Held.' meckerte er und drückte Sam 5 Pfund in die Hand. Bestückt mit den Eiern die später leckere Pfannkuchen ála Dom werden sollten, Dom macht sie immer noch am besten, obwohl ganz klar Sam der Koch im Haus ist, verließen die beiden den kleinen Supermarkt. Harry ließ die grade gewonnenen Eier fast fallen, als sein Bruder ihn mit einem mittelstarken Schlag gegen die Brust erschrak. 'Alter, wo ist Tessa!?'

From Space With Love - (TOM HOLLAND)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt