3. Kapitel "Eine Tasse Tee"
Der Nachmittagstee war angesetzt und behutsam goß Dr. John Watson diesen in die Zwei Tassen, welche zwischen einer Machete und einem abgetrennten Fuß standen. Um die Situation zu erklären, es ist ein Twinings Earl Grey Tee. Mit den Tassen in Händen schlängelte er sich aus der Küche, welche wohl mal mit einer Hydrowasserpumpe gereinigt werden müsste und schlängelte sich durch die gespannten Wäscheleinen die über Nacht aufgetaucht waren.
An jedem von ihnen hingen Zeitungsartikel, Polaroidbilder und Dokumente dessen Ursprung aus rechtlichen Gründen nicht näher ergründen wollte.
Als er schließlich vor seinem Platz saß und dort Sherlocks Schädel erblickte, nagte das dann doch an seinem strabazierten Geduldsfaden. Er stellt die Tassen auf dem kleinen Tischchen ab und wollte den Schädel beiseite räumen um sich zu setzen.
"Nicht. Das zerstört die ganze Konstruktion. Ich löse gerade einen Fall, John.", erklang die Stimme des Detektiven welchen er aufgrund des Papiers nicht einmal sehen konnte.
Damit riss der Faden und Johns Kopf nahm eine tiefrote Farbe an.
"Ich werde mich wohl noch auf meinen Sessel setzen dürfen. Verdammt, Sherlock!", fluchte der Arzt und nahm den Schädel vom Stuhl. Und schon nahm das Elend seinen Lauf. Denn unter dem Schädel war der Faden durch eine Schleife verbunden und diese löste sich bei dem kleinsten Ruck auch schon. Im nächsten Moment erinnerte sich John nur noch wie die Fenster sich öffneten und es Dokumente und Bilder regnete.
Die Wohnung sah aus, als hätte ein Verlag alle gedruckte Lektüre zerfetzt und Winter gespielt.
"Jetzt sieh nur was du angerichtet hast!", gab Sherlock eingeschnappt von sich, doch man konnte ihn nicht ernst nehmen, so wie er im halb heruntergerutschen Bademantel und Zeitungsschnipsel auf dem Kopf auf der Couch stand. In der Rechten hielt er einen weiblichen Schädel denn er für seinen Ersten besorgt hatte.
John ließ sich in seinen Sessel fallen, wusste er nicht ob er Lachen oder Schreien wollte, also schwieg er.
Sherlock derweil legte den femininen Schädel auf seinen Laptop und begann in dem Papierregen nach etwas zu suchen, als ein leises Klopfen das normale Treiben der Beiden unterbrach.
"Verzeiht mein plötzliches erscheinen, aber ihre Haushälterin hat mich eingelassen und meinte, das ich sie hier oben finde-", etwas überrascht weiteten sich die blauen Augen des vielleicht zukünftigen Klienten. John sah ihn sich genauer an und war nicht minder überrascht in welch altmodischen aber schicken Tartan er erschienen war. Einen Ring trug er im linken kleinen Finger, in dessen Arm er auch einen Stapel an Dokumenten hielt.
Außer seiner unglaublich freundlichen Erscheinung, war auch seine Ausdrucksweise gehoben und zeugte von einer tiefen Intelligenz.
"Sie ist unsere Vermieterin, nicht unsere Haushälterin. Wenn sie das gehört hätte, würden sie etwas erleben, Sir.", erwiderte John höfflich und lächelte, während er Sherlock aus dem Augenwinkel beobachtet.
Dieser hatte nämlich bis dato noch gar keinen Kommentar von sich verlauten lassen. Ungewöhnlich für den vorlauten Detektiven. Da Sherlock scheinbar noch nicht vorhatte etwas zu sagen und auch der Neuankömmling sich etwas verloren fühlte, stand John auf und legte auch endlich den Schädel in seinen Händen beiseite.
"Setzen sie sich doch erstmal und ich mache ihnen einen Tee. Dann können wir ihr Anliegen besprechen.", bot John seinen eigenen Platz an. Dankbar nickte der Fremde und bevor er sich setzte, legte er den Stapel Papiere auf dem Tisch ab.
"Die...sind vorhin aus dem Fenster gefallen. Hoffentlich ist mir kein wichtiges Schreiben beim aufsammeln entgangen.", sprach er und setzte sich dann etwas verlegen geworden auf den roten Sessel. Da Sherlock noch immer keine Anstalten machte, etwas zu tun oder zu sagen, bedankte sich John in seinem Namen bei ihm.
"Vielen Dank, Mister..."
"Aziraphale und keine Ursache.", wieder dieses sehr freundliche und offene Lächeln. John fand, es sah so echt aus, als könnte dieser Mann vor ihm nicht einen schlechten Gedanken hegen.
Als er also noch einmal Wasser aufsetzte, schien Sherlock endlich aufgetaut zu sein.
"Wie alt sind Sie, wenn ich fragen darf?"
Die Frage war an sich nichts besonderes, doch das Seltsame Verhalten von Aziraphale ließ auch John stutzig werden. Nervös sah sich der blonde Mann um und spielte mit dem Ring an seiner Hand.
"Nun ja... ehm... ein paar Jährchen kommen da schon zusammen... Aber ich gebe nicht viel auf Geburtstage, daher weiß ich das nicht so genau.", wisch er ziemlich offensichtlich der Frage aus.
Seltsamer Vogel...
Written by -Notizbuch-
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Between Heaven and Hell (Abgebrochen)
FanfictionKlappentext: "...Wow, wow, warte mal einen Moment, Aziraphale. Willst du mir damit sagen, dass dieser arrogante und psychopatische Mann da draußen, dein Schützling ist?!" Etwas nervös knetete der Engel seine Finger. "Mr. Holmes ist ein missverstande...