Kapitel 1

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Bulien POV

Ein weiteres Mal bin ich alleine im Haus. Ju ist in seiner Wohnung und streamt. Jede freie Minute dachte ich an Ju. Doch leider hat er nie Gefühle gezeigt. Zwar erzählt er der Community, wir seien Cousins, doch leider sind wir nur Freunde. Ich saß im Bad auf dem Boden und setzte die Klinge an. Dieses kribbeln in meinem Bauch brachte mich um den Verstand, wenn ich an Julien dachte. Jeden Tag, fragte die Crew, was mit mir los war. Ich hab es ihnen nie erzählt. Und das werde ich nie. Ich spürte das brennen auf meiner Haut und das Blut tropfte auf den Boden. Meine Tränen tropften dazu. Alle Lichter waren ausgeschaltet. Alles war dunkel. Alles war still. Nur mein schluchzen füllte den Raum. Und das tropfen der Tränen. Ich schaute auf meinen Arm. Enttäuscht sah ich die ganzen Narben von gestern und von den letzten 4 Wochen. Leise weinte ich weiter. Plötzlich, hörte ich wie die Tür sich öffnete und jemand rein kam. Schnell schloss ich die Tür und lauschte. Ich hörte Jus und Annis stimme. Beide unterhielten sich. Sie lachten. Das machte mich noch trauriger und ein lautes schluchzen konnte ich mir nicht verkneifen. Anni und Ju hörten auf zu reden. Ich ritzte mich einfach weiter, in der Hoffnung sie würden nicht hoch kommen. Doch ich lag falsch und die Tür öffnete sich. Ich schaute der Person ins Gesicht. Es war Ju.
„Bulien! Was ist passiert?! Du siehst total fertig aus!" rief Ju empört. Ich schaute wieder runter auf meinen Arm und wollte gerade wieder ansetzen, als mir die Klinge weggenommen wurde. „Gib mir die Klinge!" fauchte ich. „Was ist los?" fragte Ju ruhig. Ich kniff die Augen zusammen und stampfte an Ju vorbei. Schluchzend lieg ich in mein Zimmer. Er würde mich niemals lieben! Er würde mich hassen! All diese Gedanken schoßen in meinen Kopf. Ich schloss mein Zimmer ab und weinte auf dem Bett weiter. Sanft klopfte jemand an die Tür. „Komm Bu, lass mich rein." bat Anni sanft. Ich schwieg eine Weile, als Anni schließlich wegging. Die Dunkelheit umzingelte mich und ich weinte mich in den Schlaf.

Am nächsten morgen schloss ich mein Zimmer auf und Schlich leise in die Küche. Auf dem Weg wurde ich plötzlich festgehalten. „Hab dich!" rief Ju. Ich drehte mich um und sah ihm in seine Teddy Augen. Er ließ mich los und ich nutzte die Chance, um weg zu laufen. Doch ich lieg gegen Vince der die Arme verschränkt hatte. Ich schaute mich um. Links und rechts von mir standen André und Thomas. Sie kamen immer näher und umzingelten mich. Ich wusste nicht was ich machen sollte und war unter Druck. Je näher sie kamen desto höher wurde der Druck. Schließlich, als noch ein paar zentimeter gefehlt hatten, brach ich zusammen und weinte. Ich lag dort, und jeder trat einen Schritt zurück. Der ganze Druck blieb an mir hängen. „Sagst du uns jetzt was los ist?" fragte Ju. Ich schwieg. „Sag uns doch was los ist." sagte André. „Lasst mich bitte einfach allein." schluchzte ich. Doch sie blieben. „Lasst mich hier liegen wie ihr es sonst auch immer macht." weinte ich. Alle tauschten blicke aus, gingen aber letztenendes doch weg. Ich blieb dort liegen und weinte bis meine Augen rot waren. Nach einer Stunde stand ich auf und sah mich um. Ich wollte mich gerade wieder in meinem Zimmer einschließen, als ich gegen Ju stieß und auf den Rücken fiel. Ju hielt mir die Hand hin, doch ich nahm sie nicht entgegen. „Ich brauche deine Hilfe nicht! Du brauchst mich ja auch nicht!" fauchte ich ihn an und stand auf. Er zog seine Hand zurück und schaute mich schief an. „Was meinst du?" fragte er verwundert. Ich schnaufte nur und ging in mein Zimmer. Doch Ju kam rein und schloss die Tür ab. „Spinnst du?" fragte ich genervt. Ich drehte mich um und Ju setzte sich neben mich. „Bulien! Seid 5 Wochen bist du nur noch traurig, fauchst mich an, brichst jede 10 Minuten zusammen! Was. Ist. Los!" schrie er. Jetzt musste ich etwas sagen! Ich könnte es ihm indirekt sagen...
„Anscheinend weißt du es ja am besten, wenn man Gefühle für jemanden hat! Doch trotzdem werde ich nicht respektiert oder ernst genommen! Vorallem würde die Person für die ich Gefühle habe, es nicht Akzeptieren!" schrie ich ihn an. Ich drehte meinen Rücken zu ihm und schaute zu Boden. „Deshalb auch die Narben" flüsterte ich. Ich krempelte meinen Ärmel hoch und sah mir nochmals die Narben an. Ich spürte Jus Hand an meiner Schulter. „Du bist... verliebt?" fragte er ruhig. Ich versuchte die Tränen zu unterdrücken. Vergebens. Sie flossen unkontrolliert meine Wangen runter und tropftet auf meinen Arm. Ich nickte. „In wen?" fragte er. Jetzt riss ich die Augen auf. Das konnte ich ihm doch nicht sagen! Oder doch? War es langsam Zeit? Nein! Nein nein nein! Ich musste jetzt irgendetwas sagen! „Bu?" fragte Ju. Was sollte ich sagen?! Was sollte ich machen?! „Bulien?" fragte Ju ungeduldig. „Ja... ehm... in... in..."

Bulien und JulienWo Geschichten leben. Entdecke jetzt