Erster Morgen

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Lilias POV.

Am nächsten Morgen wurde ich vom Zwitschern der Vögel geweckt.

Nur ein Spass ich wurde wach, als ein Walross auf mir landete.

Ich stöhnte. "Runter von mir du Fettsack. Ich will schlafen."

Jaa ich weiss, ich bin ein richtiger Sonnenschein früh morgens.

Aber Maddie ignorierte meine Freundlichkeit. "Genug geschlafen, wir haben heute viel zu tun," rief sie mit einer Euphorie in der Stimme, die ich morgens nicht für möglich gehalten hätte.

Ich verdrehte die Augen und schubste sie mit einem Ruck runter von mir.

Okey, vielleicht war es ein bisschen fest und sie landete auf dem Boden. Upsss...

Es ertönte ein überraschtes Quieken und dann dumpfes Geräusch.

"Heyyy" jammerte sie.

Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten. Ich brach lauthals in Gelächter aus. Das sah zu komisch aus. Schlechte Laune hin oder her. Dieser Gesichtsausdruck war legendär.

Sie sah mich beleidigt an.

Doch dann konnte auch sie sich nicht mehr zurückhalten und wir lachten zusammen wie zwei gestörte Robben.

Ach, wie habe ich dieses Mädchen vermisst. Sie war wirklich die Einzige, die mich früh morgens so zum Lachen bringen konnte.

Als wir uns wieder ein wenig beruhigt hatten, sagte sie grinsend. "Also, steh auf, wie schon gesagt, wir haben viel zu tun."

Da viel mir schlagartig etwas ein. "Caleb!"

Maddie sah mich verwirrt an. "Was?"

"Ich habe ihn gestern am Flughafen kennengelernt. Er wollte mir heute die Stadt zeigen. Ich muss ihm gleich schreiben."

Sie sah mich grinsend an.

"Nicht so", sagte ich augenrollend, aber lachte leise. "Er ist schon heiss, aber nicht mein Typ."

"Ach man..." schmollte sie.

Ich grinste. "Mein erster Tag hier und du willst mich schon verkuppeln?"

Jetzt grinste sie auch. "Sieht ganz danach aus."

Und nach einer kurzen Pause fügte sie hinzu: "Okey ich mache mal Frühstück. Und wage es ja nicht, wieder ins Bett zu liegen, Verstanden?"

Sie warf mir einen strengen Blick zu, bevor sie auch schon aus der Tür und nach unten lief.

Natürlich wie eine Horde Elefanten. Ich verdrehte lachend die Augen.

Eigentlich hatte ich jetzt wirklich vor, wieder ins Bett zu liegen, dachte ich grinsend.

Die Versuchung war gross, aber ich entschied mich dafür dann doch mal Caleb zu schreiben.

Er kam sofort online. Was ein Ehrenmann.

Wir schrieben kurz und machten aus, dass er mich in einer Stunde mit seinem Auto abholt.

Ich möchte auch. Ich kann zwar Autofahren, aber für ein eigenes Auto hatte mein Geld nie gereicht.

Nach dem ich wieder mal kurz in meinem Selbstmitleid gebadet habe, entschied ich mich dann doch mal dazu mich anzuziehen und zu schminken.

Ich öffnete meinen Kleiderschrank und entschied mich für ein weinrotes Crop-Top und dazu passende Shorts. Schmuck durfte natürlich auch nicht fehlen.

Mein nächster Stopp war das Badezimmer. Ich schminkte mich kurz und betrachtete mich danach im Spiegel. Im Grunde genommen war ich zufrieden mit mir. Klar, fand ich immer wieder Dinge, die ich an mir nicht schön fand, aber es war okey. Ich fühlte mich wohl und seit langem wieder glücklich.

Mir ist aufgefallen, dass ich mich so viel besser fühlte, seit meine Mom und ich von New York weggezogen sind. Ich fühlte mich allgemein viel wohler und endlich wieder wie ich selbst.

"Essen ist fertig!" Rief Maddie von unten und unterbrach somit meine Gedanken.

Na dann mal los, dachte ich und lief nach unten.

Alle sassen schon am Tisch. Alle ausser Liam. Ich dachte kurz an letzte Nacht zurück.

Er hatte sich wirklich verändert.

Ich setzte mich dann aber auch mal an den Tisch und begrüsste Mom und Patrick mit einem einfachen "Morgen."

Wir fingen an zu essen.

"Tut mir Leid, dass du Liam bis jetzt noch nicht gesehen hast, aber er schläft immer noch und ich glaube nichts könnte ihn aufwecken. Er war gestern wieder lange weg..." sagte Patrick und seufzte.

Meine Mom legte ihm tröstend eine Hand auf die Schulter.

Da ich jetzt schlecht sagen konnte, dass ich ihn heute Nacht bereits sturzbesoffen gesehen habe, schwieg ich. Das würde ihn nur in grössere Schwierigkeiten bringen.

Und aus irgendeinem unerklärlichen Grund wollte ich das nicht.

Ich sagte also einfach: "Alles gut, ich sehe ihn sicher bald." Und somit war das Thema erledigt.

Wir assen gemütlich weiter und dann war diese Stunde auch schon bald vorbei.

Ich verabschiedete mich schnell von allen und machte mit Maddie aus, dass wir nachher unbedingt mit den anderen unserer früheren Gruppe zum Strand müssen.

Da hupte es draussen auch schon. Das war mein Zeichen.

Schnell zog ich meine Schuhe an und griff nach meiner Tasche.

Ich eilte aus dem Haus und rannte fast auf Caleb zu, der ausgestiegen war.

Ich umarmte ihn stürmisch, was ihn zum Lachen brachte.

"Ganz langsam, Kleine."

"Caleb, ich bin nicht klein," sagte ich schmollend.

"Natürlich nicht, Kleine." Ich schlug ihm lachend auf die Brust.

"Dein Ernst?"

"Ja, gewöhn dich dran, Kleine. Also, steig ein, wo wollen wir zuerst hin?"

"Vielleicht zu diesem Pier? Den habe ich geliebt und ewig nicht mehr gesehen. Ach ja, dein Fitnessstudio würde ich auch gerne sehen. Oh, und den Union Square natürlich," sagte ich ganz aufgeregt, wie ein kleines Kind.

Er lachte nur über mein Verhalten und sagte: "Alles was sie wünschen, Miss," und fuhr los.

"Danke, Sir."

Wir waren schon dumm. Aber was solls.

Ich glaube ich habe in ihm einen sehr guten Freund gefunden. Eigentlich auch mein einziger, nimmt man die Freunde von damals, als ich hier lebte raus.

Aber ich denke, er ist ein wahrer Freund und das zählt so viel mehr.

Ich war vollkommen in meinen Gedanken versunken, bis Caleb plötzlich anfing ein Lied mitzusingen. Und ganz ehrlich, es tönte schlimm. Sehr schlimm. lch konnte nur lachen und stimmte in sein Geheule ein.

Die kleine Stadtführung mit Caleb war wirklich toll. Wir lachten die ganze Zeit und verstörten glaube ich ein paar Leute.

Tja selber Schuld, wenn ihr Leben so spiessig ist.

Wir kamen leider nicht mehr dazu, in sein Fitnessstudio zu gehen, aber er versprach mir, dass wir das bald nachholen würden.

Er setzt mich wieder zuhause ab und fuhr dann rasend davon. Er hat schon ein geiles Auto. Ich möchte auch.

Danach beschloss ich mich dann doch auch mal auf den Weg zum Haus zu machen. Da fiel mir aber auf, dass ich noch gar keinen Hausschlüssel hatte. Ach man.

Ich musste also klingeln. Die Tür schwang auf und ich blickte in zwei faszinierende blaue Augen. Nein, wieso? Wieso konnte nicht Maddie die Tür aufmachen?

"Hey..."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jun 01, 2020 ⏰

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