Kinder des Schattens und der Sonne

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Part 1


Der Alltag, eine verfluchte Zeitschleife für jeden der seinen eigenen Willen hinter sich gelassen hat.
Hass, Verzweiflung und gebrochene Herzen bestimmen den Großteil der Stadt.

Doch wo Schatten fällt ist bekanntlich auch die Sonne nicht weit. 
Liebe, Freundlichkeit und warmherzige Menschen. 

Doch wer denkt, dass es in den Städten nur Menschen gibt hat sich leider getäuscht. Nicht viele wissen von "Jenen". 
Jene werden so genannt, da sie sich nur bei Nacht zeigen. Gesehen haben sie bis heute nur wenige und die die sie gesehen haben sind danach nie wieder in den Städten gesehen worden. Auch die Familien haben ihre Angehörigen nicht mehr gesehen.

Doch dies ist nun schon so lange her, dass es schon als Legende bei den Jugendlichen abgestempelt wird.

Klar verständlich, was die Alten sagen soll war sein?
Niemals! 
Oder?

In der vergangenen Woche sind unerklärliche Fälle von verschwundenen Jugendlichen aufgetreten.
Alle sind sie mit ihren Freunden in den mit Siegeln versehenen Wald gegangen und als einzige nicht mehr wieder gekommen.

Bei Tag sucht der Großteil der städtischen Polizei nach den vermissten Jugendlichen, auch meine zwei Kollegen und ich sind mit dabei. 
Ich habe letztes Jahr erfolgreich die Polizeischule abgeschlossen und dem entsprechend noch recht wenig Erfahrungen gesammelt, nicht so wie meine beiden Kollegen und auch mittlerweile besten Freunde.

"Yoongi! Ich hoffe für dich Du schreibst deinen Bericht, du solltest ihn doch schon gestern Abend abgegeben haben." 

Erschrocken drehe ich mich zur Tür meines Büros um und schlage mein kleines Buch zu. In der Tür steht kein geringerer als mein Vorgesetzter und bester Freund. 
Ja, wenn es um seine Berichte geht kann unser Guppenleiter ganz schön fordernt und herrisch werden.

"Namjoon, achso der Bericht.. ja hier." 
mit einer flinken Handbewegung fische ich den braunen Aktenhefter von meiner Ablage und überreiche ihn Namjoon. Dieser öffnet den Hefter sofort und geht mit einem klaren "Danke" aus meinem Büro, schon vollkommen in meinem Bericht versunken. 

Ja ich bin nicht der pünktlichste Typ, wenn es darum geht Fristen einzuhalten. War schon in der Ausbildung so und jetzt genauso.
Mit einem kaum hörbaren seufzen lasse ich mich in meinem Bürostuhl zurück und lege mir die Hand über die Stirn.
Ich kann Namjoon ja verstehen, wir suchen verzweifelt nach den drei Jugendlichen doch sich verrückt zu machen ist auch nicht gesund.

Mittlerweile ist es schon Mittag und auch der letzte unseres Teams ist nun endlich da, mit einem flüchtigen Blick auf die Uhr stehe ich gemütlich auf und laufe in Richtung der kleinen Küchenzeile auf dem Flur. Dort angekommen hole ich mir noch schnell den Rest der schwarzen Seele und setzte für die nächsten einen neuen Kaffee auf.
Jeder hier auf dem Revier hasst eine leere Kaffeekanne vorzufinden.

Als ich zu meinem Büro zurücklaufe, halte ich beim Büro unseres Teamkollegen Mr. Sunshine an und klopfe einmal.

"Hey Hobi, auch schon da? Ich dachte dein Termin dauert nicht so lange. Namjoon scharrt schon ganz nervös mit den Hufen."
gemächlich lasse ich mich auf den gegenüberliegenden Stuhl meines besten Freundes fallen.

"Ja dachte ich auch, aber dieser Anwalt hat ja gefühlt alles mitgeschrieben was ich ihm gesagt habe."
genervt lässt sich Hoseok nach hinten an die Stuhllehne fallen und nippt an seinem Kaffee. 
Ihr fragt euch jetzt bestimmt, wieso braucht ein Polizist einen Anwalt. Hobi hat eine jüngere Schwester, die im Moment in ihrer Findungsphase ist und ihre Grenzen ausprobieren muss. Leider ist sie dieses Mal zu weit gegangen und sie will auch nicht mit der Sprache rausrücken wer sie dieses Mal angestiftet hat. 

When you see me!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt