The seven deadly Sins ~ sealed love

Wiedersehen macht (nicht immer) Freude

Sicht: Zeldris

An irgend jemanden erinnerte mich dieses eine Mädchen. Ich konnte nur nicht einordnen an wen. Jedenfalls wollte ich sie nicht in meiner Nähe haben. Diese Überlegung fiel jedoch erstmal aus. Die Beiden standen vor mir und Estarossa und wollten uns bitten den Krieg zu beenden. Absurd! Gerade als Estarossa sein Schwert zog, hielt ich ihn zurück. ,,Warte! Wir nehmen sie erstmal mit, vielleicht können sie uns nützlich sein." Irgendetwas in mir wollte den Tod der Beiden wenigstens hinauszögern. ,,Wer sagt dir, dass wir freiwillig mitgehen?", fragte Emily hochnäsig. ,,Lass nur, ich gehe. Aber nur unter einer Bedingung. Meine Schwester darf zurück gehen.", forderte diese Joamy. ,,Nein! Das kommt gar nicht in Frage!" Ich sah zu Estarossa, der von der Idee begeistert schien. ,,Wieso nicht? Das ist ein sehr gutes Angebot. Sobald die Sins Ärger machen, bringen wir sie einfach um." Jetzt galt es. Lehnte ich ab, würde mir Estarossa garantiert auf die Schliche kommen. Ich hatte keine andere Wahl. ,,Na schön... Und wo bleibt sie?", fragte ich genervt. ,,Schätze bei dir. Du hast den meisten Platz und bist unser Anführer also...", mit einer Handbewegung, war sie in Ketten gelegt, von denen ich das Ende hielt. ,, ...Bitte schön." ,,Joamy das kann nicht dein Ernst sein! Du willst bei diesen Irren bleiben?!", fragte Emily an Joamy gewandt. ,,Ja, das ist mein Entschluss, also lauf jetzt zu den Anderen." Bevor sie dies jedoch tat, flüsterte Joamy ihr noch etwas ins Ohr. Daraufhin schien sie für einen kurzen Moment wie erstarrt. Dann ging sie schnellen Schrittes davon. ,,Na dann los." Ich zog leicht an der Kette um Joamy zu bedeuten mit zu kommen. Diese setzte sich sofort in Bewegung und hielt reichlich Sicherheitsabstand zu Estarossa und mir. ,,Deine magischen Fähigkeiten werden schwächer. Hast du dich schon wieder selbst überfordert?", fragte Estarossa nach einer Weile. ,,Nein... Ich bin einfach Müde.", gab ich zu. ,,Dann leg dich schlafen, wenn wir da sind.", forderte Estarossa mich auf. ,,Das geht nicht. Ich muss noch trainieren. Halt mir jetzt bitte keinen Vortrag!" Genervt sah ich ihn an. ,,Jaja also los jetzt!" Im nächsten Moment hatte er sich in die Lüfte geschwungen. ,,Warte! Ich kann doch nicht... Drecksack!" Er ließ mich einfach zurück. ,,Was machst du jetzt?", fragte Joamy interessiert. ,,Wir laufen... wohl oder übel..." Sie sah mich überrascht an. ,,Was?", fragte ich und zog irritiert eine Augenbraue hoch. ,,Ich hatte etwas anderes erwartet. Sonst nichts." Ich wusste auch genau, was sie meinte. Natürlich hätte ich einfach hinterher fliegen können und sie an der Kette hinterherschleifen, aber trotz all meiner Wut und dem innerlichen Schmerz, wusste ich, dass diese sich nicht gegen sie richtete. ,,Worauf wartest du? Flieg los! Ich komm schon klar. So schwach bin ich auch wieder nicht.", maulte Joamy gespielt beleidigt. ,,Wenn du das irgendwem erzählst, dann ziehe ich Estarossas ersten Vorschlag noch Mal in Betracht!", knurrte ich, bevor ich sie hoch hob. Bevor sie etwas sagen konnte, hatte ich sie schon auf dem Arm und schoss hoch in den Himmel. Mir war überhaupt nicht wohl bei der Sache. Mich erdrückte diese Nähe unheimlich. Fast schon wie eine leichte Phobie. Entgegen meiner Erwartungen, sagte sie nichts, machte sich nicht lustig. Nein. Sie schien es fast schon zu genießen. Joamy schien keine Angst vor mir zu haben. Fast schon zuversichtlich.

Als wir an unserem Lager ankamen, beschloss ich direkt trainieren zu gehen. ,,Darf ich mitkommen?" Joamy sah mich abwartend an. Ich nickte nur und zog leicht an der Kette. In letzter Zeit hatte ich mich stark auf den Schwertkampf spezialisiert und trainierte meist mit Estarossa oder Derieri. Da beide nicht hier waren, trainierte ich also allein. Nach einer Weile war ich wieder an meinem Limit, jedoch dachte ich nicht daran aufzugeben. ,,Willst du nichtmal eine Pause machen?", fragte Joamy irgendwann mit ruhiger Stimme. ,,Ich hab eine bessere Idee. Du wirst es versuchen. Ich zeige es dir." Überrascht sah sie mich an. ,,Aber... Ich bin absoluter Anfänger. So viel Geduld kannst du gar nicht haben...", druckste sie herum. ,,Na los. Ich bringe es dir bei." Entschlossen entfernte ich ihre Ketten und drückte ihr mein Schwert in die Hand. ,,Und... was soll ich jetzt machen?" Unsicher sah sie mich an. Ich zeigte ihr ein paar Tricks, die sie sehr gut umsetzte. Sie war ohne Frage sehr begabt. ,,Gut und jetzt nochmal!" Sie wiederholte die Bewegungen nun selbst-sicherer. ,,Hast du Lust auf ein kleines Duell?", fragte ich, nachdem sie die Grundlagen drauf hatte. ,,Äh... Na gut?" Sie wollte mir mein Schwert zurück geben, doch ich lehnte ab. ,,Nimm es ruhig. Ich kann mich auch ohne gut verteidigen." Joamy schlug sich wahrhaft nicht schlecht! Ein paar Mal hätte sie mich fast getroffen, wenn ich nicht im letzten Moment zur Seite gesprungen wäre. ,,Du bist zugegeben eine gute Schülerin.", gestand ich zu. ,,Findest du?", fragte sie überrascht. ,,Ja. Du hast die Grundtechniken sehr gut drauf. Das schaffen nicht viele in so kurzer Zeit." Ein knappes Lächeln zeichnete sich in ihrem Gesicht ab.
,,Ich bin langsam echt müde. Lass uns schlafen gehen.", schlug ich vor. ,,Okay und wo soll ich schlafen?", stellte sie die berechtigte Frage. Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. ,,Wo du möchtest. Ich würde die nur empfehlen von den anderen weg zu bleiben. Die sehen dich eher als Snack für zwischen durch." Sie schien zu überlegen. ,,Ich ähm... würde gerne bei dir bleiben, wenn es okay ist. Dann kann ich sicher gehen, dass ich morgen noch lebe." Sie sah mich mit einem unsicheren lächeln an. ,,Okay. Dann verspreche ich dir, dass dir nichts passieren wird. Wenn mir Estarossa in die Quere kommt, hab ich dann allerdings Pech gehabt.", antwortete ich und ging voraus. ,, Inwiefern? Dann bin ich doch am Arsch oder nicht?", fragte sie lachend. ,,Schon, aber wer sagt denn, das ich dich so einfach sterben lasse. Ich gebe erst das 'okay', wenn du dich selber wehren kannst." Ich versuchte meine Stimme kalt klingen zulassen, schaffte es dennoch nicht ganz. Jetzt klang es fast schon freundlich, was mich ärgerte . Ich wollte meine Mauer unbedingt aufrecht erhalten...