Mondwinde - weiß wie das Vertrauen

3.Kapitel Last beginnings

You have the chance to start over every day.

In der Eingangshalle herrscht reges Treiben, als ein jeder sich hineindrängt. Die dicken Mauern des Schlosses halten die Kälte draußen, während die Fackeln an den Seitenwänden den Raum erhellen und die Stimmen von hunderten Schülern die hohe Halle füllen. Ich muss lächeln und greife nach Menas Arm. Auch auf ihrem Gesicht liegt ein Grinsen. Es ist unser letztes Jahr hier. Ich hoffe, es wird ein ruhiges. Ich hoffe es wirklich. Es wäre das erste, seit wir hier sind. Ich inhaliere den Geruch, der aus der großen Halle strömt. Es riecht nach gebratenem Fleisch, cremiger Soße und Nuancen von Gewürzen füllen meine Sinne. Mein Magen meldet sich laut zu Wort. Peter muss lachen.

„Hunger?", ruft er über das Stimmengewirr hinweg. Ich nicke heftig.

„Aber sowas von", jammere ich.

„Aw, arme Yang", grinst er. Ich strecke ihm die Zunge raus. Ich schnappe Marl an der Hand und ziehe sie mit mir durch das Gedränge. Ich will in die Große Halle und wenn die Leute sich nicht bewegen können, dann muss ich das eben selber in die Hand nehmen. Ich dränge mich zwischen schnatternden Drittklässlerinnen hindurch und schlängle mich an ein paar Ravenclaws vorbei. Ich höre von irgendwo Sirius' bellendes Lachen. Ich würde es unter hunderten erkennen.

„Yang hat Hunger!"

„Ja, hab ich!", rufe ich vergnügt zurück. Die Jungs folgen uns. Endlich kann ich mich am Gryffindortisch niederlassen. Die goldenen Teller glitzern im Schein der fliegenden Kerzen. Dumbledor nickt mir zu und ich winke ihm. Mein Blick schweift über den Lehrertisch. Der Platz, der Jacksons war, ist von einer Lehrerin besetzt, die ich nie in meinem Leben gesehen habe. Schwarze, kurze Haare stehen von ihrem Kopf ab, während ihr stechender Blick durch die Menge schweift. Ich mustere sie abschätzend. Ich bin mir nicht sicher, ob ich mit ihr kann. Aber das werde wir ja in der ersten Stunde Wahrsagen sehen. Auf Nushkins altem Platz sitzt ein pummeliger, alter Zauberer. Sein Bart schimmert goldgelb im Licht der Halle und ich bin mir sicher, er ist gefärbt. Der müsste schon längst schneeweiß sein. Remus lässt sich neben mir nieder und auch die Mädels haben sich auch zu uns durchgerungen. Während Alice und Mary die Burschen fröhlich begrüßen, ignoriert Lily James und Sirius geflissentlich.

„Hallo, Remus", sagt sie. Ich runzle die Stirn. Was ist mit Peter? Den schient sie komplett zu übersehen. Mir steigt ein Knurren tief in meiner Kehle auf. Pete schenkt mir nur einen beruhigenden Blick. Er ist das schon so gewohnt und das pisst mich an. Hunger rebelliert in meinem Magen.

Die Halle füllt sich.

„Können die nicht weitermachen?", maule ich.

„Ganz ruhig Emmi", lacht Remus, „Du bekommst gleich dein Futter."

„Na hoffentlich", sage ich und stütze mich auf meinen Ellbogen. Es dauert gefühlte Jahre, bis McGonagall die Erstklässler hineinbringt, der Hut sein Lied singt und die neuen Schüler zuweist. Ich bin so hungrig. Als der letzte Applaus verklungen ist, McGonagall den Hut wegbringt und Dumbledor sich erhebt, jammere ich verzweifelt. Bitte beeil dich Dumbi.

„Willkommen meine lieben Schüler, die alten und die neuen. Ich weiß, ihr seid alle hungrig, weswegen ich mich nur zu gerne kurzhalte."

„Danke", murmle ich.

„Die letzten Jahre waren sehr ereignisreich, vor allem das letzte. Wir haben zwei neue Lehrer in unserer Mitte, die ich nun gerne vorstellen würde. Professor Silverbridge", die schwarzhaarige Lehrerin erhebt sich und Applaus brandet auf. Als sie lächelt und sich verbeugt. „Wird das Fach Verteidigung gegen die dunklen Künste übernehmen." Meine Kinnlade klappt herunter. Was? Ich dachte, sie übernimmt Wahrsagen! Dann unterrichtet der alte, pummelige Typ für Wahrsagen? „Und Professor Collins zu meiner Rechten", er erhebt sich, „wird Wahrsagen unterrichten."