Chapter 6//Cold as Ice

1.2K 42 12
                                    


Es war Mitternacht und Jonathan fuhr vor das Haus  der Hendersons, vor dem Dustin bereits wartete, doch er war nicht allein. "Was wollen die denn?", fragte Lucas verwundert von der Rückbank aus, auf der noch Mike und Elfie saßen. Will, der vorne neben seinem Bruder saß zuckte die Schultern. Jonathan kurbelte das Fenster herunter und beugte sich über Will, um besser mit Steve und Robin reden zu können, die nun mit Dustin im Schlepptau auf das Auto zukamen. "Es tut mir leid, ich musste ihnen die Wahrheit sagen", seufzte Dustin von hinten, doch Steve gebot ihm, still zu sein. "Ihr könnt doch nicht nach Russland!", rief er aufgebracht und Will hatte schon ein mulmiges Gefühl im Bauch, als Robin Steves Satz jedoch ergänzte: "Ohne uns!" Sie grinste und hielt 2 Tickets für einen Flug nach Russland in die Luft. Jonathan atmete zuerst erleichter aus, dann wurde seine Miene wieder ernst. "Wie soll das denn gehen? Selbst Dustin hätte schon in den Kofferraum müssen, um noch reinzupassen." Steve zückte jedoch seinen Autoschlüssel und deutete auf das nicht weit entfernt stehende Gefährt.

Während der Fahrt zum Flughafen erzählte Dustin, dass Robin und Steve ihn in der Mal beim Einkaufen entdeckt und aus der Menge das Proviants geschlussfolgert hatten, dass er etwas vorhatte. "Sie haben mich erpresst, mir für 1 Jahr kein Eis zu verkaufen, wenn ich ihnen nicht sofort sagen würde, für was die ganzen Snacks waren", endete er seinen Vortrag aus dem Kofferraum. Elfie verdrehte nur die Augen. "Hast du wenigstens auch Waffeln mitgebracht?"

Am Flughafen stellten sie die Autos in einer einsamen Seitenstraße ab und liefen den Rest zu Fuß. Der Flug ging um 2 Uhr und es war bereits halb. Also beeilten sie sich, das Gepäck durch die ganzen Kontrollen zu bringen und noch rechtzeitig am Gate anzukommen. Dieser öffnete genau in dem Moment, als sie ankamen. Jonathan schleuste die Kinder ins Flugzeug und wies ihnen die Plätze zu. Robin und Steve saßen weiter hinten. Außer ihnen waren nur wenige andere Passagiere an Bord. "Willkomen zum Flug 38560 nach Russland, Semlja Alexandry...", dröhnte die Stimme des Piloten aus den Lautsprechern, woraufhin sich Elfie erstmal richtig erschreckte. Danach führte eine unmotivierte Stewardess mit Fake-Lächeln die Sicherheitsanweisung durch und es ging endlich los. Elfie sah aus dem kleinen Fenster, als plötzlich ein Ruck durch das Flugzeug ging und es abhob. Sie erschrak sich erneut und klammerte sich an Mike. "Das ist ganz normal, wir stürzen nicht ab." 

8 Stunden später war es bereits Nachmittag und die Kinder ziemlich gelangweilt. Die Nacht war kurz und ungemütlich gewesen, Lucas hatte Kopfschmerzen und Dustin futterte heimlich die ganzen Snacks. Will malte irgendwelche Ungeheuer in ein Notizbuch, Jonathan las und Elfie und Mike spielten "Ich sehe was, was du nicht siehst". Kurz: Es war langweilig. Robin schlief mittlerweile wieder und Steve sah besorgt aus dem Fenster. Sicher hatten ihre Familien schon längst bemerkt, dass etwas nicht stimmte. Vielleicht hatten sie schon die Polizei alarmiert. Wie ging es wohl Mrs Byers? Sie war bestimmt am Verzweifeln. Er beschloss, sich nicht mehr damit zu beschäftigen und auch zu versuchen, noch etwas zu schlafen.

Es war der nächste Morgen und und die Truppe stolperte verschlafen aus dem Flughafen auf der Semlja Alexandry. Jonathan kaufte gleich an der nächsten Ecke eine Karte der Inseln des Franz-Josef-Landes und breitete diese dann auf einer Bank neben dem Laden aus. "Wir", begann er und tippte auf die Karte," sind hier. Und hier müssen wir hin." Er deutete auf eine kleine Insel oberhalb der Karte. "Und wie willst du das anstellen?", fragte Will skeptisch. Jonathan kratzte sich am Hinterkopf. "Da hab ich noch nicht richtig drüber nachgedacht." Robin verdrehte die Augen. "Wie wäre es, wenn wir erstmal zum Hafen laufen? Vielleicht kann ich uns ein Boot klar machen", schlug sie vor. Damit waren alle einverstanden und sie machten sich auf den Weg zum Hafen der Insel.

Am Hafen angekommen verschwand Robin gleich zwischen Fischern, Netzen und Touristen. Will ließ sich auf eine Bank fallen und Mike schaute sich um. "Ähh, Leute? Wo ist Elfie?" fragte plötzlich Lucas und schaute sich suchend um.  "Scheiße", fluchte Mike und sah sich verzweifelt nach seiner Freundin um. "Aber sie war doch gerade noch da", sagte Steve und sah Hilfe suchend zu Jonathan, der aber noch planloser aussah. "Ich schau, ob sie hier im Hafen ist. Und Max und Lucas suchen sie am Flughafen. Der Rest wartet hier, falls sie wieder kommt", schlug Mike vor und alle schwärmten aus. Will saß immer noch einfach nur da und dachte nach. Es war schon komisch, wie die anderen sofort nach Elfie suchten, wenn sie auch nur 2 Minuten weg war aber wenn es um Thea ging, wollten sie erst gar nicht anfangen zu suchen. In dem Moment kam Robin zurück. "Leute, da hinten ist ein Fischer! Er würde uns zur Insel rüber fahren", rief sie schon von weitem. "Kannst du ihn fragen, ob er auch noch kann, wenn wir Elfie gefunden haben?", fragte Mike, der gerade wieder zurückkam, ohne Elfie. Robin wollte gerade erwidern, als auch Lucas und Max wieder kamen. Auch ohne Elfie. "Der Fischer sagte, jetzt oder gar nicht. Wir müssen uns beeilen", erklärte Robin nun und verschränkte die Arme. "Gut, wie wäre es, wenn Mike und Jonathan da bleiben und Elfie hier auf der Insel suchen und der Rest sich auf den Weg zu Thea macht? Ihr könnt ja dann nachkommen", schlug Steve vor und alle waren einverstanden. Also stiegen Will, Max, Lucas, Robin, Dustin und Steve in das kleine Fischerboot, dass eher an eine Nussschale erinnerte und Mike und Jonathan buchten ein Hotel, um genug Zeit zu haben, um Elfie zu suchen. 

Das Boot bretterte mit ungefähr 20 km/h über das nördliche Polarmeer einer kleinen Insel entgegen. Robin hatte dem Fischer verklickert, sie würden Zelten gehen und wollten dazu eine möglichst ruhige Insel. Das war nicht mal wirklich gelogen, denn Steve hatte im letzten Moment vor der Abreise noch 2 riesige Zelte aus seinem Kofferraum gezaubert. Der Fischer hatte nur genickt und sie für einen niedrigen Preis zur Insel gefahren. 100 Meter vor dem kleinen Fleckchen Erde der Insel, das nicht von Eis überzogen war, hielt der Fischer das Boot plötzlich. Robin runzelte die Stirn und wechselte ein paar Wörter mit dem Fischer. Das Gespräch wurde immer lauter, bis Robin einfach die Augen verdrehte und sich zum Rest drehte: "Er sagt, er könne nicht näher ran fahren und dass wir zum Ufer waten müssen." "Aber das ist arschkalt", beschwerte sich Dustin und hielt seine Hand ins eisige Wasser. Es war nicht mehr besonders tief hier, aber das Wasser würde ihnen trotzdem mindestens bis zum Bauch gehen. Widerwillig schwang Steve ein Bein über die Bootkante und war 2 Sekunden später im Wasser. "Oh mein Gott", flüsterte er und zog vor Schock die Luft ein. Das Wasser war eiskalt.

5 Minuten später hatte es die ganze Truppe geschafft und kämpfte sich mit tauben Beinen ans Ufer. Robin führte sie zu einer kleinen Lichtung, wo sie sich in Handtücher einwickelten und Steve versuchte, ein Feuer zu machen, was mehr oder weniger funktionierte. Als Dustin ihm dann aber half, hatten sie schnell ein schönes feuer und wärmten sich auf. Da es schon dunkel wurde bauten sie, als ihre Sachen etwas trockener waren die Zelte auf und gingen kurz darauf schlafen.



⁰¹³ || Stranger Things FF // Part 1 // abgeschlossen✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt