Kapitel 8

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DIESES KAPITEL ENTHÄLT SEXUELLE GEWALT UND KÖNNTE MANCHE MENSCHEN VERSTÖREN ODER TRIGGERN



»Neinneinneinnein«, sagte sie leise und raufte sich die Haare. Das konnte doch nicht sein? Er würde sie doch nicht einfach so alleine lassen. Shia blieb mitten im Raum stehen, starrte aus dem Fenster, draußen regnete es mittlerweile viel. Ab und an erhellte ein greller Blitz den Himmel, ehe ein tiefes Donnern folgte. »Scheiße«, flüsterte sie und wollte schon fast weinen wenn sie daran dachte, dass er für immer verschwunden sein könnte. Als sie sich dann umdrehte, war das alles kurz vergessen. Für ein paar Sekunden blieb ihr die Luft weg, sie erstarrte zu Eis.

War das Asuras Gestalt, die da an der Tür stand? Es war zu dunkel um etwas zu erkennen, doch ein plötzlicher Blitz erleuchtete den Raum für eine Millisekunde genug, damit sie schemenhaft wahrnehmen konnte, dass es Firo war.

»Gott«, wisperte sie erschrocken und atmete tief durch. »F-Firo...«

»Shia«, sagte er lediglich, wisperte es beinahe, seine Stimme hob sich dabei wie zum Gebet und er ging unvermittelt auf sie zu.

Shia stolperte fast schon automatisch ein paar Schritte zurück, hatte zu große Angst vor ihm, als dass sie einfach so hätte stehen bleiben können. »I-ich hab mich doch entschuldigt. Was ist denn noch?«

Firo blieb vor ihr stehen, blickte auf sie herab und Shia wandte wieder einmal den Blick ab, weil sie ihn nicht ansehen wollte, es nicht konnte. Wäre Asura doch nur hier... Dann müsste sie gar keine Angst haben. Aber sie war allein, und Firo hatte jetzt freies Feld sich bei ihr rächen zu können, für das, was Asura getan hat.

»Was ist denn noch?«, wiederholte sie zittrig, doch im nächsten Moment war er auch schon bei ihr, sie stolperte weiter und weiter zurück, bis sie die unerschütterliche Wand im Rücken spürte. Unermessliche Panik überkam sie, automatisch suchte sie nach etwas, mit dem sie sich verteidigen konnte, doch alles schien außer Reichweite zu sein. Was sollte sie nur tun? Wo war nur Asura? »Asura«, flüsterte sie leise, doch natürlich, natürlich keine Antwort. Er war nicht mehr da. Sie war alleine.

Firo hatte sie eingekesselt, gleich einem Hasen in einer tödlichen Falle. Ein viel zu sanftes Lächeln lag auf seinen Lippen, eines, welches sie noch nie gesehen hatte. Dann hob er mit zwei Fingern ihr Kinn an und sein Blick fiel von ihren Augen auf ihre Lippen. Als er seine Hand auf ihre Wange legte zuckte sie zusammen.

»Bitte lass mich doch einfach in Ruhe«, wimmerte sie leise und drückte ihn mit voller Kraft von sich weg, was sie sogar erfolgreich schaffte und die Tür anvisierte, doch innerhalb von Sekunden hatte er sie am Arm gepackt, mit einem Ruck auf ihr Bett geworfen und stemmte sich über sie.

»Denkst du wirklich du kannst das so einfach machen?«, rief sie laut und drückte ihn diesmal schwächer von sich weg, weil sie begann am ganzen Körper zu zittern. »Meine Mutter ist hier. Und dein Vater auch. Und ich werd so laut schreien dass-« Er drückte ihr eine Hand auf den Mund und sie fing an zu schreien, um sich herum zu schlagen und versuchte, ihn mit ihren Beinen weg zu kicken, doch nichts brachte ihn dazu aufzuhören.

Dann fuhr seine allzu warme Hand unter ihr Shirt und sie zuckte zusammen, drückte sich in die Matratze unter sich, versuchte alles, um seinen Berührungen zu entkommen, doch nichts vermochte sie zu retten. Nur Asura, doch er war nicht da, war nur ein Geist, nur eine Illusion, er würde sie nicht retten. Für einen Herzschlag nur nahm Firo die Hand von ihrem Mund, doch ehe sie ihre Lungen mit Luft füllen konnte, um zu schreien, um alles herauszulassen, da pressten sich seine Lippen auf ihre und erstickten jegliches ungesagte Wort.

AsuraWo Geschichten leben. Entdecke jetzt