happy pill | yoonmin (on hold)

𝔱𝔴𝔢𝔫𝔱𝔶𝔰𝔦𝔵

Jimin POV

Traurig saß ich in Jin-Hyungs Auto. Er war sofort gekommen, als ich ihn angerufen hatte.

Yoongi hatte mich wirklich ganz alleine in seiner Wohnung sitzen gelassen. Obwohl er genau wusste, dass es für mich nicht sicher war, alleine durch die dunklen Gassen zu laufen.

Es tat mir auf jeden Fall leid, dass ich so harsch zu ihm gewesen war. Ich hatte es ihm doch schon so oft gesagt, und trotzdem küsste er mich immer wieder.

Ich war sicher auch nicht ganz unschuldig, da ich immer erwiderte, aber es ging noch nie von mir aus.

"Jimin, was ist passiert?" riss Jin-Hyung mich aus meinen Gedanken "Wieso bin ich hier? Sonst bist du doch auch immer alleine nach Hause gekommen"

"Nichts. Alles ist gut" murmelte ich und sah stur aus dem Fenster.

Ich wollte gerade wirklich nicht mit meinem Bruder darüber reden, dass ich einen Jungen geküsst hatte.

"Jimin, wenn du mich anlügst, beleidigst du meine Intelligenz" seufzte Jin-Hyung "Ich sehe doch den Knutschfleck an deinem Hals"

Geschockt keuchte ich und versuchte, den Beweis mit meinen Haaren zu verdecken.

"Jimin, rede mit mir. Ich bin doch dein Bruder. Ich bin immer für dich da. Ich habe keine Vorurteile" sagte er aufmunternd.

"Wir haben uns geküsst" murmelte ich beschämt "Öfter. Ich sage ihm immer wieder, dass ich es nicht will, aber er tut es trotzdem"

"Er zwingt dich dazu?" zischte Jin sauer.

"Nein, so ist es nicht. Ich sage ihm, dass ich nicht will, aber wenn er mich dann küsst, habe ich immer erwidert. Man könnte sagen, dass ich ihm gemischte Signale gegeben habe" seufzte ich.

"Wieso willst du nicht, dass er dich küsst, wenn es dir anscheinend gefällt?" fragte Jin-Hyung verwirrt.

"Weil ich nicht schwul bin!" rief ich etwas zu laut "Es kann einfach nicht sein"

"Ach, hast du jetzt was dagegen, schwul zu sein?" fragte Jin beleidigt.

"Nein" seufzte ich und wurde etwas ruhiger "Es tut mir leid, ich hätte nicht so laut werden müssen. Ich habe nichts dagegen"

"Was stoppt dich dann?" fragte Jin-Hyung.

"Ich weiß es nicht. Ich habe einfach Angst. Angst, dass ich wirklich auf Männer stehe. Was würden die anderen denken? Was würde mein Vater denken? Er kommt mir nicht wirklich tolerant vor. Es ist gerade einfach alles so viel auf einmal" murmelte ich traurig.

"Ich verstehe dich. Mir geht es ähnlich. Es wissen noch nicht viele, dass ich auf Jungs stehe. Meine Mutter und dein Vater wissen es zum Beispiel noch nicht. Aber Namjoon macht mich glücklich, und die Beziehung mit ihm ist mir jeden Ärger wert. Macht Yoongi dich denn glücklich?" fragte Jin.

"Ja..." flüsterte ich ohne zu zögern "Er hat nicht die einfachste Persönlichkeit und er ist sicher kein Romantiker, aber er gibt sich wirklich mühe. Er ist wirklich gut zu mir"

"Dann gib euch doch eine Chance. Ihr müsst ja kein Paar werden. Lass dich einfach mal darauf ein, und schau was passiert. Es geht in erster Linie um eure Gefühle. Um eventuelle Probleme könnt ihr euch später kümmern" riet Jin mir, während wir gerade in unsere Hauseinfahrt fuhren.

"Danke für deinen Rat" sagte ich mit einem Lächeln und umarmte ihn fest "Du bist der beste große Bruder auf der Welt"

°   °   °

Ich lag abends auf meinem Bett und hatte mein Handy in der Hand. Ich wollte mich unbedingt bei Yoongi entschuldigen, jedoch wusste ich nicht wie.

Sollte ich ihm lieber gleich schreiben, oder bis zum nächsten Tag warten und es persönlich machen?

"Ugh, wieso ist das so schwer" fluchte ich leise und warf mein Handy auf mein Kopfkissen.

Auf einmal leuchtete es auf. Sofort schnappte ich danach, in der Hoffnung, dass Yoongi mir geschrieben hatte.

Ich war ein klein wenig enttäuscht, als ich sah, dass es nur Taehyung war.

Tae
Hey
Baekhyun und ich gehen nachher auf eine Party
Kommst du mit? (づ￣ 3￣)づ

Jimin
Was denn für eine Party?

Tae
Es ist keine normale Party
Underground Party, in der alten Fabrik

Jimin
Ist es nicht verboten da rein zu gehen?

Tae
Komm schon, man hat uns noch nie erwischt
Lass uns Spaß haben

Jimin
Ich weiß nicht so recht...
Kommt Yoongi auch?

Tae
Da bin ich mir ziemlich sicher
Er war heute bei mir
Seine Laune war grauenvoll
Sogar für seine Verhältnisse
Er geht immer auf solche Partys zum runterkommen

Jimin
Na gut, ich komme mit
Aber Baekhyun muss mich nach Hause fahren
Und bitte nicht erst um 5 Uhr nachts
Ich brauch Schlaf

Tae
Ich wusste du sagst ja
Wir sind in 10 Minuten da
Mach dich fertig (¬‿¬)

JiminSeid leise, wenn ihr da seid

Seufzend stand ich auf, und suchte mir was zum Anziehen. Eigentlich hatte ich gerade wirklich keine Lust auf eine Party, da mir immer noch alles weh tat von der Auseinandersetzung mit Jackson.

Aber so konnte ich Yoongi wenigstens sehen und ihm sagen, dass es mir leid tut.

Was zieht man auf eine "Underground"-Party an?

Ich entschied mich für eine schwarze Hose mit einem schwarzen Basic-Shirt und einer ebenfalls schwarzen Lederjacke (oben)

Gerade als ich fertig war, vibrierte mein Handy und signalisierte mir, dass Taehyung und Baekhyun da waren.

Leise kletterte ich aus meinem Zimmer und stieg in Baekhyuns Auto.

"Heyy, du siehst ja richtig heiß aus" jubelte Tae und gab mir ein High-Five "Wie geht's deinen Verletzungen?"

"Etwas besser, tut aber immer noch weh. Deshalb will ich heute nicht die ganze Nacht wegbleiben" antwortete ich.

"Verständlich" meldete sich Baekhyun zu Wort "Ich trinke eh nicht. Ich fahre dich heim. Du musst mir nur Bescheid sagen"

"Ist gut" meinte ich und wir fuhren durch die Nacht davon.

°   °   °

Baekhyun parkte etwas abseits des alten, verlassenen Fabrikgebäudes. Man sah schon von weitem die bunten Lichter und hörte die Bässe der Musik.

"Jimin, willst du auch ne E?" fragte Tae und hielt mir ein Päckchen mit komischen bunten Tabletten hin.

"E? Was ist das?" fragte ich verwirrt.

"Ecstasy. Ich liebe das Zeug" lachte er und warf sich glücklich eine ein. Wenn er es so einfach nahm, konnte es doch nicht so schlimm sein. Oder?

Nein, ich konnte das jetzt nicht nehmen. Ich musste mich auf den Grund konzentrieren, weshalb ich hier war. Yoongi finden und mich entschuldigen.

"Vielleicht später" winkte ich ab und Tae nickte. Also liefen wir los in Richtung des Gebäudes.

Das war sie also... Meine erste Underground-Party.