Sicht: Joamy
Ich folgte Zeldris in eine, von den anderen Geboten abgelegene, Höhle. Diese war mit Decken ausgestattet. Kalt würde mir bestimmt nicht werden. Ich setzte mich ein bisschen von ihm weg. Ich wollte ihm nicht direkt auf die Pelle rücken. So jemand war ich einfach nicht. ,,Sag Mal... Warum bist du freiwillig mit uns mit gegangen. Hattest du keine Angst vor uns? Ich meine, immerhin sind wir Dämonen. Wir bringen Menschen um. Auch dich könnte ich ohne zu zögern töten." Ich spürte wie er mich prüfend musterte. ,,Aber du tust es nicht. Und deswegen bin ich mitgegangen. Du wirst mir nichts tun... Das weiß ich einfach. Außerdem kann ich hier etwas dazu lernen.", erklärte ich bemüht emotionslos. Zeldris wandte seinen Blick nicht ab. ,,Vorerst bist du in Sicherheit. Pass aber auf was du sagst. Besonders bei Galand. Wenn du vor ihm lügst, wirst du nämlich zu Stein." ,,Dann ist es ja umso besser, dass ich nicht lüge.", antwortete ich leicht lächelnd. ,,So? Dann möchte ich, dass du mir eine Frage ehrlich beantwortest." Zeldris setzte sich auf einen kleinen Felsen innerhalb der Höhle und sah mich aufmerksam an. ,,Klar." ,,Warum bist du hauptsächlich mitgekommen." Ich überlegte kurz. Das war eine interessante Frage. Dennoch war die Wahrheit nicht so schwer zu formulieren. ,,Im Grunde... will ich wissen warum du andere Menschen tötest. Und... Warum du mich nicht umbringst. Obwohl ich auch nur ein solcher Mensch bin." Ich traute mich nicht ihn anzusehen. ,,Weißt du... Es ist nicht meine Art zu töten und ich persönlich habe es auch nie. Mir sind die Menschen egal. Mein wirklicher Feind ist ein Dämon wie ich. Und warum ich dich nicht umbringe, ist einfach zu erklären. Du bist eine der Wenigen, die sich die Mühe machen fragen zu stellen. Hätte ich einen Grund dich umzubringen? Glaube mir, ich würde es ohne zu zögern tun." Ich war mir nicht sicher, ob ich mich jetzt darüber freuen sollte. ,,Weißt du... Ich glaube ich kann dich ganz gut leiden... Und ich bin mir sicher, dass ich bald stärker sein werde als jetzt." Ich legte mich auf den kalten Boden und lehnte meinen Kopf an einen kleineren Felsen. ,,Lass den Blödsinn sein. Leg dich auf die Decken, du erkältet dich sonst noch.", mahnte Zeldris nun, was mich grinsend zu ihn gucken ließ. ,,Bist du etwa besorgt um mich?", fragte ich stichelnd. ,,Natürlich nicht! Ich will nur nicht, dass du stirbst, bevor ich Gelegenheit bekomme, dich fertig auszubilden." Seine Antwort klang ziemlich wage und irgendwie ausgedacht. Ich befolgte seinen Rat trotzdem und machte es mir auf den Decken bequem. Wenig später legte sich Zeldris mit genügend Sicherheitsabstand neben mich.
Eins stand für mich fest. Ich würde vorerst bei den Dämonen bleiben. Ein Lächeln bildete sich auf meinen Lippen. Kurz bevor ich einschlief, spürte ich, wie jemand eine Decke um mich legte.Als ich am nächsten Morgen aufwachte, bekam ich nen halben Herzinfarkt. Ich hatte im Schlaf meinen Arm um Zeldris gelegt und dieser war wiederum unter seinen Armen eingeklemmt. ,,Shit! Wieso eigentlich grundsätzlich immer ich...", hauchte ich kaum hörbar. Zeldris schlief unbekümmert weiter. Prüfend zog ich leicht an meinem Arm, um zu gucken wie aussichtslos die Lage war. Genau im selben Moment drehte er sich ein bisschen im Schlaf. Ich schloss binnen Millisekunden die Augen und tat als würde ich schlafen. Scheinbar muss er tatsächlich aufgewacht sein. Zumindest spürte ich deutlich, wie sich seine Hand um meinen Arm legte. Das Blut in meinen Adern gefror. Jetzt bloß nicht bewegen. Ich traute mich fast nicht Mal zu atmen. Die ganze Situation war mir unendlich peinlich. Nach einem kurzen Augenblick hörte ich ein leises „Bist du wach?" Ich hätte jetzt so gerne „Nein." geantwortet, da ich das mit Emily auch immer machte. Doch ich hatte andere Pläne. Ich öffnete gespielt verschlafen die Augen und nutzte die Gelegenheit mich ausgiebig zu strecken und meinen Arm von ihm weg zu ziehen, als hätte ich nichts bemerkt. ,, Morgen.", nuschelte ich und sah ihn an. Zeldris hatte einen leicht verschlafenen Blick wie ich drauf und nickte nur ein bisschen benommen, bevor er sich umdrehte. ,,Steh auf du faule Sau. Habe gehört du musst trainieren." Ich piekte ihm leicht in die Seite, woraufhin ich ein undankbares, aggressives Knurren als Antwort bekam. ,,Mach das nicht nochmal!" Seine dunkle, drohende Stimme gelang in mein Bewusstsein. ,,Jaja schon gut Mister "Fass mich nicht an." ", gab ich lachend zur Antwort. ,,Ach und wenn du mich nächstes Mal im Schlaf umarmst, dann tu nicht so, als würde ich das nicht mitkriegen. Ich bin nicht dumm okay?" Das hatte jetzt aber so richtig gesessen. Ertappt und beschämt sah ich von ihm weg. ,,Warum hast du es denn dann zu gelassen?", fragte ich nach einer Weile belustigt. Nun sah er ein bisschen ertappt aus. ,,Weißt du ich kann dich auch umbringen, dann ersparen wir uns die Konfrontation in Zukunft." Ich musste grinsen. Seine Art sich aus Situationen zu winden ist nicht mal so schlecht. ,,Immer dieses "Ich-bring-dich-um-Argument." Du machst es ja doch nicht." Ich fühlte mich ganz schön sicher mit dieser Aussage. Warum, wusste ich jedoch nicht. ,,Wollen wir das Thema lassen und trainieren gehen?", fragte er genervt und vermutlich, weil er wusste, dass er aus der Situation eh nicht mehr raus kam. ,,Okay, ich gebe Mal ausnahmsweise nach. Emy hätte ich jetzt schon wieder wahnsinnig gemacht.", sagte ich lachend und ging Zeldris hinterher. Ein weiteres Mal trainierten wir. Ich wurde schnell besser und konnte ihm somit auch länger stand halten, worauf ich stolz war. ,,Du bist gut... Sehr gut Joamy noch einmal!" Erneut griff er an, was ich erfolgreich abwehrte. Etwas irritierte mich jedoch. Er gab sich nicht richtig Mühe, fast schon als fehle ihm Kraft. ,,Geht es dir gut?", fragte ich besorgt und hielt ihn am Arm fest. ,,Was? Ja? Warum fragst du denn?" Zeldris sah mich verwirrt an. ,,Ich hatte so ein komisches Gefühl... Keine Ahnung. Aber dieser Estarossa sagte ja auch, dass du dich in letzter Zeit übernommen hast." Ich legte unbewusst eine Hand auf seine Schulter.
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The seven deadly Sins ~ sealed love
RandomJoamy ist ein Sturkopf. Wo immer es nach Ärger riecht ist sie nicht unbeteiligt. Mit ihrer hitzigen Art ist sie den anderen immer vorne weg. Als eine Art persönliche Notbremse dient ihr ihre Schwester Emily. Im Gegensatz zu ihr ist diese nämlich die...