Kapitel 8

320 16 2
                                    

(Vielleicht habt ihr gemerkt, dass ich beim letzten Kapitel nicht wirklich Lust zum Schreiben hatte. Dieses mal gebe ich mir mehr Mühe, versprochen. Wenn ihr mir danach Feedback geben könntet, wäre ich euch sehr verbunden. Als Lied habe ich das nicht ausgesucht, weil es passt oder so. Es ist nur da, weil ich es schön finde. Okay, jetzt viel Spaß beim Lesen.)

Sicht: Reader

Diese Stille. Sie war so unangenehm. Und trotzdem auch irgendwie gut. Denn keiner von uns wollte etwas sagen. Keiner von uns beiden wusste, was wir überhaupt sagen sollten.

Am Versteck des Phönixbaums angelangt, gingen wir hinein. Kaum waren wir drinnen angekommen, wurden wir fast schon überrumpelt von einem aufgeregten kleinen Mädchen. Naja, so sah sie zumindest aus. "Hey! Mein name ist Eto! Schön dich kennenzulernen hihi. Ken! Wir haben eine neue Mission für dich! Du musst zu Tatara gehen. Du kannst mitkommen, wenn du willst." Sagte sie zu uns.

Ich lächelte sie an. Ken nahm mein Handgelenk und zog mich mit. Als wir ein paar Meter liefen, sagte ich, ich könne selbst laufen. Er ließ dann mein Handgelenk los und nuschelte ein kleines 'Stimmt, sorry'. Ich lief neben ihm her. "Wer ist eigentlich Tatara?" Brach ich die Stille, die zwischen uns herrschte. Er erklärte mir, wer das war. Er erklärte mir auch, wie er hier her kam und wer noch alles hier war. Es waren sehr, sehr viele Leute. Das überraschte mich allerdings wenig. Der Phönixbaum war ja schließlich ein ziemlich großes Problem des CCGs. Ich kannte mich ein bisschen mit dem CCG aus, da mir meine Eltern manchmal etwas von ihren Fällen erzählten. Genau, sie waren Ghoul-Ermittler. Deshalb sind sie auch bei einem Ghoul-Angriff gestorben, wie schon erwähnt. Naja, schon wieder vom Thema abgekommen. Okay, weiter geht's:

Als wir an einer Tür ankamen, hörte ich Stimmen aus dem Raum, der hinter dieser Tür lag. Es war jedoch nur eine Stimme, zuerst. Dann redete noch jemand, doch es hörte sich wie ein Meeting an. "Komm" flüsterte Ken. Wir waren schon im Raum, da starrten uns alle an. Es war mir ziemlich peinlich. Dann fragte eine Frau mit eher bräunlichen Haaren (Hinami, idk was für eine Auslegung ihr bei ihrer Haarfarbe habt 😅😅): "Ken, wer ist das?" Sie zeigte auf mich. "Das ist (Y/N) (L/N). Sie ist ein neues Mitglied von uns." Erklärte er gelassen und führte seinen Weg zu seinem Platz, gefolgt von mir, fort. Angekommen, setzte ich mich neben ihn und das "Meeting" ging weiter.

Anscheinend würde an diesem Tag ein Ghoul ins Cochlea, das Gefängnis für Ghoule, ankommen. Wir sollten dies unterbinden und den Transporter mit dem Ghoul darin überfallen. Ich hörte gespannt zu. Es hätte ja sein können, dass ich mitmachen dürfte. Aber so war es nicht. Der Mann, der sich als Tatara vorstellte, sagte zu mir, dass ich noch nicht bereit wäre. Ich solle noch trainieren und meine Kralle beherrschen lernen, damit ich sie im Kapf nutzen könne. Und ja, zugegebenermaßen hatte er Recht. Ich war noch lange nicht bereit. Ich stimmte ihm, wenn auch widerwillig, zu und Ken zeigte mir ein wenig später einen Trainingsraum. Dort trainierte ich bis zum Umfallen und versuchte meine Kralle unter Kontrolle zu bringen.

Ich war ihr allerdings nicht gewachsen. Die Kralle war zu stark für meinen Körper. Ich hatte 2 Krallen. Eine Panzer- und eine Schuppenkralle. Mit zwei Krallen ist es natürlich schwierig, sie lernen zu kontrollieren. Doch das hielt mich nicht ab. Ich trainierte weiter, denn ich wollte den Ghoulen helfen, auch wenn mich ein Ghoul angegriffen hatte. Im Prinzip ist es doch so, dass jeder Mensch anders ist. Einer ist Gut, der andere ist Böse. So ist es auch mit Ghoulen. Es gibt gute Ghoule, die anderen helfen wollen, sie nur schützen wollen vor dem grausamen CCG. Und es gibt böse Ghoule, die nur töten, um Spaßzu haben. Oder auch nur um mal den Sadist in ihnen rauszulassen. Ich hielt nicht viel von der Arbeit meiner Eltern. Es war grausam die Ghoule Leiden zu lassen, nur weil sie Ghoule waren. Sie konnten doch genauso wenig dafür, dass sie Ghoule sind, wie wir nichts dafür können, dass wir zb. männlich oder weiblich sind. Also wieso nicht Leben und Leben lassen? Das war immer das, das ich dachte. Allerdings sagte ich nie etwas dagegen. Zu groß war das Risiko, dass mich meine Eltern dann verstoßen könnten. So waren sie einfach. Wenn ihnen etwas nicht passte, stoßen sie es ab.

Ich trainierte und trainierte. Meine Kralle wollte mir nicht gehorchen. Schmerz war das, das ich die ganze Zeit über spürte. Schmerzen brachten Tränen in meine Augen, ließen mich qualvoll schreien. Nicht nur mein Rücken tat weh, da die Kralle ständig herauskam, sondern auch mein Kopf, meine Arme, meine Beine, eigentlich alles.

Ich hielt meinen Kopf, schrie lauter und lauter, in der Hoffnung, dass Ken vielleicht kommen und mich retten würde. Mich vor diesen Schmerzen retten. Mir helfen. Mich beruhigen würde.

Dann hörte ich etwas. Meine Tür ging auf, doch ich sah nicht hin. Ich hielt mir noch immer meinen Kopf. Ich wusste nicht, was es war, dass diese Schmerzen auslöste. Es war mir neu, dass wenn man einen Ghoul künstlich erschafft, dass diese dann so schlimme Schmerzen erlitten.

Der CCG hatte schon etwas länger mit der Forschung, künstlich erschaffene Halb-Menschen zu erzeugen, angefangen. Die Halb-Menschen-Halb-Ghoule, wie ich sie nannte, hatte ich damals einmal beobachtet. Ich wollte wissen, wieso man so etwas machen würde. Damit meine ich, dass man Ghoule erschafft, nur um dann die anderen Ghoule zu töten.

Es war mir immer ein Rätsel, wieso man diese Wesen so verabscheute. Klar, sie aßen Menschen, doch das tun sie nur, weil sie leben wollen. Sie wollen leben, genau wie wir. In Frieden. Wieso man ihnen diesen nicht gab, verstand ich nicht. Dieses ganze Konzept, der CCG und alles drumherum war unverständlich für mich. Wieso wollte man sie töten? Nur weil sie existierten? Nur weil sie Menschenfleisch essen müssen, um zu überleben? Klar, es gab Ghoule, die auch nur zum Spaß aßen, wie zb. den Binge-Eater. Liz/Rize Kamishiro hieß sie glaube ich. Sie war schon seit ca. 2 Jahren (macht das Sinn?) nicht mehr aktiv. Sie wurde tot aufgefunden. Anscheinend war sie in einem Unfall verwickelt. Ein Junge und sie. Der Junge kam schwer verletzt in das Krankenhaus und sie starb durch Rohre oder ähnliches, auf jeden Fall Metall, die auf sie fielen. Sie wurde durchbohrt, zerquetscht und doch blieben ihnen Organe intakt. Ihre Organe wurden dem Jungen eingepflanzt und dann verschwand er. (Bekommt noch jemand diese Avatar-Vibes?😂)
Er tauchte nicht mehr auf. Stattdessen aber ein Ghoul. Er wurde 'Eyepatch' oder auch 'Der Einäugige' genannt. Ich sah schon immer eine Verbindung zwischen den beiden, doch nie wollte ich jemanden danach fragen. Es wäre bestimmt dumm rübergekommen.

Zurück zum Thema.
Ich spürte meine Kralle, die unkontrolliert den Raum verwüstete. Doch dann spürte ich noch etwas. Zwei Arme schlangen sich um mich. "Shhhh. Alles okay." Flüsterte mir eine bekannte Stimme zu. Ken. Er war doch gekommen.

Leise fing ich an zu schluchzen, zu zittern. Meine Arme schlangen sich nun auch um ihn. Ich hielt ihn fest. Fast so, als ob etwas schlimmes passieren würde, wenn ich ihn losließ. Meine Kralle fuhr zurück. Meine Schmerzen wurden immer weniger und meine Tränen flossen immer weniger. Zittern tat ich trotzdem noch.

"Alles wieder okay?" Fragte er mich während er mir über den Rücken strich. Ich nickte stumm und schniefte noch ein letztes Mal. Dann löste er sich von mir und sah mich an.

"Was war passiert?" Fragte er besorgt.

"Naja, meine Kralle. Sie ist einfach zu stark für mich. Ich kann sie nicht richtig kontrollieren..." gab ich geschlagen zu.

"Das bekommen wir schon hin" sagte er beruhigend.
Dann nahm er mich wieder in den Arm. Er duftete so gut, war so warm.ich schlief fast ein, da riss jemand plötzlich die Tür auf...

Dankeschön fürs Lesen. Ich hoffe, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat. Es tut mir so leid, dass ich länger nichts gebracht habe. Ich hatte eine Zeit lang kein WLAN und ich hatte auch keine Zeit. Zum einen, weil ich wieder Schule habe, und zum anderen, dass ich mehr Aufgaben hatte und auch ein paar Arbeiten geschrieben habe. Es war ziemlich anstrengend. Ich versuche nun etwas öfter und auch regelmäßiger zu schreiben. Dass ich es dann regelmäßiger veröffentliche, das kann ich leider nicht versprechen. Ich überarbeite die Kapitel, die ich schreibe sehr oft. Also die, die nicht veröffentlicht sind. Ich merke auch selbst, wie sich mein Schreibstil ändert. Ich weiß jetzt nur nicht, ob zum Guten oder zum Schlechten.😅

Naja, happy pride-month🥳, auch wenn es etwas spät kommt.
Ich hoffe, dass ihr gesund bleibt bzw seid und auch eure Familienmitglieder. Und dann verabschiede ich mich auch 'schon' wieder. Ciaoo😊🙋‍♀️

My Fractured Mind (Ken Kaneki X Reader) [ON HIATUS]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt