Alte Liebe - neu entdeckt

Kapitel 12

Überarbeitete Version

Knapp ein Monat später war es endlich soweit, mein erster Praktikumstag begann. Kaum hatte mich das Klingeln meines Weckers an diesem Morgen aus meinem Schlaf gerissen, lief ich in die Küche, wo meine Mutter und mein 14 jähriger Bruder Philipp am frühstücken waren. Ich begrüßte die beiden immer noch leicht verschlafen und schenkte meinem Bruder ein Lächeln, als er mir eine Tasse mit Kaffee reichte. „Milch und Zucker sind schon drin", erklärte er, woraufhin ich ein Schluck nahm und genüsslich die Augen schloss. „So beginnt ein perfekter Tag", erklärte ich, woraufhin meine Mutter zu lachen begann. Mein Vater war anscheinend schon unterwegs, sodass wir nur zu dritt frühstückten. Es war gerade mal kurz vor sieben, doch während ich noch in meinen Schlafsachen war, waren unsere Mutter und Philipp schon fertig angezogen. „Soll ich dich gleich zur Schule bringen?", wandte ich mich an Philipp, der freudestrahlend nickte. Für die drei Monate, die ich nun als Praktikantin bei Schalke arbeiten würde, hatte ich mich wieder in mein altes Zimmer bei meiner Familie in Bochum eingenistet. Eine Sache, was vor allem mein Bruder freute, der sehr an mir hing.

 Ich hatte heute meinen ersten Tag und war sehr gespannt darauf, was meine zukünftigen Aufgaben im Verein wären. Ich hatte zwar schon einige Praktika abgeschlossen, aber die Presseabteilung eines bekannten Fußballvereins war dann schon eine etwas größere Sache. „Ich beeil mich", erklärte ich nachdem ich zu ende gefrühstückt hatte und verschwand wieder in meinem alten Zimmer, wo fast alles so wie früher war. Die grünen Wände, mein altes Bett, der Schreibtisch und die ganzen Bilder. Mein Blick fiel auf das Bild auf meiner Kommode und ich verkrampfte mich. Das Bild zeigte mich gemeinsam mit Leon, wie wir uns küssten. Das Foto war entstanden als wir ein knappes Jahr zusammen waren. Leon hatte an dem Tag Training beim Vfl Bochum und hatte ihn abgeholt, weil wir uns danach mit Marius und Tim verabredet hatten, wir wollten ins Kino gehen. Er hatte mich zur Begrüßung geküsst, aber da ich über ein Kopf kleiner als er war, hatte ich mich auf einen der Fußbälle gestellt, sodass wir fast gleich groß waren und hatten uns richtig begrüßt. Irgendeiner seiner Mannschaftskollegen hatte das Foto geschossen und Leon zugeschickt. Seit dem Tag war dieses Foto mein absolutes Lieblingsbild von uns beiden gewesen. Nach einem letzten Blick auf das eingerahmte Foto drehte ich es herum und wischte mir unsanft eine Träne von der Wange. Nach kurzer Entscheidungsfrage trug ich wenig später eine helle Jeans, eine dunkelblaue bedruckte sommerliche Bluse sowie rosafarbene Sneaker. Meine Haare band ich zu einem lockeren Zopf zusammen, während ich in meinem Gesicht nur meine Wimpern  tuschte. Vorher hatte mich in meinem Badezimmer frisch gemacht. 

Nervös aber auch mit voller Vorfreude lenkte ich meinen roten Mini auf den Mitarbeiterparkplatz, wo ich ihn auf einem leeren Parkplatz abstellte. Nach einem Blick auf meine Armbanduhr stellte ich fest, dass ich noch knappe 10 Minuten Zeit hatte, bis zu meinem Termin bei Christian Heidel. Trotzdem stieg ich aus dem Wagen und machte mich auf den weg ins Gebäude. Nach einem kurzen Gespräch mit ihm, brachte er mich zum zuständigen Mitarbeiter der Medienabteilung, der sich mir als Thomas vorstellte. Er erzählte mir einiges über meine Aufgaben und was er so erzählte war sehr interessant. Ich freute mich auf die kommenden 3 Monate in der Presseabteilung. Nach einer Dreiviertelstunde verließen wir sein Büro, um nach draußen auf den Trainingsplatz zu gehen, um die erste Mannschaft bei ihrem Training zu zuschauen. Der Hauptgrund war jedoch mich der Mannschaft vorzustellen, wobei ich eigentlich vier schon kannte. Neben Leon kannte ich dann noch den Torhüter Ralf Fährmann, Max Meyer sowie Thilo Kehrer, doch nur zwei von ihnen Ralf und Max waren bei dem heutigen Training dabei.

Die beiden anderen als noch einige andere Spieler, so erzählte Thomas hatten noch Urlaub, weil sie während der eigentlichen Sommerpause entweder mit der U21 oder mit ihren Nationalmannschaften unterwegs gewesen waren. Sie würden erst in vier Tagen dazukommen.