Teil 1

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Sie hatte ihren Tod vorgetäuscht. Alle haben es ihr abgekauft. Sogar DiNozzo, der ihren Puls gefühlt hat, aber keinen gefunden hatte.
Nun lag sie hier, im Krankenhaus. Die Ärzte taten alles um sie von ihrem Tumor zu befreien. Es würde noch eine lange Zeit dauern, bis sie geheilt werden könnte… könnte. Es gab immer noch ein großes Risiko, dass sie es nicht schaffen würde.
Nun lag sie hier, in einem Krankenhausbett, an jede Menge Geräte angeschlossen. Ihr ging es nicht gut, dass sah man ihr an. Sie sah aus wie ein Vampir, dunkle Ringe hatten sich um ihre Augen gelegt. Ihre Haut war blass, nicht nur, weil sie seit Ewigkeiten keine Sonne mehr gesehen hatte. Ihre Gedanken kreisten umher und bei Gedanken an Gibbs und seinem Team, konnte sie ihre Tränen nicht verkneifen. Niemand wusste, dass sie lebte. Sie hätte sich so gerne jemanden gewünscht, der das alles mit ihr durchstehen würde, doch ihr war niemand geblieben.
Es dämmerte bereits und es wurde immer dunkler in ihrem Zimmer. Der Fernseher an der Wand lief, aber sie achtete nicht darauf. Es war einige Monate her, dass sie ihre eigene Beerdigung gesehen hatte. Die meisten Leute dort kannte sie nur vom Job. Vereinzelt hatte sie Freunde gesehen und ihre Familie. Heather und ihre Mom.
Es klopfte. Mühsam drehte sie den Kopf, als eine Krankenschwester herein kam. „Guten Abend Jenny.“, sagte sie mit einem Lächeln. Jenny hätte gerne das Lächeln erwidert, sie fühlte sich jedoch zu schwach dazu. „Wie geht es ihnen?“, kam schon die erste Frage an Jenny. Leise, mit schwacher Stimme kam eine Antwort: „Schlecht.“ Früher hätte sie sich alle Mühe gemacht um nicht diese Antwort zu geben, aber man sah ihr an, wie sie sich fühlte.
Es vergingen weitere Wochen und immer musste sie sich den gleichen Tests und Untersuchungen unterziehen. Jeden Tag wurden ihr dieselben Fragen gestellt und meistens kamen dazu die gleichen Antworten.
Vor einer weiteren OP kam die Krankenschwester in das Zimmer der ehemaligen NCIS Direktorin. Jenny hatte Angst, das hatte sie vor jeden OP. Die Nadel mit dem Narkosemittel stach in ihren Arm, es war schon lange kein richtiger Schmerz mehr. Sie sah die Schwester mit trüben Augen an, bis das Bild verschwamm und sie das Bewusstsein verlor.
Der Eingriff dauerte lange, wieder wurde an ihrem Kopf herum geschnibbelt. Es war ein Wunder, dass sie ihre Haare noch in voller Länge hatte. Sie musste sich keiner Chemo unterziehen, da dies sowieso nichts gebracht hätte.
Als Jenny nach mehreren Stunden die Augen öffnete hatte sie höllische Kopfschmerzen, die Narkose hatte ihr zugesetzt, sie war immer noch schwach, aber es ging ihr besser. Nur ein wenig, aber immerhin.

Beim NCIS hatte sich einiges getan. Direktor Vance hatte sein Amt angenommen, er wusste jedoch, dass er immer noch nur eine Vertretung war, aber ihm wurde nichts erzählt. Er tappte völlig im Dunkeln.
Gibbs und sein Team hatten sich kaum verändert. Nun saß Gibbs in seinem Keller, war immer noch dabei an seinem Boot zu bauen. Er hatte große Fortschritte gemacht und der Rohbau des Bootes war fertig. Nun kam der Feinschliff. Gibbs wollte gerade unter sein Boot klettern um mit den Pinsel Arbeiten zu beginnen, als es an seiner Tür klingelte. Komisch, dachte er. Die meisten Leute wussten, dass die Tür immer offen ist. Jedoch rollte er sich unter seinem Boot hervor und stand auf. Seine Hände wischte er sich noch eben an seiner Arbeitshose ab, dann ging er nach oben. Als er die Tür öffnete war niemand da. Gibbs wollte gerade die Tür wieder sauer zuschlagen, als er ein kleines Päckchen an der Hausmauer liegen sah. Er ging ein Stück auf die Veranda und nahm das Päckchen in die Hand. Es war ganz leicht, als wäre kaum etwas darin. Verwundert schaute er noch die Straße hoch und runter, aber niemand war zu sehen. Also ging er wieder rein. Natürlich ging er wieder in seinen Keller, doch nicht um weiter am Boot zu werkeln, sondern um das Päckchen zu betrachten. Es war schon merkwürdig, dass nichts auf der Verpackung stand, bis auf ein einziges Wort: Gibbs. Mehr nicht, kein Absender. Zwar hatte er ein mulmiges Gefühl, dennoch holte er sein Messer um die Verpackung zu öffnen und diese kurz darauf auf den Boden zu schmeißen. Was er nun sah, war ein kleiner Pappkarton. Damit ging er auf einen kleinen Hocker zu, der an einem riesigen Brett stand. Er betrachtete diese zwei Stücke seiner Kellereinrichtung allerdings als Tisch mit Stuhl. Als er sich hingesetzt hatte öffnete er den Karton. Den Inhalt schüttete er auf den „Tisch“ um ihn besser betrachten zu können. Ein Zettel und ein Foto. Er nahm den Zettel und las ihn sich durch, wobei seine Augen sichtlich an Größe gewannen, allerdings geschah dies eher aus Verwirrung, da er nicht wusste was das bedeuten sollte: Sie lebt  Mehr stand da nicht. In der linken Hand hielt er nun also den Zettel, mit der feien Hand griff er nach dem Foto und drehte es um. Okay… nun fuhren seine Gedanken Achterbahn. Stimmte es? Oder wollte sich jemand einen sehr unschönen Scherz erlauben? Er betrachtete das Bild genauer. Eigentlich hatte er aus dieser Bilderserie doch alle schon gesehen. Aber dieses Bild sah er zum ersten Mal. Im Hintergrund des Bildes war eine Brücke, die sich über die Moldau erstreckte. Die Karlsbrücke. Die Brücke war gut besucht. Überall sah man Touristen. Im Vordergrund lächelten zwei Leute in die Kamera. Allerdings waren sie nicht in Prag, wie viele andere Menschen, um sich die Sehenswürdigkeiten anzuschauen, sondern um einer russischen Mafia-Bande das Handwerk zu legen. Diese zwei Menschen auf dem Foto waren Leroy Jethro Gibbs und Jennifer Shepard, die er im Arm hielt.

Die Suche nach der Wahrheit *Navy CIS*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt