Sicht: Zeldris
Als Joamy ging, dauerte es nicht lange, bis sie mir fehlte. Es war eine schöne Zeit mit ihr und ich hätte Vieles darum gegeben sie zurückzuholen. Aber sie war bei mir nunmal nicht so sicher. Dennoch haderte ich immer wieder mit mir. Ich muss mit Meliodas reden. Das sagten alle die mit mir zutun hatten. ,,Rede doch nochmal mit ihm." Als hätte er Gedanken lesen können, stand Gloxinia hinter mir und stellte mir eine berechtigte Frage. ,,Ich weiß. Das hätte ich schon lange machen sollen. Aber das ist nicht so einfach immerhin hat er..." ,, ...Gelda getötet?" Ein Stich zog sich durch mein Herz. ,,Ja genau. Deswegen." ,,Und dieses andere Mädchen? Ein Blinder sieht, dass du sie gut leiden kannst. Also was ist?" Ich kratzte mich verlegen am Kopf. ,,Ja du hast Recht. Ich mag sie schon ziemlich gerne." Gloxinia lächelte wissend. ,,Dann solltest du um so eher alles in Ordnung bringen. Glaubst du sie wird immer da sein, damit du dich bei ihr ausheulen kannst." ,,Sei vorsichtig was du sagst. Aktuell bin ich stärker als du.", antwortete ich etwas arrogant. ,,Nun geh schon.", sagte Gloxinia nur. Ich sah ihn noch hinterher, bevor ich über seine Worte nachdachte. Bisher hatte mich mein Hass immer davon abgehalten aber jetzt... Jetzt empfand ich keinen mehr. Ich war... eher enttäuscht. Der Mist musste ein Ende finden. Entschlossen machte ich mich auf den Weg, die Sins zu suchen.
Nach einer Weile hatte ich den Wildschweinhut gefunden. Ich zögerte kurz und klopfte dann an die Tür. Meliodas machte mir auch tatsächlich auf. ,,Zeldris... Was willst du hier?", fragte er mit gereizter Stimme. ,,Zeldris!", rief eine bekannte Stimme. Im nächsten Moment wurde ich von Joamy umarmt, die an Meliodas vorbei gestürmt war. Ich legte ebenfalls meine Arme um sie und drückte sie an mich. ,,Okay?", fragte Meliodas sichtlich irritiert. ,,Warum bist du hier?", fragte nun Joamy." Ich drehte meinen Kopf leicht zur Seite. Ich will endlich abschließen..." Ich schenkte Meliodas einen ernsten Blick, bevor ich die Umarmung löste. ,,Ich schätze wir haben einiges zu klären." Auch Meliodas warf mir einen ernsten Blick zu. ,,Joamy... Lass uns bitte alleine. Vertrau mir." Sie nickte und piekte mir dann kurz in die Seite, woraufhin ich zusammenzuckte und leicht die Augen verdrehte. Dann setzte ich mich auf einen Stuhl und sah meinen Bruder an. Er hatte sich ganz schön verändert. Seine Augen waren ohne die Dämonengestalt grün. ,,Warum bist du hergekommen?", fragte Meliodas nach einer Weile. ,,Ich will abschließen..." ,,Ja das sagtest du schon, aber warum auf einmal?" Ich überlegte. Ja... Warum eigentlich. Mein Bruder hatte die Liebe meines Lebens ermordet und mich immer wie ein Stück Dreck behandelt. Aber... All der Hass war gewichen. Ich hatte nicht mehr das Gefühl ihn umbringen zu müssen um glücklich zu sein. Das alles verdankte ich Joamy. Sie hatte mir gegeben, was ich all die Jahre verloren hatte. Wärme, Treue, Nähe und vor allem den Glauben an mich selbst. Ich war ihr so unendlich dankbar. ,,Weil ich endlich verstanden habe, dass das was früher war heute nicht mehr zählt... Und auch wenn du ein Arschloch zu mir warst, ich dich immer noch genauso bewundere wie vor 3000 Jahren. Ich hätte dir niemals zugehört, wenn du mit mir hättest reden wollen. Das wusstest du genau. Nicht nach allem was passiert ist. Darum habe ich nur eine Frage an dich. Tut es dir wenigstens jetzt Leid? Hast du wenigstens jetzt verstanden warum ich so gehandelt habe?" Ich sah ihn mit einer Mischung aus Hoffnung und Verzweiflung an. ,,Ich hatte keine Ahnung Zel' das musst du mir glauben. Ich wusste nicht das Gelda dir so viel bedeutet hatte und ich wusste auch nicht wie du dich fühlst. In der Dämonengestalt bist du der einzige der die Gabe hat diese durchgängig zu wechseln. So wie du von mir nur diese gesehen hast, habe ich von dir auch nur Kälte erfahren, auch wenn du all die Jahre zu mir aufgesehen hast. Aber jetzt... Du hast es geschafft das Eis zu brechen kleiner Bruder. Ich bin froh darüber. Und ja... Es tut mir Leid, was damals passiert ist. Und ich wünschte, ich könnte es rückgängig machen." Ich schüttelte nur den Kopf. ,,Nein... Das wünsche ich mir nicht. Sonst hätte ich bis heute nie für möglich gehalten, dass es einen Menschen gibt der mir wichtig ist. Deswegen bitte ich dich auch nur, den Krieg zu beenden... Unseren Krieg und den der Rassen." Meliodas war sichtlich überrascht. ,, Dann wirst du dich den Seven deadly Sins anschließen?", fragte er Hoffnungsvoll. ,,Nein. Ich werde weiterhin der Anführer der zehn Gebote bleiben. Dort ist mein Platz. Genau wie deiner hier ist. Und ich werde Joamy mitnehmen. Vorausgesetzt sie möchte mitkommen.", erklärte ich woraufhin Meliodas verständnisvoll nickte. ,,Das wird nicht gehen. Die Beiden müssen bald zurück in ihre Welt.", erklang plötzlich eine Stimme hinter uns. Es schien als würde mein Verstand kurz aussetzen. ,,Was?! Nein! Das lasse ich nicht zu, kommt gar nicht in Frage.", protestierte ich und sah Merlin böse an. ,,Soll sie sterben?" ,,Was aber wieso?! Wieso sterben? Sie ist bei mir in Sicherheit! Ich kann auf sie aufpassen! Ich werde auf sie aufpassen! Das...-" ,,-... Beruhige dich, darum geht es gar nicht. Sie werden schwächer, je länger sie in dieser Welt bleiben, desto schlimmer. Zeldris. Wenn nur halb soviel davon wahr ist, was du gesagt hast, dann musst du sie gehen lassen. Sonst wird sie sterben." Geschockt sah ich sie an. ,,Merlin, ist es nicht möglich, dass es noch einen anderen Weg gibt.", fragte Meliodas hoffend. ,,Nein. Ich habe schon danach gesucht, aber keinen gefunden. Tut mir Leid." Ich seufzte. ,,Weiß sie es schon?", fragte ich und sah Merlin gequält an. ,,Nein, ich werde es ihnen gleich sagen." Mit diesen Worten ging sie die Treppe hoch. Das darf nicht war sein! Ich schlug frustriert auf den Tisch. ,,Kopf hoch. Es ist nur zu ihrem Besten." Ich war zwar ein wenig erleichtert, dass Meliodas mich aufmuntern wollte, aber das änderte nichts an meinem Frust. Warum musste es ausgerechnet so enden.
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The seven deadly Sins ~ sealed love
De TodoJoamy ist ein Sturkopf. Wo immer es nach Ärger riecht ist sie nicht unbeteiligt. Mit ihrer hitzigen Art ist sie den anderen immer vorne weg. Als eine Art persönliche Notbremse dient ihr ihre Schwester Emily. Im Gegensatz zu ihr ist diese nämlich die...