Kapitel 2

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Überarbeitete Version


Da... da stand er. Gemeinsam mit Tim und Marius, seinen besten Freunden, die früher auch meine besten waren, sowie einige weitere Personen.

~ Flashback

Jetzt stand ich hier, kurz vor acht Uhr, mit Marius und Tim im Schlepptau und wartete auf Leon. Dieser hatte, laut seiner WhatsApp Nachricht, verschlafen und den nächsten Bus genommen. Da ich mit dem Rücken zum Schulhof Eingang stand, konnte ich natürlich nicht sehen, wann unsere Schlafmütze kam. Deswegen zuckte ich auch erschrocken zusammen, als ich an der Hüfte gepackt wurde. Leon, der nun hinter mir stand, lachte leise und flüsterte: „Guten Morgen Schönheit" ins Ohr, bevor er mich zu sich drehte und mich vor den Augen unserer Freunde mitten auf den Mund küsste. Sprachlos über seine Handlung, ließ ich den Kuss passiv über mich ergehen, löste mich erst aus der Starre, als Leon mir zärtlich in die Unterlippe biss und „Eyyyhhh", flüsterte. Er küsste mich erneut und dieses Mal erwiderte ich auch den Kuss. „Geht doch!" Er grinste er schließlich. Während Marius und Tim uns grinsend beobachteten, schob sich seine Hand in meine, Finger verschränkten sich mit meinem und auf meinem Gesicht bildete sich ein Lächeln. Leon und ich hatten nach unserem Date, wo dann feststand, dass wir zusammen waren, erst einmal beschlossen die Sache mindestens 14 Tage unter uns zu lassen. „Na endlich", seufzte Tim erleichtert, Marius stimmte ihm lautstark zu: „Wir dachten schon, das zwischen euch wird nie was." „Was? Ihr wusstet davon?" Erstaunt hob ich meine Augenbrauen und blickte die Beiden abwechselnd an. „Wir haben es geahnt, dass ihr was füreinander empfindet", erklärte Tim und schlug mit Leon ein, dann umarmte er mich. Auch Marius beglückwünschte uns, zog mich in eine Umarmung. Leon klopfte er auf die Schulter. Als dann schließlich die Glocke zum Unterrichtsbeginn läutete, ließen Leon und ich die beiden Jungs vorgehen und reihten uns Händchen haltend hinter sie ins Gedränge.

 ~ Flashback Ende ~

Doch, während die anderen miteinander am Reden waren, war sein Blick starr auf mich gerichtet. Erst als Marius ihn in die Seite stieß, schien er aus seiner Trance zu erwachen. Er wandte sich zu ihm. Augenblicklich wandten Marius und Tim ihre Gesichter in meine Richtung. Ohne sie weiter zu beachten oder ihr ungläubiges Lächeln zu erwidern, wandte ich mich wieder Louisa zu, die mich zu Charly und Laura zog.

„Elena!", rief Charly aus, die mittlerweile 26 Jahre alt sein musste, aus und schloss mich in eine liebevolle Umarmung. Auch Laura, die Älteste der vier Geschwister begrüßte mich mit einem Lächeln und einer dicken Umarmung. Wir unterhielten uns ein wenig, bevor Laura meinte: „Ich muss Tobi mal eben von Erik und Matilda befreien. Wir sehen uns gleich beim Essen" und verschwand zu ihrem Mann. Schließlich löste ich mich von Louisa und Charly und ging zu Jürgen hinüber, der am Grill stand und darauf achtete, dass nichts anbrennt. Die ganze Zeit spürte ich wie unsichtbare Pfeilspitzen Leons Blicke in meinem Rücken. „Die verloren gegangene vierte Tochter", spaßte Jürgen und zog mich in eine väterliche Umarmung, die ich grinsend über mich ergehen ließ. „Alles gut bei dir?" Neugierig musterte ich den Vater von den Vieren. „Ja, alles in Ordnung!" Er lächelte mir kurz zu bis er sich dem Fleisch wieder zuwandte. „Was macht das Studium? Macht es immer noch Spaß?", fragend blickte er mich an. „Klar, es ist toll. Ich habe super nette Kommilitonen und die Professoren sind auch in Ordnung. Ende August habe ich dann 2 Monate Praktikum, muss nur noch schauen, wo ich es mache", erzählte ich. „Frag doch Leon mal", riet mir Jürgen unbekümmert. Er rief seinen Sohn zu sich, der mit Marius und Tim im Schlepptau an kam.

„Elena braucht einen Praktikumsplatz. Meinst du, du kannst mal im Verein fragen? Also in der Presseabteilung?", wandte er sich fragend an ihn. „Das wäre doch eine gute Idee. Meinst du Leon, das klappt?" Charly hatte mitgehört und schaute nun ihren jüngeren Bruder an. „Warum nicht?", schien er unbesorgt, bevor er seinen Blick auf mich richtete: „Außer du willst nicht?" Doch bevor ich irgendetwas sagen konnte, ertönte Louisas Stimme. „Klar will sie. Dann hab ich sie auch wieder in meiner Nähe!" Sie grinste mich frech an und alle anderen fingen an zu lachen. „Hier dein Bier!" Sie reichte mir eine Flasche und stieß gleichzeitig mit ihrer Flasche gegen meine.



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