Kapitel 1 Areal 7

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Wie immer hänge ich in diesem dunklen Raum angekettet an derselben Wand.

Sie haben mir irgendeine Maschine um den Hals mit einer langen Kette angebunden. Meine Augen mussten sie auch mit einer Maschine abdecken damit ich nichts sehen kann. Zum Glück sind meine Sinne so gut das ich mich auch ohne Augen zu Recht finden kann.

Trotzdem, wie können sie es nur wagen?! Woher nimmt der Mensch sich das Recht, sich über jedes andere Leben zu stellen? Ich werde ihnen Einhalt geben.

Dummerweise bin ich handlungsunfähig. Wenn ich aber hier raus komme können sie die Hölle auf Erden erleben...

Sie haben es mit ihren dämlichen Maschinen und ihrem Höllengift irgendwie geschafft meine Dämonischen Kräfte zu unterdrücken oder gar zur versiegeln. Dämliche Menschen. Sollen sie sich doch ein anderes Spielzeug holen. Jeden Tag werde ich in ein Labor gebracht wo sie irgendwas an mir ausprobieren. Egal was sie machen, es macht genau wie diese nervigen Maschinen nur Probleme. Ich will hier raus.

Ich will verdammt nochmal meine Freiheit wieder!

Ich spüre es. Das Höllengift welches mein Blut verunreinigt, wie es durch mich wandert und alles auf dem Weg lähmt. Ich nehme wahr wie mein Körper sich darauf konzentriert dagegen an zu kämpfen. Ich merke wie jede Faser meines Körpers immer mehr Hass auf die Menschheit aufbringt.

Nun hörte ich von weitem Schritte und einen Herzschlag. ER ist es. Jetzt will ER bestimmt wieder mit mir spielen. Die schwere Zellentür öffnete sich.

„Na Little Devil Doll, wie geht's dir?" Jetzt macht ER sich wieder über mich lustig. "Geht's dir wieder besser? Alles auch gut verheilt?"

„Mir geht es erst dann besser, wenn ich dich auseinander gerissen habe." fauchte ich. Jedes Mal wenn ich IHN sehe steigt meine Mordlust ins Unermessliche. Er ist der Widerlichste von allen hier.

„Tja, dann wird es dir wohl nie besser gehen." Höhnte ER. Verrotte in der Hölle du Hund in Menschen Gestalt. Ich werde dich noch persönlich dorthin schicken.

„Der nächste Versuch steht an." Auch wenn ich ihn nicht sah, konnte ich sein dreckiges Grinsen heraus hören.

Auf seinen Befehl hin lösten sich die Ketten an der Wand die mich festhielten. Sofort packte ER die verbleibende Kette um meinen Hals und zerrte mich aus der Zelle. Ich kann mich nicht mehr wehren. Mir blieb nichts anders übrig als ihm kraftlos zu folgen. Dennoch wusste ich, dass der Schicksalhafte Tag meiner blutigen Rache kommen wird.

Wenn ich versuche zu entkommen dann geben sie mir wieder dieses Höllische Mittel. Ich kannte diesen leeren weißen Gang den er mich entlang zog nur zu gut. Er führt zu dem Forschungslabor, das schlimmer als die Hölle ist. Die Tür öffnete sich automatisch und er schleuderte mich heftig gegen diese Liege. Sofort schnappten die gesteuerten Fesseln der Liege zu. Wieder gefesselt das nervt. Danach lief alles nach dem täglichen Muster ab. Die anderen Forscher traten herein und dann konnte ich auch schon wieder die Blutgetränkten Waffen riechen.

Diesmal war ein neuer Forscher dabei. Sein Geruch und Herzrhythmus war neu. Die Forscher griffen nach einander nach den Messern und schlitzen mich wieder an Armen und Beinen auf.

Ich hasse das. Es brennt. Es tut weh. Ja, auch so ein Monster wie ich hat ein Schmerzempfinden. Ich kann durch diese Routine einiges aushalten. Trotzdem ist dies kein Grund sich das gegen meinen Willen gefallen zu lassen.

Außerdem wird die Folter langsam langweilig, so oft wie sich mir schon zugefügt wurde. Sie sehen nicht mein Leiden, ich werde auch keine Schwäche zeigen. Meine ungezügelte Wut und meinen Hass können sie aber gerne sehen.

Ich will, dass sie diese Schmerzen haben. Das Blut rann an mir runter und die Narben verheilten in Sekunden schnelle. Doch dann schnitten sie wieder zu. Schneller und härter. Die Narben verheilten wieder, der Schmerz wurde größer.

Ich weiß nicht wie lange sie meine Regenerationsfähigkeit schon testen. Hier unten, im Areal 7 verliert man jedes Zeitgefühl.

„Hört auf!" fauchte ich sie an und spukte so viel Hass und Abscheu gegen sie aus wie es mir nur möglich war.

Augenblicklich flogen die Messer aus den Händen der Forscher nach oben und bohrten tiefe Löcher in die Stahldecke.

„Injiziert das Gift, sofort!" befahl Er. Bisher konnte er nur zuschauen und sich nie die Hände schmutzig machen. Sobald es ernst wird und meine Kraft wieder zum Vorschein kommt, greift er ein. Mit diesem verfluchten Befehl.

Lass mich in Frieden!

Ein Forscher eilte herbei und reichte ihm die Spritze.

„Wehr dich nicht beim nächsten Mal, Little Devil Doll dann brauchst du weniger Gift." flüsterte ER.

Dieser Bastard!

Brutal stach er die Nadel in meinen Arm. Dieses Gift! Nein lasst mich in Ruhe. Hört auf meinen Verstand einzunehmen.

Dann wurde ich ganz ruhig, meine Kraft und letzte Energie schwand dahin. Ich fühle mich wieder so leer. Verdammte Menschen. Verrottet doch alle und lasst mich in Ruhe... Jetzt muss ich wieder das Bewusstsein verlieren...

Verdammt....

Als ich nach nicht langer Zeit wieder zur Besinnung, kam fühlte ich mich immer noch leer und kraftlos. Es dauert noch eine Weile bis das Gift wohl wieder gereinigt wird... In letzter Zeit wird es immer Kräfte zehrender alles verheilen zu lassen. Es hinterlässt aber immer Rückstande und Nebenwirkungen. Verdammte Forscher. Wie tief ich nur sinken konnte. Und das auch noch von Menschen. Da habe ich die Menschen wohl unterschätzt.

Körperlich sind die Menschen völlig schwach. Ihre Baukunst ist das was sie gefährlich macht. Dazu kommt noch ihr Egoismus alles rücksichtslos zerstören zu können. Ich werde sie irgendwann noch des Besseren belehren.

Wieder hänge ich angekettet in meiner Zelle.

Moment. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich nicht alleine war. Ich spüre die Anwesenheit eines Menschen in meiner Zelle. Stand ich jetzt auch noch unter Beobachtung?!

Aber, das ist doch...

Little Devil Doll  (Reload)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt