XXXIX. Innuendo

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DONNERSTAG ABEND
 
Gelassen erwiderte ich den Kuss, auch wenn ich nicht damit gerechnet hatte. Roger beendete den Kuss und schaute mich an.

„Lass uns nach deinen Prüfungen zu deiner Familie fahren.“ ,sagte er schließlich.
„Wie bitte?“ ,antwortete ich fragwürdig. „Man fährt 13 Stunden, mit deinem Auto definitiv mehr.“
„Ey.“ ,sagte Roger beleidigt und schnippte mir gegen die Schulter. „Sag nichts gegen Italia.“
Kurz stockte ich mit antworten. „Warte... hast du gerade ‚Italia‘ gesagt? Du hast nicht allen ernstes deinem Auto einen Namen gegeben, oder?“ ,sagte ich und schlug mir die Hand auf die Stirn.
Roger sah mich beschämt an. Er wollte sich rechtfertigen, traut sich aber nicht, was man ihm ansah.
„Najaaa. Keine Ahnung, die Jungs haben auch schon darüber gelacht. Aber was nun? Fahren wir nach Irland? Ich wollte da schon immer mal hin.“ ,erzählte er dann doch.
„Kein Wunder, dass sie sich lustig machen. Ich wäre an deiner Stelle schon kreativer gewesen. Wieso ‚Italia‘? Das klingt wie eine Pizza.“ ,kicherte ich.

Darauf sagte Rog kein Wort mehr, sondern ging an mir vorbei.
„Wir sind zusammen!“ ,rief er plötzlich 5 Meter vor mir und einige Pasanten drehten sich zu ihm um, die meisten schüttelten den Kopf. Ich ging schnell zu ihm und hielt ihm den Mund zu.
„Du liebst Drama, oder? Ich dachte, das wäre nur Fred‘s Sache.“ ,wisperte ich.
„Da siehst du, dass nicht nur uncoole Leute dramatisch sind.“ ,flüsterte er zurück.
„Uncool? Freddie ist doch nicht uncool, sonst wärst du nicht mit ihm befreundet?“ ,fragte ich verwirrt.
Roger verdrehte die Augen und stöhnte. „Man nennt es Witz, Elina.“

Bevor er noch mehr Unheil anrichten könnte, schob ich ihn die Straße entlang in die Richtung seiner Wohnung.
„Um das entgültig zu klären: Ja, wir sind zusammen und das wurde jetzt so festgelegt, Sie können nicht mehr daran ändern.“ ,beantwortete der Blonde dann meine Frage.
 
Schweigend liefen wir weiter. Mir war furchtbar kalt, als wir in seiner Wohnung ankamen. Roger und ich gingen in sein Wohnzimmer und ich setzte mich im Schneidersitz auf sein Sofa, während er in Küche ging, die praktisch genau im Wohnzimmer stand. Roger setzte Wasser auf und ich schloss meine Augen. Meine Güte, bin ich müde, dabei ist heute nicht viel passiert. Plötzlich setzte sich jemand neben mich und legte seinen Arm auf die Lehne hinter mich. Ich öffnete meine Augen nicht, denn ich wusste schließlich, dass Rog es ist. Ich lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter und seufzte. Kurz öffnete ich meine Augen, um zu sehen, was Roger macht. Dieser hatte seine Augen auch geschlossen und lächelte. Es sah aus, als würde er schlafen. Neben uns klickte es und Rog sprang auf einmal auf und ging in die Küche. Kurz darauf kam er mit 2 Tassen zurück.
 
„Ich wusst nicht, was du willst. Ist Himbeertee, den hat Freddie mal angeschleppt und seitdem ist der Tee hier. Normalerweise trinkt er dne immer, wenn er hier ist.“ ,klärte er mich auf. Ich nickte nur, lächelte und wärmte mir meine, immernoch eisigen Hände, an der blauen Tasse.
„Was willst du essen?“ ,fragte Rog mich.
„Keine Ahnung. Lass dir was einfallen, du bist ja hier der Profikoch.“ ,sagte ich.
„Nudeln zählen jetzt nicht zum Menü, oder?“ ,fragt er wieder. Ich schüttelte schnell den Kopf, während ich einen Schluck vom Tee herunterschluckte.
„Kreativer werden.“ ,lachte ich nur, woraufhin er die Augen verdrehte.
Schließlich gab es doch Nudeln, denn Roger war zu faul drüber nachzudenken und ich hatte keinen großen Hunger.
„Kann ich mal auf deinen Balkon?“ ,fragte ich, während Rog Nudeln kochte.
„War dir nicht eben noch kalt? Wieso willst plötzlich rauß? Ist das nicht ein bisschen ironisch?“ ,stellte er eine Gegenfrage.
„Auf deinem Balkon hat man eine fantastische Aussicht über London. Meine Balkonaussicht reduziert sich auf ein Park und auf einen halben Fluß neben dem Wohnhaus. Und außerdem hast diese unglaublich Glaswand, die ich schon immer haben wollte. Achso, und dein Balkon ist größer.“ ,gab ich zu.
„Das sind eine Menge Begründungen, aber mach ruhig.“ ,antwortete er.
 
Yay! Also schloss ich die Tür auf und sofort kam mir die kalte Luft entgegen.Trotzdem ging ich raus und vor mir lag das wunderschöne London. Ich lehnte mich auf die Balkonbrüstung und suchte mit meinen Augen die Themse. Von seinem Balkon kann man sogar die Tower Bridge sehen, was für ein Luxus, davon träumt man ja nur.

„Lin!“ ,riss mich Roger aus meinen Gedanken und ich ging zu ihm rein.
Roger saß schon auf dem Sofa mit 2 Teller in der Hand.
„Ich hab nur Käse, wenn das okay ist.“ ,sagte er und hielt mir einen der Teller hin.
„Kein Problem.“ ,meinte ich und nahm ihm den Teller ab.

It's a hard life to be true lovers together [Roger Taylor FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt