Kapitel 19

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Ich ging gerade in das Schlafzimmer, welches ich mit Steve und Bucky teilte, als ich geschockt stehen blieb. Bucky war gerade dabei sich ein T-Shirt zum schlafen anzuziehen, doch er hielt es noch in der Hand und war zur Tür gedreht, weshalb ich seinen verdammt gut gebauten Oberkörper sah. Scheiße, war er heiß!

Jola! Andere Gedanken!

Schnell blickte ich auf den Boden, was sehr schwer war, da ich ihn am liebsten die ganze Zeit angestarrt hätte. Bucky hatte natürlich meinen Blick bemerkt und fing nun an zu lachen. Er grinste mich verschmitzt an und ließ das T-Shirt dann fallen.

Was hatte er bitte vor? Wollte er mich mit seinem Anblick umbringen?!

"Ich glaube, ich schlafe heute mal ohne Shirt. Ist halt ziemlich warm.", grinste er weiterhin. Steve, den ich jetzt erst bemerkte und der auf sein Handy starrte und somit zum Glück nichts von meiner Starrerei mitbekommen hatte, brummte irgendeine Zustimmung, ehe er sich wieder voll und ganz auf sein Handy konzentrierte.

Na toll. Von ihm konnte ich also keine Hilfe erwarten.

"Morgen kommt jemand hierhin.", meinte Steve dann plötzlich, womit er mich von dem peinlichen Moment erlöste. "Wer? Müssen wir uns verstecken?", fragte ich. "Nein. Es ist eine Überraschung, aber verstecken müssen wir uns aufjedenfall nicht.", antwortete Steve. "Wer ist es denn? Ach komm schon, Steve. Du kannst mir ruhig verraten wer es ist.", versuchte ich es, aber er ignorierte mich schon wieder und hatte sich auf sein Handy konzentriert, weswegen ich gefrustet aufseufzte. "Dann halt nicht.", meinte ich nur und ging zum Bett um mich hinzulegen. Da fiel mir Bucky wieder ein, der die ganze Zeit halbnackt im Raum stand. "Willst du dich nicht hinlegen?", fragte ich ihn deshalb und musste mich stark zusammenreißen ihm nicht auf seinen Oberkörper zu starren. Anscheinend merkte er dies, denn er bewegte sich mit einem frechen grinsen langsam auf das Bett zu. "Doch.". Langsam ließ er sich auf das Bett fallen und blickte mich die ganze Zeit an. Jetzt wurde mir klar weswegen er sich so langsam bewegte. Dadurch kamen seine Muskeln nur noch mehr zur Geltung! Das ist unfair! Schnell drehte ich mich weg und legte mich unter die Decke. Ich merkte wie Bucky sich nun auch ins Bett legte und leise anfing zu lachen. Schnell hatte er mich an sich gezogen und ich drehte mich nun wieder um. "War irgendwas?", fragte er und ich verdrehte nur die Augen, gab ihm noch einen kurzen Kuss und drehte mich dann wieder um, nur um nach einer Weile eingeschlafen zu sein.

Ich wachte morgens auf und sah direkt, dass ich wieder auf Bucky drauf lag. Warum passierte mir das eigentlich immer? Ich wollte wieder aufs Bett rutschen doch Bucky hielt mich fest, sodass ich mich kein bisschen bewegen konnte. "Bucky.", versuchte ich es leise, doch er bewegte sich kein bisschen. "Bucky!", wurde ich nun energischer, doch er grummelte nur etwas vor sich hin und fing dann an zu grinsen, ließ mich jedoch immer noch nicht los. "Ich will was dafür, dass ich dich loslasse und wir somit aufstehen müssen.", flüsterte er an mein Ohr, wahrscheinlich um Steve nicht zu wecken. "Und was?", fragte ich ihn frech grinsend, da ich genau wusste, was er wollte. "Du weißt genau was ich will.", kam deswegen auch nur von ihm und nun öffnete er auch seine Augen. Also lehnte ich mich nach vorne und wollte ihm eigentlich nur einen kurzen Kuss geben, doch er hielt mich fest und küsste mich intensiv zurück. Nach einer Weile löste ich mich, da ich befürchtete, Steve könnte jeden Moment aufwachen und ich wollte ihn nicht unnötig schocken. "Lass uns aufstehen.", meinte ich deswegen zu Bucky und widerwillig ließ er mich los. Ich hatte komplett vergessen, dass er ja ohne T-Shirt geschlafen hatte, doch ich wurde dran erinnert als er aufstand und sich grinsend vor mich stellte. "Gefällts dir?", flüsterte er in mein Ohr und packte mich an meinen Hüften. "Geht besser.", meinte ich nur und drehte mich grinsend um. Eigentlich wollte ich mich nun auf den Weg ins Badezimmer machen, doch Bucky zog mich zurück und hob mich kurzerhand hoch, weswegen ich die Beine und Arme um ihn schlang und kurz erschrocken aufquietschte. "Du kannst nicht gut lügen.", flüsterte er mir zu und fing an meinen Hals zu küssen, jedoch wurden wir von einem Rascheln gestört und schnell lösten wir uns voneinander. Steve war gerade aufgewacht, hatte aber zum Glück nichts mitbekommen, weswegen ich mir dann schnell meine Klamotten schnappte und ins Badezimmer flüchtete. Dort machte ich mich fertig und ging wieder zurück ins Schlafzimmer. Steve und Bucky waren anscheinend schon runtergegangen, weswegen ich mir nur schnell mein Handy schnappte und ihnen folgte. Als ich auf der Treppe ankam sah ich Sam. "Sam!", rief ich einmal freudig und sprang ihm schon fast in die Arme. "Jola! Wie gehts, wie stehts?", fragte er und grinste mich an. "Ausgezeichnet und dir?", antwortete ich. "Auch, auch. Hat Steve dich nicht schon all deine Nerven gekostete?". "Ein paar sind noch da, aber wenn er so weiter macht, war es das auch mit denen.". Plötzlich spürte ich, wie etwas an meinem Rücken vorbei streifte. Als ich mich jedoch umdrehte, sah ich nichts. "Bist du alleine gekommen?", fragte ich Sam und sah ihn wissend an. Ich spürte, dass noch jemand da war. "Wer weiß. Aber ich glaube...". Sam wurde von einem Schrei unterbrochen und ich sprintete sofort die Treppe hoch, nur um dann in Wandas Zimmer zu platzen. Dort stand ein Typ mit weißen Haaren und sah verzweifelt zu Wanda, welche sich jedoch nur noch mehr in die Ecke drängte und schrie, "Bleib weg! Du bist nicht echt! Du bist tot! Ich hab gespürt, wie du gestorben bist!". "Wanda. Du musst mir glauben. Ich bin keine Halluzination!", versuchte der Blonde sie zu überzeugen. "Wer bist du?", ging ich nun dazwischen und sah den Blonden Typen vor mir an, welcher sich nun erschrocken zu mir umdrehte. "Ah, du warst die, die Sam unten belagert hatte. Ich bin Pietro. Der Zwillingsbruder von Wanda.", erklärte er. "Du...Du siehst ihn auch?", fragte Wanda mich nun verblüfft. Ich nickte nur. "Ich glaube, es wäre besser, wenn wir uns alle beruhigen würden. Ich glaube, wir sollten das unten bei den anderen klären.". Pietro nickte und ging nach unten. "Wanda. Ich weiß nicht, was passiert ist, aber er ist echt und du musst dich nun damit zurecht finden. Falls er wirklich tot und dein Zwillingsbruder war, ist es doch gut, dass er wieder da ist, oder nicht?", fragte ich. "Ich will ihn nicht noch einmal verlieren.", flüsterte sie so leise, dass es für normale Menschen wohl kaum zu verstehen gewesen wäre. Es brach mir das Herz, wie verzweifelt sie da saß. Ich konnte ihre Angst regelrecht spüren. "Wenn ich dabei bin, wird ihm nichts passieren. Das verspreche ich dir.", meinte ich noch, ehe ich ihr nocheinmal zulächelte und dann nach unten in die Küche ging. Dort sah ich zwar die anderen, aber Pietro nicht. Plötzlich spürte ich wieder etwas an meinem Rücken und schnell packte ich ihn am Arm, ehe ich ihn neben mich zog. Verblüfft sah er mich an, "Wie hast du das geschafft? Nicht mal Wanda oder Captain America haben das geschafft.". "Ich bin ja auch kein Mensch.", antwortete ich gelassen. "Du siehst aber stark nach einem aus.". "Du wirst es noch früh genug erfahren. Aber jetzt erzählst du mir erstmal, wie du es geschafft hast von den Toten aufzuerstehen.". "Nunja, das ist eine verdammt lange Geschichte.". "Wir haben Zeit.", kam es aufeinmal von Wanda, die die Treppe runterkam. Pietro fing an zu lachen. "So kenn ich dich. Du hast dich nicht verändert.", sagte er grinsend. Plötzlich hörte ich einen Ohrenbetäubenden Lärm und fiel auf die Knie. Ich drückte mir die Hände auf die Ohren und hoffte, dass es vorbei gehen würde, doch es half nicht. Ich schrie einmal laut auf, da es so weh tat. "Jola! Was ist los?", meinte Bucky besorgt und ich spürte, wie jemand sich neben mich fallen ließ und mich an sich zog. Es war anscheinend Bucky. Ich beruhigte mich etwas, doch dieser ohrenbetäubende Lärm wollte einfach nicht verschwinden. "Macht, dass es aufhört! Es tut so weh!", schrie ich unter Schmerzen. Plötzlich war dieser ohrenbetäubende Lärm weg und meine Schmerzen auch. Es war komisch, dass ich vor ein paar Sekunden noch das Gefühl hatte zu sterben und mich jetzt auf einmal wieder putzmunter fühlte. "Jola! Was war los?",fragte Bucky besorgt und langsam stand ich mit seiner Hilfe wieder auf. "Hier ist jemand. Ich weiß es. Ich fühle es. Hier in der Nähe ist jemand und ich habe das ungute Gefühl, dass er nichts gutes von uns will. Oder besser gesagt: von mir will. Ich habe ein Geräusch gehört, das ohrenbetäubend war. So wie ich annehme, habt ihr es nicht gehört?", fragte ich und bekam einstimmiges Kopfschütteln,"Dadurch gehe ich davon aus, dass derjenige es nur auf mich abgesehen hat. Jedoch verstehe ich nicht, wieso. Das Geräusch muss in einem so hohen Frequenzbereich gelegen haben, dass kein normaler Mensch das hört. Ich habe es nur durch mein Wolfsgehör gehört.", erklärte ich und fast alle sahen nachdenklich aus, außer Pietro und Bucky. Bucky hielt mich immer noch besorgt fest, so, als ob ich jeden Moment wieder solche Schmerzen bekommen könnte, und Pietro sah mich erstaunt an als ich mein Wolfsgehör erwähnte. "Wolfsgehör? Jetzt erzähl mir nicht du bist ein Werwolf?!", meinte Pietro dann auch schon. "Es ist genauso abwegig wie, dass du hier stehst und lebst, also schau nicht so. Ja, ich bin ein Werwolf.", sagte ich schmunzelnd und Pietro fing auf meinen Vergleich hin an zu lachen. "Ich mag dich. Du bist cool.", stellte er fest und nun fing ich an zu grinsen. "Natürlich, bin ja auch ich.". Bucky, welcher das Gespräch missmutig verfolgt hatte, verdrehte auf meine Aussage hin die Augen, doch Pietro fing nur noch mehr an zu lachen. "Ich mag dich aber auch.", fügte ich nur hinzu, woraufhin Buckys Miene sich komplett verfinsterte. Was hatte er denn? Naja, auch egal. "Was machen wir denn gegen den Typen?", fragte Clint, der das Gespräch wie die anderen auch nur schmunzelnd mitverfolgt hatte. "Ich könnte die Spur von dem Typen aufnehmen und...", wollte ich gerade erklären, doch Bucky unterbrach mich. "Das kommt garnicht erst in Frage. Wenn der Typ etwas von dir will, dann ist es eine sehr schlechte Idee, dass du ihm auch noch in die Arme laufen sollst.". Empört blickte ich ihn an, "Wenn du mir mal zu Ende zugehört hättest, wüsstest du auch, dass ich sagen wollte, dass ihr ja dann mitkommen könntet und ich dadurch auch automatisch mehr Schutz hätte auch wenn ich selber schon stark genug bin um mich selbst zu schützen.", schnauzte ich ihn an, da ich es ungerecht fand, dass er mich unterbrochen hatte und mich anscheinend auch noch für unfähig hielt. "Wir können ja erstmal abwarten. Wenn der Typ wirklich was von dir will, Jola, dann muss er irgendwie an dich rankommen und das tut er nicht so lange du hier bist.", ging Steve dazwischen und brummend stimmten Bucky und ich ihm zu. Wir waren beide angepisst auf den jeweils anderen und daher drehte ich mich nun zu Pietro um und fragte ihn noch einmal wie er denn wieder am leben sein konnte. Bereitwillig erzählte er es uns dann auch. Nachdem seine Leiche näher untersucht wurde, hatte man herausgefunden das er noch lebte und die Schüsse, auch wenn es sehr viele gewesen waren, keine wichtigen Organe getroffen hatten. Daher konnten die Patronen ganz einfach entfernt werden. Er lag noch eine lange Zeit im Koma, da er auch eine Gehirnerschütterung durch den Aufprall auf den Boden erlitten hatte und danach musste er noch eine Weile im Krankenhaus bleiben wegen den Wunden von den Schussverletzungen. Als er dann wieder zu Hause war, wartete er erstmal wieder bis er in seiner alten Verfassung war und nun stand er hier. Er zog gerade sein T-Shirt hoch um uns die verheilten Schussverletzungen zu zeigen und ich muss zugeben, dass er echt nicht schlecht gebaut war. Er hatte ein Sixpack und eine muskulöse Brust. "Wir müssen mal zusammen trainieren. Ich glaube, mit deinen Fähigkeiten und deinen Muskeln könnte das ganz interessant werden.", schlug ich vor. Pietro grinste mich an. "Alles, was die hübsche, junge Dame möchte.", meinte er und verbeugte sich vor mir. Ich lachte, verdrehte aber wegen dem Kompliment meine Augen und schlug ihm spielerisch auf die Brust. "Dann komm. Ich will wissen, wer besser ist.", meinte ich grinsend und ging nach draußen, dicht gefolgt von Pietro und den anderen.

Na, das konnte ja noch richtig spaßig werden.

Inferno//Winter Soldier FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt