Ihre Augen strahlten, als sie durch Yokosuka gingen und Michaela sich besser auskannte, als Hawkeye erahnt haben möge.
"Ich war hier vor fünf Jahren noch als Mechanikerin", bemerkte sie kurz und griff nach seiner Hand. Er mochte dieses Lächeln auf ihren Lippen. Auch wenn sie schlechtes mit Japan verband, fühlte sie sich dennoch verbunden. Hawkeye war nur erleichtert, sie so von Herzen strahlen zu sehen. Und sie wirkte, als wäre vor zwei Wochen nichts passiert.
"Und du weißt wo wir hin müssen?", fragte er immer noch etwas skeptisch, worauf sie nur etwas lächelte. Für ein Lachen schmerzte es doch noch zu sehr.
Ihre Füße hielten und sie stellte sich vor ihn, als würde sie ihm die Stirn bieten wollen. Sie sah ihm in die Augen und lächelte leicht, worauf er seine Schweißperlen über den Rücken fließen spürte. Er wusste seine Nervosität in ihrer unmittelbaren Gegenwart nicht zu beschreiben. Er hat so noch nie gefühlt.
"Wir sind schon da", wurde ihr Lächeln breiter und Hawkeye sah zur Seite. Der kleine Eingang eines Reihenhauses, ein kleiner Wolkenkratzer, der etwas unterging. Eine Katze lag auf dem Fußabstreifer und putzte ihr Fell, während der Duft von Reiswein Pierce in die Nase stieg.
"Das R&R Hotel Nummer Eins in Yokosuka", sprach sie, als würde sie für eine Rolle als Werbesprecher angeworben werden. Doch auf eine Antwort hatte Benjamin kaum Zeit, da eine ältere Dame aus der kleinen Empfangshalle trat und Michaela in den Arm nahm.
Und Hawkeyes Nervosität hatte erneut an Brennstoff gewonnen.
Als die Frau es endlich geschafft hatte, Michaela loszulassen, streckte sie Hawkeye ihre Hand entgegen und er wusste, dass dies die besagte Tante Edith war.
"Sie sind Hawkeye nehme ich an?", fragte sie und für Pierce war es eine Genugtuung, einmal eine Person aus den Staaten zu treffen, die kein Salutieren als Begrüßung verwendete. Sie hatte auch eine ruhige Ausstrahlung, die auf ihn abfärbte.
"Benjamin Franklin Pierce", schüttelte sie sich die Hände. "Aber bitte nennen Sie mich Benjamin."
"Edith für dich."
Sie lachte und hielt sich die Hand vor den Mund, da sie in ihrem Eifer Hawkeye geduzt hatte. Pierce versicherte ihr, dass ihm dies um einiges lieber war. In seinem Inneren atmete er erleichtert auf, da er sich das Aufeinandertreffen von Pazifist und Armyfamilie um einiges verklemmter vorgestellt hat. Doch Kennethy war eine Frau, die sich diesem vorgepflasterten Weg nicht gebeugt hat. Und Hawkeye wusste nun, von wem Michaela diese blühende Art hatte, ihn zum Lachen zu bringen.
Aus dem Schatten des Eingangs trat nun auch ein großgewachsener Mann in blauer Uniform hervor. Ohne zu verwechseln ein Marine. Edith war die einzige unter den Vier, die keine militärische Kleidung trug.
Neben dem Mann fühlte sich Hawkeye klein und er wusste nicht, ob er salutieren sollte oder nicht. Doch diese Entscheidung wurde ihm abgenommen, als auch mit diesem die Hände geschüttelt wurden und er sich als Albert Halsey vorstellte; er wäre Michaelas Onkel.
Die Lage war entspannt. Sie begaben sich in das Hotel, um etwas zu Mittag zu essen. Auch wenn die beiden geschieden waren, wirkten sie dennoch so, als wäre ihre Freundschaft erhalten geblieben. Wenn Edith und Albert eine Frage zeitgleich an Michaela stellten, hielten sie und ließen dem anderen Vortritt. Dennoch blieb Benjamin nicht verschont, ebenfalls über seine Vergangenheit gefragt zu werden.
"Darf ich Sie fragen, Pierce", begann Halsey während die beiden Frauen über alte Zeiten und Schokoladekuchen schwärmten. Benjamin hatte seinen Teller in Windeseile leer, als hätte man ihm im Camp das Essen verwehrt. "Von welcher Einheit sind Sie?"
"MASH 4077ste. Momentan in Namyangju", sah er kurz zu Michaela, die sich ihre schmerzende Stelle rieb. Es wird langsam Zeit, erneut das Bett bis zum morgigen Tag zu hüten. "Ich bin dort Chefchirurg."
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[1] M*A*S*H | 1950/51
FanfictionDer Krieg bringt einige auseinander und die anderen zusammen. Als eine neue Soldatin den Weg ins 4077ste findet, brodelt die Gerüchteküche feurig auf. Von einer Airforce Base in Japan nach Korea in ein MASH versetzt, muss Sergeant Michaela McLennon...