Kapitel 16

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Überarbeitete Version


„Leon?", stieß ich hervor, als ich vollgepackt mit meinen Einkäufen die letzten Treppenstufen hoch stieg und meinen Bochumer Ex-Freund vor meiner Wohnungstür vorfand. Er kam mir entgegen, ich spürte, wie mein Herz schneller bei seinem Anblick schneller schlug und nahm mir mit einem vorsichtigen Lächeln den Karton aus den Händen, den ich gerade nach oben befördert hatte. „Was machst du hier? Du hast Training", erwiderte ich und kramte gleichzeitig nach meinen Schlüsseln. Ich ließ ihn eintreten und folgte ihn in meine gemütliche kleine Wohnung. Er stellte den Karton mit den Lebensmitteln in der Küche ab und sagte dann ohne Vorwarnung: „Ich habe mich von Martha getrennt." Vor schreck wären mir fast die beiden leeren Gläser aus der Hand gefallen, die ich gerade aus dem Schrank genommen hatte, um uns was zu trinken einzufüllen. Erstarrt blickte ich ihn an, wie er da auf dem Küchenstuhl saß und mit gesenktem Kopf an seinem Wasserglas spielte. „Ich meine es ernst, Lenny. Ich habe mich gestern von Martha getrennt!" Er hob den Kopf und blickte mich an. „Ich hätte es schon viel eher tun sollen", murmelte er. „Sie war von Anfang an eine Ablenkung von dir gewesen. Ich habe es einfach nicht verarbeiten können, dass du dich wegen meinem Fehler von mir getrennt hast. Ich weiß, dass ich unsere Beziehung zerstört habe, und wenn ich

könnte, würde ich die zeit zurück spulen und alles anders machen. Du hast mir all die Zeit gefehlt und die Sache mit Silvester war kein Fehler. Das was ich dir gesagt habe, das war eine Scheißaktion von mir. Gib mir bitte eine Chance alles anders zu machen und verzeih mir." Mit großen Augen und ungläubig vor Erstaunen geöffnete Lippen hörte ich mir sein Geständnis an. Mein Herz hüpfte bei seinen Worten vor Freude und ich spürte das vertraute Kribbeln in der Magengegend, was ich in seiner Anwesenheit immer hatte. „Du spinnst doch", erwiderte ich, wischte mir verstohlen eine Träne von der Wange und fiel ihm anschließend um den Hals. Leon schien überrascht, schlang jedoch nach einigen Sekunden seine Arme um meinen Körper. Schniefend drückte ich meinen Kopf in seine Halsbeuge und umklammerte ihn. Ich wollte ihn nie, nie wieder loslassen. „Lenny, sollen wir ins Wohnzimmer wechseln? Da ist es garantiert gemütlicher als deine Küchenstühle." Ich schüttelte den meinen Kopf und verfestigte meinen Griff. Ich spürte, dass Leon am Lächeln war, als er meine Hände sanft löste und mich mit ins angrenzende Wohnzimmer zog. Er ließ sich auf das dunkelgraue Sofa fallen und zog mich mit sich. Aneinander geschmiegt und mit verschränkten Fingern lagen wir nun da. Genossen die Stille und die Anwesenheit des jeweils anderen. „Ich habe dich so vermisst", unterbrach ich die Stille und hob meinen Kopf, um in sein Gesicht zu schauen.

Leon seufzte und schaute mich zerknirscht an. „Es tut mir leid" flüsterte er. „Ne mir tut es leid", gab ich zurück, „Wäre ich doch nur über meinen Schatten gesprungen und hätte eher mit dir geredet." Ich fuhr mit meinen Fingern durch seine dunkelbraunen Haare. „Dir muss überhaupt nichts leid tun, ich habe doch alles kaputt gemacht. Verzeih mir bitte", seine braunen Augen glitzerten verdächtig und vorsichtig legte ich meine Hand an seine Wange. „Ich habe dir schon lange verziehen", erklärte ich leise, „Aber ich brauche Zeit, Zeit um wieder richtig zu vertrauen." Leon nickte wild mit dem Kopf. „Du kriegst alles, alles was du willst. Hauptsache du bleibst bei mir!" Sanft drückte ich ihm einen Kuss auf seine Wange


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