Sicht: Zeldris
Joamy hatte eine Hand auf meine Schulter gelegt. ,,Weißt du, was ich mir wünsche?", fragte sie schließlich leise. ,,Hm?" Ich sah sie verwundert an. ,,Ich wünsche mir dich einmal Lächeln zu sehen... Du bist nicht so wie du tust. Nicht so kaltherzig und böse. Das glaube ich nicht." Ein kleiner Riss bildete sich spürbar in meiner Mauer. ,,Woher willst du das wissen. Du kennst mich doch gar nicht. Du weißt doch nichts über mich." Sie grinste mich nur an und piekte mir in die Seite. Ich zuckte zusammen. ,,Ich hab doch gesagt du sollst das lassen.", sagte ich verlegen. ,,Ach Gib einfach zu, dass du kitzelig bist du großer starker Dämon.", meinte sie lachend. ,,Ach sei leise." Ich bemerkte ein komisches Kribbeln in meinem Körper und ich spannte mich etwas an. Sowas hatte ich lange nicht mehr gefühlt. Sie ließ jedoch nicht locker und piekte mir erneut in die Seite, woraufhin ich nach ihrer Hand griff und diese festhielt. ,,Lass den Quatsch. Ich will dir nicht weh tun." Sie sah mich nur zögernd an. ,,Oller Spiel-Verderber." Joamy verschränkte gespielt die Arme. Nun wollte ich jedoch endlich weiter trainieren. ,,Komm schon. Mal sehen wie viel du in der kurzen Zeit von fünf Minuten wieder verlernt hast.", stichelte ich und warf ihr mein Schwert zu, welches sie gekonnt fing. Nach kürzester Zeit war sie wieder auf dem Stand. Bei ihrem letzten Angriff jedoch war ich fast schon zu spät ausgewichen. Ich sprang beiseite und taumelte nach hinten. Mit Mühe bekam ich das Schwert zu fassen und zog daran, da Joamy noch das andere Ende in der Hand hielt, stolperte sie und fiel auf mich drauf. Wir waren Beide in eine Art Schockstarre verfallen. Mit geweiteten Augen sah sie mich an. ,,Du sag Mal Zeldris wa- Oh Tschuldigung. Ich komm dann einfach später nochmal wieder." Geschockt sah ich zu Estarossa, der sich bereits abgewandt hatte. Im nächsten Moment fing Joamy heftig an zu lachen und ging auch endlich von mir runter. ,,Was ist denn bitte daran so witzig?", fragte ich und stand ebenfalls wieder auf. ,,Ich weiß nicht... Ich würde jetzt nur gern wissen, was Estarossa jetzt von dir denkt.", antwortete sie lachend. ,,Haha! Sag Mal du legst es wirklich drauf an mich zu provozieren oder?", fragte ich nun etwas beleidigt. ,,Joa schon. Aber nur weil ich dich mag." Ich verdrehte genervt die Augen. ,,Guter Witz! Aber lass diese Art von Witzen in Zukunft sein, verstanden?!", fragte ich gereizt. ,,Ich meine das aber ernst..." Ich sah sie prüfend an. Es stimmte. Das konnte ich in ihren Augen sehen, aber... Warum? Was wollte sie nur von mir? Wieso war sie überhaupt so bereitwillig mitgekommen. All das war für mich ein Rätsel. ,,Hey Zeldris du musst dir was ansehen. Los beeil dich!", riss mich Derieri aus meinen Gedanken. Ich wollte mich gerade in Bewegung setzen, als Derieri auf Joamy losgehen wollte. ,,Du Miststück! Warum hast du sein Schwert geklaut?",rief sie ärgerlich und schlug zu. Joamy parierte den Schlag gut mit dem Schwert. So wie ich es ihr beigebracht hatte. Ich wusste allerdings, dass Derieri bei jedem Schlag stärker wurde. Noch bevor ich reagieren konnte, hatte sie Joamy das Schwert aus der Hand geschlagen und wollte gerade wieder ausholen. Noch im richtigen Moment warf ich mich dazwischen und spürte im nächsten Moment höllische Schmerzen in meiner Magengegend. Ich seufzte gequält auf. ,,Verdammt Derieri dein wievielter Schlag war das? Dein zehnter?", fragte ich und hielt mir den Bauch. Joamy stand völlig überfordert neben mir. ,,Sag Mal spinnst du? Warum bist du dazwischen gegangen?", schrie sie mich an. ,,Weil ich Joamy trainiert habe und du im Unrecht bist." Ich spürte wie sich mein Magen wieder halbwegs normal anfühlte. ,,Ja und? Sie ist nur ein schwacher Mensch! Hängst du etwa an der da?" Sie deutete auf Joamy. ,,Das ist meine Angelegenheit hast du verstanden? Erwische ich einen von euch in ihrer Nähe bringe ich euch persönlich um!" Beschwichtigend hob Derieri beide Hände. ,,Schon gut schon gut! Aber jetzt komm mit, es ist wichtig." Ich gab Joamy ein Zeichen, dass sie mitkommen sollte und ging dann Derieri hinterher. Diese deutete in Richtung Camelot. ,,Da! Dort muss irgendwo eine gewaltige Magiequelle sein. Es ist keiner der Sins. Die Magie ist anders... Irgendwie formbar." Besorgt sah sie mich an. ,,Du hast Recht, wir sollten uns das ansehen, allerdings nicht mehr heute. Ich muss noch trainieren und Gloxinia und Drole sind noch nicht von der Patrouille zurück gekehrt. Hoffen wir einfach, dass sie bleibt wo sie ist. Komm Joamy, wir gehen.", antwortete ich und ging zurück zum Übungsgelände. ,,Du hast große Fortschritte gemacht. Deshalb möchte ich dir etwas geben bevor du gehen darfst." Ich holte einen kleinen Anhänger mit Knopf aus meiner Jackentasche. ,,Das ist ein Amonkhet. Pass gut darauf auf." Interessiert und, als könne sie es nicht glauben, sah sie sich den Anhänger an. ,,Und was mache ich damit jetzt?", fragte sie neugierig. ,,Drück drauf dann siehst du es." Schulterzuckend sah ich sie an. Natürlich wusste ich, was das Ding machte. Joamy tat es jedoch und im nächsten Moment stand vor mir eine wunderschöne junge Kämpferin mit schneeweißen Haaren und einem Kleid. ,,Falls es dich beruhigt... Du siehst nicht so schlecht aus." Sie sah an sich herunter und betrachtete jede Veränderung genau. ,,Ich ähm... Wow... Danke!", rief sie und umarmte mich plötzlich. Ich fiel in eine erneute Schockstarre. Es fühlte sich so gut an in ihrer Nähe, nicht schlecht, wie ich zuerst glaubte. Sie erinnerte mich in ihrer Entschlossenheit leicht an Gelda. Meine damalige Freundin. Meine innere Mauer bekam immer mehr Risse. Bis sie schließlich zerbrach. Ich legte meine Arme nun ebenfalls um sie und drückte sie fest an mich. Meinen Kopf legte ich auf ihre Schulter. Und dann war es mir klar. Ich hatte mich in Joamy verliebt. Ich konnte sie nicht töten, weil ich sie liebte. Vom ersten Moment an. Sie hörte mir zu, versuchte mich zu verstehen... ,,Danke.", flüsterte wir Beide gleichzeitig. Meine sieben Herzen schienen fast schon zu brennen. ,,Weißt du was?" Ich sah sie nun an. ,,Ich hab dich auch gern."
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The seven deadly Sins ~ sealed love
De TodoJoamy ist ein Sturkopf. Wo immer es nach Ärger riecht ist sie nicht unbeteiligt. Mit ihrer hitzigen Art ist sie den anderen immer vorne weg. Als eine Art persönliche Notbremse dient ihr ihre Schwester Emily. Im Gegensatz zu ihr ist diese nämlich die...