„Ma’am?“, fragte eine Frauenstimme vorsichtig, ehe sich die Augen der Patientin öffneten. Die Rothaarige schaute sich um und blickte dann die Krankenschwester an.
„Wie geht es ihnen heute?“, kam die nächste Frage der Krankenschwester. Wenn Jenny nicht so schwach gewesen wäre, wäre sie aufgesprungen und an die Kehle der jungen Frau gesprungen. Zum Glück konnte sie es nicht, außerdem tut die Frau ja nur ihren Job.
„Besser.“, kam die Knappe Antwort auf die gestellte Frage.
Jetzt stand die Schwester direkt vor Jennys Bett, in der Hand ein kleines Tablett. Man würde wohl nun vermuten, dass sie das Essen brachte, dem war aber nicht so. Medikamente. Auf dem Tablett waren jede Menge Medikamente in Pillen-Form. Mal größere, dann wieder kleinere. Verschiedene Farben und Formen. Aber doch hatten sie etwas gemeinsam. Alle ließen die Patientin nur schwächer werden und hinzukam, dass sie auch der Laune schadeten. Nach jeder Pille wurde ihre Laune schlechter, als sie alle geschluckt hatte war sie wieder ein Häufchen Elend. Total deprimiert. Und wieder hatte sie die Gedanken wie jeden Tag. Wann hört das endlich auf? Langsam verstand sie auch nicht mehr, warum alle Menschen Medikamente in sich hinein pumpten, nur weil sie dem Tod möglichst lange hinauszögern wollten. Ihre Verzweiflung wuchs und manchmal wünschte sie sich damals wirklich von den Typen niedergeschossen geworden zu sein. Aber sie lebte. Wenn sie ihren Kopf drehte konnte sie noch die Narbe an der Schulter sehen, die die Schützen hinterlassen hatten. Wenn sie so über den Tag nachdachte bemerkte sie, wie sehr ihr das Direktorenleben zugesetzt hatte. Wenn sie noch Agentin gewesen wäre, hätte sie keine drei Kugeln abbekommen. Höchstens eine. Aber an der Vergangenheit konnte man nun mal nichts ändern. Schade eigentlich. Aber es war nun mal so.
Obwohl die Medikamente Jenny zusetzten war sie nicht mehr so schwach wie noch vor ein paar Tagen. Vielleicht wurde es ja endlich besser, hoffte sie, bevor sie langsam ihre Hand anhob um nach der Fernbedienung des Fernsehers zu greifen. Es kostete sie unendlich viel Kraft, aber sie schaffte es dennoch. Als der Fernseher dann anfing zu laufen erkannte man, dass momentan die Nachrichten liefen. Der SecNav gab gerade eine Presseerklärung zum Thema Budgeterhöhung der Mitarbeiter des NCIS. Er schien sich nicht gerade darüber zu freuen, bekannt zu geben, dass eine größere Summe des Marine Corps nun an den NCIS ging. Ein kleines Lächeln zuckte über Jennys Lippen. Solange hatte sie versucht ein höheres Budget zur Verfügung zu haben und nun hatte es geklappt. Es schien wohl, als ob ihre Mühen, in ihrer pausierten Dienstzeit, doch etwas gebracht hatten.
Jennifer hätte eigentlich gerne Gesellschaft gehabt. Und zwar nicht von irgendwelchen Ärzten oder nervigen Krankenschwestern, sondern von ihrer Familie oder ihren Freunden. Viel Sprechen hätte sie zwar eh nicht gekonnt, aber man hätte ihr etwas erzählen können. Es hätte schon gereicht, wenn nur jemand bei ihr saß und nicht redete. Vielleicht, dass gab sie zu, würde sie jetzt auch gerne den quirligen Goth des NCIS an ihrem Bett sitzen haben. Abby mit ihrer guten Laune. Bestimmt hätte diese auch auf Jenny abfärben können und dann hätte sie wohl auch einen Grund gehabt, so weiter zu kämpfen wie bis jetzt, allerdings hätte sie wohl dann mehr Freude am Kämpfen gehabt.
Es war ihr eigentlich egal, wer bei ihr sitzen würde, Hauptsache es würde jemand aus Team Gibbs sein, Ducky und Abby eingeschlossen. Es war Wunschdenken, niemand von ihnen würde bei ihr sitzen. Niemand wusste, dass sie lebte und es durfte auch niemand erfahren, strengste Anweisung des SecNavs, obwohl sie nicht genau verstand warum niemand über sie Bescheid wissen durfte. Klar, hinter ihr wären dann noch ein paar Terroristen her gewesen, aber sie glaubte, dass der wahre Grund wohl eher der war, dass die Navy keine Schlagzeilen über Jennys Krankheit wollte.
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Die Suche nach der Wahrheit *Navy CIS*
FanfictionInhalt: Agent Gibbs bekommt ein mysteriöses Päckchen zugesandt. Der Inhalt ist für ihn schockierend und verwirrend, dennoch will er herausfinden, ob das Päckchen Wahrheit spricht. ~Geschichte spielt nach der fünften Staffel~ Disclaimer: Alle Charakt...