𝘵𝘩𝘳𝘦𝘦 ˢʷᵉᵉᵗ ᵈʳᵉᵃᵐˢ

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Hope wickelt sich in ihrer Decke ein, als sie müde auf den kleinen Bildschirm des Fernsehers schaut und nebenbei übergebliebene Süßigkeiten von Gestern isst. Die Dokumentation über Schlangen und Savannentiere findet sie um ehrlich zu sein langweilig, aber Jerome scheint ganz fasziniert von den Tieren zu sein. Sie kann es ihm nicht verübeln, immerhin ist ja Shiva auch irgendwie sein Haustier. Hopes Schlange trägt den Namen Nagini, die Inspiration dafür stammt von Harry Potter, da sie mit 11, als sie Nagini bekommen hat, ein großer Harry Potter Fan war.
Jerome hat einen Arm um seine Freundin geschlungen und isst auch ein paar der Süßigkeiten, daweil hat er einen Lollipop in seinem Mund, welchen er über seine Zunge rollen lässt. Er hofft, dass Hope diese Gestik als sexuell aufnimmt, denn seitdem Vorfall von gestern Nacht ist nichts mehr passiert. Sie war zu scheu und distanziert, der kurze Adrenalinschub der ihr Kraft und Mut gegeben hat ist längst verschwunden. Er will sie zu nichts drängen, da er Angst hätte so alles kaputt zu machen. Wenigstens weiß er jetzt, wie sie halb nackt unter ihm aussieht, das Bild hat sich in seinen Kopf gebrannt und er wird es nicht mehr los.
Schnell fällt ihm auf, dass sich das Szenario in der Dokumentation verändert und es nun nicht mehr um Schlangen geht, sondern um Löwen. Zuerst war er etwas verwundert, doch dann fällt ihm auf, dass es sich um eine Dokumentation über die Tiere der Savanne handelt.

Er schaut gespannt zu wie die Löwen eindeutig dominieren, genauso wie die Menschen. Unter den Löwen gibt es dann noch den Anführer, das Alphatier, was bei den Menschen nicht viel anders ist. Er findet, dass sich die Spezies des Homosapiens, des Menschen und die des Löwen nicht viel unterscheiden. Doch eine einzige Szene ruiniert seine Gedanken abermals. Wieso zeigen sie wie Tiere sich vermehren? Fragt er sich und schüttelt seinen Kopf. Zuerst sieht man wie sie ein wehrloses Tier zerfleischen und in Stücke zerreißen und jetzt zeigen sie zwei Löwen beim Akt. Automatisch gehen seine Gedanken an gestern Nacht zurück, sehr zu seinem Missfallen. Es gefällt ihm gar nicht wie dieser Dokumentarfilm ihn an gestern erinnert.

Jerome ist so vertieft in seinen Gedanken und in die Dokumentation, dass er erst spät bemerkt, dass Hope eingeschlafen ist. Er kann es ihr nicht verübeln. Vorsichtig greift er nach der Fernbedienung und dreht den Fernseher ab. Die plötzliche Stille in seinem Wohnwagen ist selbst für ihn ungewohnt. Seine Mutter ist ausnahmsweise mal nicht da, weshalb er Hope eingeladen hat bei ihm zu übernachten. Er nimmt sie vorsichtig in seine Arme und legt sich mit ihr nieder. Die Couch, welche gleichzeitig als Sitzgarnitur für den Esstisch gilt, ist sein Bett seitdem er denken kann. Er und Jeremiah mussten sich diese teilen, was kein Problem war, da beide noch so klein waren. Da Jeremiah mit 9 Jahren weggelaufen ist hat er dieses Sofa oder eben sein sogenanntes Bett, für sich allein. Jerome drückt Hope an sich, er ist der große Löffel und sie der Kleine. Er legt seinen Kopf in die Beuge ihrer Schulter und atmet ihren Geruch ein. Ihm fällt sofort auf, dass ihr Haar gut riecht, nach süßem Apfel.

Er legt sich zurück und macht es sich so bequem wie nur irgendwie möglich. Seine Augen schließt er, als er versucht zur Ruhe zu kommen, doch das funktioniert nicht so gut, wie er erhofft hat, denn etwas hindert ihn dabei. Hope bewegt sich leicht gegen ihn und streift seinen Schritt dabei, was ihn erstaunt zurückzucken lässt. Sofort schießt ihm das Blut in sein Unterleib und er spürt wie sich etwas bei ihm regt. Der Rotschopf blinzelt irritiert und versucht das schöne Gefühl der Stimulation zu ignorieren, was gar nicht so einfach ist. Er schließt seine Augen wieder und bewegt seine Hüften etwas gegen sie. Sein Atem wird schneller und sein Herz trommelt gegen seine Brust. Leise stöhnt er in die Stille des Wohnwagens und beißt sich auf seine Lippen. Sie ist fies, sogar wenn sie schläft. Jerome ist hellwach, als er sich gegen ihre schlafende Form bewegt und versucht zu seinem Höhepunkt zu kommen. Doch diese eine Bewegung war dann vielleicht doch zu stark und verleitet Hope dazu aus ihrem tiefen Schlaf zu erwachen.

Sie dreht sich zu Jerome welcher schnell seine Augen geschlossen hat und so tut als würde er schlafen. Seinen Atem versucht er ebenfalls zu normalisieren, was sich als reichlich schwer herausstellt. Ein leichtes Rütteln gegen seine Schulter lässt ihn dann doch schließlich wieder seine Augen öffnen. Sofort blickt er in ihre müden Augen, welche ihn verwirrt betrachten.
"Was ist Baby?" Fragt er unschuldig und lächelt nervös. Ihm ist bewusst, dass sie etwas gespürt hat. Er beobachtet, wie ihre etwas zitternde Hand langsam auf seinen Schritt deutet, auf ihren Lippen zeichnet sich ebenfalls ein unsicheres Lächeln ab. Jerome weiß nicht ob er das als gutes oder schlechtes Zeichen deuten soll.
"Oh, ja. Du weißt ja, wie wir Männer sind." Lacht er und kratzt sich an seinen Hinterkopf. Er weiß nicht was er tun oder sagen soll, die Angst sie zu vergraulen ist zu groß, er kann nicht wieder jemanden verlieren den er "liebt". Jedenfalls definiert er Obsession und Fantasien als Liebe, er weiß nicht mehr, wie es ist wirklich zu lieben oder geliebt zu werden.
Hope streckt nervös ihre Hand nach ihm aus und legt diese um seine Wange. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen lässt sie ihre Hand weiter nach unten gleiten und fährt seinen Körper nach. Jerome schließt seine Augen und knurrt leicht, als sie ihre Hand auf seinem Schritt ruhen lässt. Sie fühlt sich dadurch viel Selbstbewusster, immerhin hat nun sie die ganze Macht über ihn.
"Hör nicht auf." Stöhnt er zufrieden und verschränkt seine Hände hinter seinem Kopf, als er sich entspannt zurücklehnt und seiner Freundin den Rest überlässt. Es fühlt sich gut an sagen zu können, dass ihm etwas gehört. All die Kleidung, dass Essen und das Dach über seinem Kopf gehört seiner Mutter. Hope gehört ihm.

 𝘊𝘢𝘯𝘥𝘺 ʲᵉʳᵒᵐᵉ ᵛᵃˡᵉˢᵏᵃ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt