Die restliche Woche verging ziemlich schnell. Ich hielt mich so gut es ging von Aiden und seiner Gang fern und verbrachte meine Pausen meistens mit den Jungs in der Cafeteria oder in der Bibliothek, wobei mich Charlie immer dorthin begleiten musste.
Heute war Samstag, somit konnte ich endlich ausschlafen, dachte ich zumindest. Ich schreckte hoch als Elias ins Zimmer kam um mich zum Frühstück zu holen. Da er auch noch im Pyjama herumlief, beschloss ich ebenfalls in meinen Schlafsachen zu bleiben. Ich schlürfte ins Bad um mir einen neuen Zopf zu machen und meine Zähne zu putzen.
Danach ging ich nach unten in die Küche, wo Anne und Phil bereits das Frühstück vorbereiteten. Ich wünschte ihnen einen guten Morgen, was die Beiden lächelnd erwiderten und hielt nach den Jungs Ausschau, diese waren jedoch noch nicht da. Also beschloss ich schon mal den Tisch zu decken, als das erledigt war ging ich zurück in die Küche. ,,Kann ich euch noch etwas helfen?"
,,Lieb das du fragst, aber nein wir sind fertig. Die Jungs müssten auch gleich kommen."
Genau in diesem Moment betraten die Jungs die Küche und wünschten uns einen guten Morgen. Wir frühstückten gemeinsam und unterhielten uns, wobei ich eher Zuhörer war und nur manchmal was sagte.
Nachdem wir alles aufgeräumt hatten, verschwanden alle in ihre Zimmer. Anne und Phil mussten heute wieder ins Büro, doch das machte mir nichts aus da ich den ganzen Tag in der Bibliothek verbringen wollte. Was die Jungs machten wusste ich nicht, es war mir auch egal ich wollte heute einfach den Tag in Ruhe genießen. In meinem Zimmer angekommen schmiss ich mich auf mein Bett und checkte kurz mein Handy. Ich sah das Charlie mir geschrieben hatte.
-Hey Süße komme gegen 16 Uhr zu dir dann können wir noch quatschen und uns in Ruhe für die Party fertig machen :)-
Plötzlich fiel mir die Party wieder ein die ich vollkommen vergessen hatte. Genervt stöhnte ich auf da mir bewusst wurde das ich meine Pläne für heute vergessen konnte. Ich war noch nie auf einer Party und plötzlich wurde mir bewusst was eine Party bedeutete. Jungs, Alkohol, Zigaretten und Drogen.
Ich merkte wie mir die ganze Farbe aus dem Gesicht wich. Mir wurde ganz schlecht und ich begann zu zittern. Tränen brannten in meinen Augen, ich versuchte sie zurückzuhalten was mir nicht wirklich gelang. Erst jetzt wurde mir bewusst was ich mit meinem Ja angerichtet hatte.
Ich setzte mich in eine Ecke vergrub meinen Kopf in meinen Knien und weinte darauf los. Immer wieder gingen mir Gedanken und Erinnerungen von ihm durch meinen Kopf. Ich versuchte nicht mehr daran zu denken doch die Gedanken wollten einfach nicht verschwinden. Dabei hatte er doch recht, ich war dumm zu glauben mich könnte jemand mögen. Wahrscheinlich spielten sie mir Alle was vor und hassten mich in Wirklichkeit. Ich wusste nicht wie lange ich schon hier saß und weinte, als plötzlich die Tür aufging.
,,Hey Mali- Malia! Hey was ist los?! Geht's dir nicht gut? Tut dir was weh? Du weißt das du mit mir über alles reden kannst"
Durch tränenverschleierten Augen sah ich auf. Zuerst konnte ich nicht erkennen wer es war, doch dann erkannte ich Kians umrisse. Er wollte mich umarmen doch ich wich erschrocken zurück und schluchzte wieder laut auf. Erneut versuchte er mich in den Arm zu nehmen und diesmal ließ ich es zu. Als er mich hochhob klammerte ich mich fest an ihn und weinte in seine Schulter. Er legte mich sanft auf meinem Bett ab und blieb neben mir sitzen. Ich weinte immer noch und Kian strich mir tröstend durch die Haare. Ich wusste nicht wie lange es dauerte, doch irgendwann versiegten meine Tränen.
,,Hey Kleine was ist los?"
Ich schaute auf meinen Schoß und spielte mit meinen Händen. Es war mir so peinlich, ich konnte Kian nicht in die Augen sehen.
Als ich ihm keine Antwort gab, nahm er sein Handy und tippte kurz darauf herum. Ich blieb immer noch still sitzen und gab keinen Ton von mir, in der Hoffnung Kian würde einfach verschwinden. Doch meine Hoffnung verschwand, als Aaron und Elias mit einem Glas Wasser und einer Packung Schokoladeneis in mein Zimmer kamen. Sie schmissen sich zu uns ins Bett und starrten sich kurz an. Es war so als würden sie sich auch ohne Worte verstehen. Kian räusperte sich kurz und begann dann das Gespräch das wir jetzt wohl haben würden.
,,Malia du weißt du kannst über alles mit uns reden, also was ist los?"
,,I-ich" doch ich stockte, mein Hals kratzte vom vielen Weinen.
Elias reichte mir daraufhin das Glas Wasser, welches ich dankend annahm.
,,D-die Party, I-ich h-habe Charlie gesagt das ich mitkomme, aber i-ich k-kann nicht, da sind Jungs die Alkohol trinken. A-aber ich weiß nicht wie ich ihr sagen soll, dass ich nicht mitkommen kann. Bestimmt hasst sie mich dann."
Während ich das sagte streichelte Aaron mir über meinen Rücken, was mich ein bisschen beruhigte.
,,Du musst dir wegen Charlie keine Sorgen machen, sie versteht das bestimmt. Sie ist doch deine Freundin, wenn nicht sogar deine beste Freundin und glaub mir Charlie verkraftet das schon, immerhin hat sie es bis jetzt auch mit uns alleine überlebt.", sprach Kian mit einer beruhigenden Stimme.
,,Genau und wenn du es ihr nicht sagen willst, dann reden wir mit ihr und erklären ihr warum du nicht mitkannst.", meint Elias
,,A-aber ich will nicht, dass sie was von meiner Vergangenheit erfährt, wer weiß was sie dann von mir denkt. Bestimmt denkt sie dann mit mir stimmt was nicht und will nichts mehr mit mir zu tun haben."
,,So ein Quatsch, Charlie würde dich niemals für deine Vergangenheit verurteilen, glaub mir. Vielleicht seid ihr Beiden euch ähnlicher als du denkst.", das letzte murmelte Aaron.
,,Was meinst du damit?"
,,Das sollte sie dir am Besten selbst sagen, wenn sie gleich vorbeikommt und bis dahin sollten wir das Eis essen bevor es schmilzt." grinste Aaron.
Elias hielt mir einen Löffel entgegen und gemeinsam stürzten wir uns auf die Eispackung. Zwischendurch lachten wir auch ein bisschen und redeten über belangloses Zeug, doch ich war wirklich nervös wegen dem Gespräch mit Charlie. Doch bis dahin genoss ich die Zeit mit den Jungs und unserem Eis.
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Trust
RandomMalia hat keine leichte Vergangenheit. Ihre Mutter ist nach ihrer Geburt abgehauen, seitdem ist ihr Vater Alkoholiker und schlägt sie fast täglich. Irgendwann konnte sie ihr Geheimnis nicht mehr Geheimhalten und sie musste ins Heim. Von dort kam si...