16. "Unter den Straßen Londons"
Moriarty war gut.
Viel besser, als Crowley ihn in Erinnerung gehabt hatte. Oder lag dies an Zoriah? Wie groß war ihr Einfluss, wie sehr lenkte sie Moriartys Schritte in die für sie beste Richtung?
Die Beiden ergänzten sich wunderbar und standen sich in nichts nach, was Sadismus und Bosheit anging.Dies wurde Crowley erneut bewusst, als sie den verlassenen U-Bahn-Tunnel betraten, um sich diese neue ... "Spielzeug" anzuschauen. Er ahnte schlimmes.
"Diese U-Bahn Tunnel sind schon etwas feines. Der Londoner Untergrund ist durchlöchert, wie so n Stück Metall, dass man mit Schwefelsäure bespritzt hat. So viel Platz für solch wunderbare Missetaten. Und das im Herzen einer so großen Stadt! Ich glaube ich fange an zu verstehen, was du an den Menschen so findest, Crowley. Es gibt schon ein paar echt geile Typen." Zoriah lachte begeistert.
Crowley konnte sein Schnauben gerade noch unterdrücken, doch sein Unmut blieb Moriarty nicht verborgen.
"Ich glaube Zoriah... dein Freund ist nicht sehr begeistert von deiner Ansicht. Mir kommt es fast so vor, als würde er die Menschen tatsächlich... mögen." Zoriah lachte erneut.
"Oh ja. Leider hat unser lieber Crowley-Boy diese ganze Szene hier viel zu lieb gewonnen. Er und sein engelsgleicher Freund... entschuldige Liebhaber haben damals fast im Alleingang die verdammte Apokalypse aufgehalten. Ja, Crowley. Deine Geschichte blieb nicht unbekannt. Selbst ein so kleiner, unwichtiger Dämon wie ich, hat davon gehört. Ist fast schon lächerlich. Ihr zögert das unvermeidliche hinaus für was?! Das eure kleinen Menschleins noch ein paar Äonen weiterleben können? Na gut. Ich sollte mich nicht beschweren, je länger die Menschen leben, desto mehr Rekruten bekommen wir für unsere Armee. Von daher.... ein Danke wäre vermutlich angebracht." Crowley wich unwillkürlich zurück.
Seine Instinkte sagten ihm, dass er Zoriah für ihre Kalkül und Kaltherzigkeit bewundern sollte. Sie würde es weit bringen.
"Bla bla bla, Dämonen hier, Engel da. LANGWEILIG. Zoriah du redest einfach zu viel." Moriarty drehte sich um und ging tiefer in den Tunnel. Die Dämonin folgte ihm mit federnden Schritten, die Wespen, die überall umher sirrten, schienen noch aggressiver und ausgelassener zu werden. Sie waren bereit, alles in ihrer Umgebung zu zerstechen.
Mit genügend Sicherheitsabstand folgt Crowley ihnen. Die Wespen würden ihm selbst nichts antun können, doch seine Hülle würde er gerne unverletzt behalten wollen.
Schließlich erreichten die drei eine größere, unterirdische Halle, die vermutlich mal eine der U-Bahn-Stationen dieser Linie werden sollte, jedoch wurde der Bau so frühzeitig abgebrochen, dass es gerade mal für den Grundriss gereicht zu haben schien.
Die Halle war kahl und die Schritte der drei hallten Laut von der Decke wieder. Überall lagen Schutt und Trümmerteile. Außerdem konnte Crowley eine an einen Stuhl gefesselte, in sich zusammen gesunke Gestalt ausmachen, die von mehreren schwerbewaffnete Personen bewacht wurde.
Er konnte sich denken, um wen es sich bei der gefesselten Person auf dem Stuhl handelte.
Das alles war neu und eindeutig unter Zoriahs Einfluss entstanden. Es machte Sinn. Es war die einzige Schwachstelle, die Sherlock Holmes damals wie heute zu haben schien - natürlich würde sie ausgenutzt werden.
Zoriah klatschte begeistert in die Hände, als sie John Watson erblickte.
"Oh, Junge. Ich kann es kaum erwarten, wie sich diese Fratze von Sherly verzerren wird, wenn er sieht, wen wir hier haben. Ach das wird wunderbar!" Moriarty nickte zustimmen.
"Na dann schauen wir uns den lieben Johnny-Boy doch mal genauer an." Zoriah trat näher und entfachte eine Flamme auf ihrem Finger, mit dem sie Watson ins Gesicht leuchtete. Die Wespen flogen näher, inspizierten den bewusstlosen Arzt.
"Hmm.... er scheint mir fast ein bisschen zu... wohl auf. Na wie wärs Morry... wollen wir den Lieben hier nicht ein bisschen zurecht machen? Er soll doch hübsch aussehen, wenn sein Loverboy kommt um ihn abzuholen, oder nicht?" Moriarty machte eine zustimmende Handbewegung und die Wespen gingen zum Angriff über.
Written by Federsturm
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Between Heaven and Hell (Abgebrochen)
FanfictionKlappentext: "...Wow, wow, warte mal einen Moment, Aziraphale. Willst du mir damit sagen, dass dieser arrogante und psychopatische Mann da draußen, dein Schützling ist?!" Etwas nervös knetete der Engel seine Finger. "Mr. Holmes ist ein missverstande...