Kapitel 15

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Überarbeitete Version


Silvester

 Nach dem wirklich sehr leckeren Essen mit meinen Eltern und meinem jüngeren Bruder, der seit heute Morgen total aufgedreht war, verschwand ich in meinem früheren Zimmer, wo ich nach meinen Badartikeln griff und anschließend die Tür des Badezimmer schloss. Ich hatte noch ungefähr drei Stunden Zeit, um mich für die Silvesterparty bei Tim zurecht zu machen. Nach einer ausgiebigen Dusche, wo ich mich mit meinem Lieblingsduschgel einschäumte und meinen Haare eine Kur gönnte, tapste ich in einem Handtuch gewickelt in mein Zimmer. Ich hatte bisher noch nicht gewusst, was ich später anziehen sollte, stand daher ein wenig unschlüssig vor meinem Kleiderschrank. Ich hatte einige Outfits aus Flensburg mitgebracht, mich bisher aber noch nicht für eines entschieden. Schlussendlich entschied ich mich für ein dunkelrotes Kleid, welches mir bis zur Hälfte der Oberschenkel reichen würde, es hatte dünne Träger und einen schönen Ausschnitt, der einiges, aber nicht alles zeigte. Zurück im Badezimmer cremte ich meinen Körper mit Bodylotion ein, bevor mir frische Unterwäsche anzog und meinen kuscheligen Bademantel über streifte. Anschließend wandte ich mich meinem Gesicht zu. Meine grünen Augen wollte ich diesmal mehr betonen, als meine Lippen, also hatte ich mich für Smokey Eyes entschieden.

Als es soweit war schlüpfte ich in das Kleid, in die hochhackigen Schuhe und meinen grauen Mantel, bevor ich mich von meiner Familie verabschiedete und zu Tims Wohnung fuhr. Der öffnete mir lächelnd die Wohnungstür und zog mich anschließend in eine freundschaftliche Umarmung. „Elenaaaa", schrie Charly, die mich als erste danach entdeckte und mir breit grinsend um den Hals fiel. Anscheinend hatte sie schon einiges intus. „Du siehst soo toll aus", erklärte sie und schenkte mir ein Lächeln. „Danke, du aber auch", gab ich zurück, und erschrak als ich plötzlich gefangen war von Leons Blick. Er trug dunkle Jeans, ein weißes Hemd, was seinen Oberkörper sehr betonte und hatte seine Brille auf der Nase. „Meinem Bruder gefällt es anscheinend auch!" Charly kicherte und hakte sich bei mir ein. Kopfschüttelnd musste ich lachen und gesellte mich zu Marius.


Stöhnend erwachte ich am nächsten Morgen, kleine Männchen schienen meinen Kopf mit Speerspitzen zu beschießen, so sehr pochte und drückten die Kopfschmerzen. Ich rieb mir die Augen und stockte, wo war ich? Hektisch blickte ich mich um, dann erkannte ich das Zimmer, und wer da neben mir im Bett lag. Leon lag rücklings auf der Matratze, hatte seinen Kopf seitlich in sein Kissen gedrückt und schlief seelenruhig. Es war das erste Mal seit langem, wo ich ihn total entspannt sah, sonst zierten immer dunkle Schatten seine Augen. Beunruhigend fand ich es eher, dass sein Oberkörper frei war. Ich fühlte mich plötzlich nackt und blickte an mir herunter. Entsetzt stellte ich fest, dass auch ich nichts an meinem Körper trug, nur ein dünnes Laken war um mein Körper gewickelt. Immer noch geschockt starrte ich erst Leon und dann die gegenüberliegende weiße Wand an. Schließlich rührte sich Leon, er setzte sich auf, wobei sein Bettdecke gefährlich tief rutschte, und fuhr sich übermüdet durch die Haare. Erst dann schien er mich neben sich realisiert zu haben. Seine Augen weiteten sich bevor er ein lautes „Fuck", ausstieß. Tränen schossen mir in die Augen, hastig schlang ich mir das dünne Laken um meinen Körper, bevor aufstand und nach meinen Sachen griff.

„Scheiße!" Leon versuchte mich zu stoppen. „Es tut mir leid." Ich schüttelte seine Hand ab und blickte ihn aus Tränen nassen Augen an. „Du tust so als wäre es meine Schuld gewesen, dass wir betrunken im Bett gelandet sind", erwiderte ich und machte ich in seinem Badezimmer fertig, bevor ich laut knallend die Wohnungstür hinter mir schloss. Wütend auf Leon, aber besonders auf mich, stieg ich mit verweinten Augen in mein Mini und fuhr zu meinen Eltern


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