Kapitel 21

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"Nachdem du abgehauen bist, waren wir erstmal alle am Boden zerstört. Wir wollten dich unbedingt wieder finden und haben auch die Polizei eingeschaltet, aber wir haben dich nie gefunden. Dann kamen vor ein paar Wochen 5 Männer zu uns. Sie haben dich gesucht, aber wir haben erzählt, dass wir dich nicht finden können. Ich habe dann nachgefragt, was sie denn von dir wollen. Das war nicht so klug gewesen. Der kleinste von den Männern hat den anderen dann befohlen uns mitzunehmen. Das haben sie dann auch getan. Wir haben natürlich versucht uns zu wehren, aber sie waren zu stark. Sie haben uns in irgendeinen Bunker verschleppt. Dort haben wir dann irgendein Zeug injiziert bekommen. Es war das Serum um uns zu deinesgleichen zu machen. Jola...Wir sind auch Wölfe.", erklärte mein zweitältester Bruder Chris. Verblüfft sah ich sie an. "Ihr...seid...auch...Wölfe?!", rief ich. Betroffen nickten sie. Ich wollte nicht, dass sie das gleiche beschissene Schicksal teilten, wie ich es hatte. Es war ungerecht. Sie hatten doch nichts getan! "Es tut mir so leid. Ich wollte nicht, dass euch auch so etwas zu stößt.", murmelte ich. "Es muss dir nicht leid tun. Wenn ich ganz ehrlich bin, finde ich es sogar gut, dass wir auch so sind. Wir können viel mehr machen, ohne das wir sterben. Das ist mega!", rief mein jüngster Bruder Jasper. Ich musste lachen. "Es war so klar, dass du es gut findest." "Ernsthaft, Jola. Es ist in Ordnung. Wir können endlich wieder zusammenleben.", mischte sich nun Jack wieder ein. Ich lächelte ihn traurig an. "Aber für den Preis?"

Ich hatte meinen Brüdern noch erzählt, wie es dazu kam, dass ich nun bei Clint und Laura wohnte. Deswegen fragten sie mich dann, ob mir denn auch wirklich nichts passiert wäre, woraufhin ich ihnen dann immer wieder beteuerte, dass es mir gut ginge. "Habt ihr keine Freundinnen, die ihr so nerven könnt? Ist ja schlimm mit euch.", meinte Laura dann plötzlich, woraufhin ich anfangen musste zu grinsen, denn meine Brüder sahen nur peinlich berührt zu Boden. "Meine Brüder und Freundinnen? Niemals im Leben. Die werden komplett alleine und mich nervend sterben.", erklärte ich lachend. "Aber warum das denn?", fragte Laura verwirrt. Meine Brüder verdrehten die Augen. "Wir brauchen und wollen keine Freundinnen. Man muss sich immer nur um sie kümmern. Das ist nervig und langweilig.", brummten die Zwillinge. Ich sah Jasper an. Er blickte auf den Boden und beteiligte sich nicht am Gespräch. "Jasper? Ist irgendwas?", fragte ich flüsternd. Erschrocken blickte er mich an. "W...was? Nei...n, alles gut.", stotterte er vor sich hin. Es war ihm anscheinend etwas peinlich. Ich wusste nicht was, aber ich wollte es herausfinden. Ich werde ihn später aufjedenfall nochmal darauf ansprechen. "Kann einer bitte den Tisch decken? Dann können wir auch essen.", fragte Laura. "Cap und Bucky machen das!", rief ich direkt. "Ok.", meinte Cap nur und holte schon mal die Teller.  Ich sah meine Brüder grinsend an. Natürlich bemerkten sie das und wurden sofort argwöhnisch. "Ich kenne dieses Grinsen. Was ist dir jetzt schon wieder in den Kopf gekommen, Jola?", fragte Chris. "Ihr seid ja nun auch Wölfe, richtig?" Immer noch argwöhnisch dreinschauend nickten sie. "Und ihr habt auch so eine massive Kraft in euch, so wie ich." Wieder nickten sie und Chris und Jack schien ein Licht aufzugehen, denn sie fingen nun auch an zu grinsen. "Das heißt, wir könnten mal zusammen trainieren, denn mit unserem schnellen Heilungsprozess ist es auch nicht schlimm, wenn wir uns verletzen.", beendete ich meine Frage, welche eher nach einer Feststellung klang. Nun fingen auch meine anderen drei Brüder an zu grinsen. "Wir werden nach dem Essen sofort anfangen.", verkündete Jack und ich sprang ihm nochmal in die Arme. "Danke!", rief ich und drückte ihm einen Kuss auf seine Wange. "Leute! Wir können Essen.", sagte Laura und sofort machten sich alle auf den Weg zum Esstisch.

Wir hatte viel gelacht und geredet beim Essen und nun waren meine Brüder und ich auf dem Weg zur Wiese, die hinter diesem Haus war. "Also gut. Dann wollen wir mal.", meinte ich und verwandelte mich. Alle waren draußen versammelt, bis auf die Kinder und Laura, die waren drinnen, denn es war zu gefährlich für sie. Alle anderen haben darauf bestanden mit nach draußen zu kommen, jedoch konnte ich sie überreden am Haus zu bleiben und von da aus zuzuschauen. Ich wusste nicht wie extrem es gleich werden würde, weswegen ich sie aus der Gefahrenzone haben wollte. Meine Brüder hatten erzählt, dass es bei ihren Trainings auch öfter mal zu gebrochenen Knochen kam, weswegen ich mich nun schon mal versuchte darauf einzustellen. Als sich zuerst mal nur Jack verwandelte, bemerkte ich, dass er braunes Fell hatte und nicht so wie ich schwarzes. Ich war ein kleines Stück größer wie er, aber hatte dafür nicht so viele Muskeln. Zumindest zeigten sie sich bei mir nicht so sehr. Wir stellten uns gegenüber und knurrten einmal zur Bestätigung, dass wir bereit waren. Frontal trafen wir aufeinander und verbissen uns ineinander. In einem Fellknäuel verpackt, rollten wir uns hin und her und Bissen immer wieder zu. Irgendwann erwischte ich seine Pfote und biss dort ebenfalls einmal zu. Anscheinend hatte ich zu viel Kraft angewandt, denn ich hörte ein lautes Knacken und das Winseln des Wolfes, welcher sich nun humpelnd von mir entfernte. Er verwandelte sich zurück und ich ebenso. Schnell lief ich auf ihn zu. Ich hatte ihm nicht weh tun wollen. "Jack? Es tut mir so leid. Ich wollte dir nicht weh tun.", entschuldigte ich mich sofort als ich zu ihm kam. Er jedoch sah mich nur verblüfft und begeistert an. "Du bist so viel wendiger, schneller und kräftiger wie ich. Ich bin eigentlich der stärkste von allen, aber so viel Kraft wie du, habe ich nicht. Das ist beeindruckend.", bemerkte er und grinste mich an. "Ähm...okay...ich hab das jetzt nicht so bemerkt.", meinte ich bloß, sah nochmal skeptisch auf seine Hand und drehte mich dann schulterzuckend wieder um. Wenn er so viel Schwachsinn reden konnte, war mit seiner Hand auch alles in Ordnung. Plötzlich hörte ich wieder dieses ohrenbetäubende Geräusch und sank sofort zu Boden. Fuck! Was war das?! Ich merkte wie jemand neben mir ebenfalls zu Boden sank und mich in seine Arme zog. Ich bemerkte das angenehm kühle Metall von Buckys Metallarm und entspannte mich sofort etwas. In Buckys Armen ließ es sich aushalten, auch wenn es trotzdem immer noch eine schmerzvolle Tortur war. Zum Glück dauerte dieses Geräusch nicht so lange an wie das letzte mal und nach einer kurzen Zeit waren die Schmerzen schon wieder weg. Diesesmal war ich jedoch etwas erschöpft, weswegen ich mich gegen Bucky fallen ließ und dieser mich nur noch näher an sich zog, sodass ich nun auf seinem Schoß saß. "Ich würde dir so gerne diese Schmerzen nehmen.", flüsterte er nahe an meinem Ohr. "Aber du kannst nicht." Ich sah ihn traurig lächelnd an. "Niemand kann das. Zumindest im Moment noch nicht, aber irgendwann vielleicht.", meinte ich. "Ich hoffe es so sehr." Ich lehnte meine Stirn gegen seine und gab ihm einen kurzen Kuss, woraufhin er mir ein kleines trauriges Lächeln schenkte. Ich strich ihm noch einmal über die Wange, ehe ich aufstand. Er tat es mir gleich, nahm meine Hand in seine, drückte sie kurz und ging dann wieder zu den anderen am Haus. Ich ging zu meinen Brüdern, welche alle noch am Boden lagen. "Ihr habt es also auch gehört.", stellte ich nicht gerade begeistert fest. "Ja und es war nicht gerade angenehm. Ich bin immer noch erschöpft davon. Ich war noch nie so lange von etwas erschöpft. Zumindest nicht als Wolf.", knurrte Adam, mein jüngster Zwillingbruder. Verwirrt sah ich ihn an. "Ich bin nicht so erschöpft.", murmelte ich und überlegte woran das liegen könnte. "Du bist insgesamt stärker wie wir. Ich weiß nicht woran das liegt, aber wir sind in allen Sachen schwächer wie du.", meinte Chris. Plötzlich hörte ich mehrere Schritte. Ich sah in die Richtung und wusste, dass es keiner von uns war. Sie waren im Wald. "Wir bekommen Besuch.", flüsterte ich und deutete meinen Brüdern zu den anderen zu gehen, damit wir sie besser beschützen konnten. Als wir zu ihnen gingen, sah ich, wie erschöpft meine Brüder waren. Ich hoffte, dass uns das nun nicht zum Nachteil werden würde. Bucky stellte sich sofort neben mich und nahm meine Hand in seine. Er drückte sie einmal kurz und sah mich lächelnd an. Ich lächelte besorgt zurück. Ich wollte nicht, dass ihnen etwas passierte. Aus dem Wald kamen ungefähr 50 Männer. Fünf davon kannte ich. Es waren die Männer die mich früher gefangen genommen und zu dem gemacht haben, was ich heute bin. Ein Wolf.

Was wollten sie denn?

Inferno//Winter Soldier FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt