Queen

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Wir brachen am nächsten Morgen früh aus Glasgow wieder auf, um für die nächsten drei Shows nach Birmingham zu fahren. Wie immer lachten wir viel und benahmen uns eher wie quirlige Teenager, als wie Erwachsene. Und natürlich verbrachte ich auch viel Zeit damit, mit Harry zu knutschen. Cailin war leider nicht dabei, sie würde uns allerdings in Dublin einige Tage später erwarten.

,,Hey Trix, wie schlimm schmerzt eine Schusswunde eigentlich?", fragte Niall mich irgendwann, als sein Blick wohl dank der runter gerutschten Strickjacke auf die Narbe fiel. ,,Also es ist, als ob...", setzte ich an, als der ganze Bus plötzlich wackelte und ich wieder zurück in Harrys Arme plumpste. ,,Was ist denn jetzt los?", fragte Louis verwirrt, als wir einen Rastplatz ansteuerten. ,,Geht es nur mir so, oder befindet sich der Bus in leichter Schieflage?", fügte Liam hinzu, der unsanft auf dem Boden gelandet war. ,,Alles okay Jungs und Trix?", rief unser Fahrer uns von vorne zu. ,,Ja, alles bestens", rief Niall zurück und zog Liam wieder auf die Füße. ,,Nicht wirklich, Trix ist auf meinen Weichteilen gelandet", beschwerte sich Harry. ,,Ich würde die betroffene Stelle ja küssen, aber so vor allen? Ich weiß nicht", entgegnete ich trocken, worauf die Jungs alle herzlich lachten und mein Freund mich in die Halsbeuge küsste. ,,Leute, ich steig mal kurz aus und seh nach dem rechten", kam es von vorne. ,,Okay, ich schreib den anderen schnell, damit sie sich nicht wundern, wo wir bleiben", rief Louis zurück und zückte sein Handy. Tatsächlich hatten wir fünf den kleineren Bus mal ganz für uns allein. 

Wenige Sekunden später kam unser Fahrer wieder rein und verkündete mit betrübter Mine: ,,Wir haben zwei platte Reifen, irgend so ein Idiot hat wahrscheinlich eine Glasflasche aus seinem Fenster geworfen. Leider haben wir nur ein Ersatzrad." ,,Und die anderen sind schon zwei Raststätten weiter, wo wir uns eigentlich treffen wollten", fügte Louis dem hinzu, ,,Nochmal zu uns zurück zu fahren, würde zu lange dauern." ,,Dann ruf ich mal den Pannendienst", kam es dann wieder vom Fahrer, ,,Ihr könnt euch ja so lange mal ein bisschen die Beine vertreten, dass kann noch dauern, bis einer kommt." ,,Puh, ich weiß gar nicht mehr, wann wir alle zusammen das letzte mal irgendwo ohne unsere Bodyguards waren", meinte Niall, als wir ausstiegen. ,,Jep, aber lass uns darüber nicht nachdenken, sondern einfach die Freiheit genießen", freute sich Louis und hüpfte aus dem Bus. ,,Brech dir nicht die Haxen Monsterchen", neckte ich meinen besten Freund, hüpfte aber hinterher. ,,Was machen normale Menschen nochmal an einer Raststätte?", überlegte Harry laut, während es ihm gar nicht zu gefallen schien, dass wir wegen der anderen Autos und so nicht Händchen halten konnten. ,,Sie wandern die zehn Kilometer über den Parkplatz zur Tankstelle und kaufen sich überteuerte Sandwiches", antwortete ich, als ich die Tankstelle gesichtet hatte, ,,Und das mach ich jetzt auch, ich hab tierischen Hunger!" ,,Ich auch!", stimmte Niall mir zu. ,,Wir haben doch erst vor zwei Stunden gefrühstückt", gab Liam verzweifelt von sich. ,,Eben!", sagten Niall und ich dazu gleichzeitig und spazierten los zur Tankstelle. ,,Wir suchen dann schonmal nach einer Bank oder so zum picknicken", rief Louis uns noch nach.

In der Tankstelle angekommen zog Niall sich natürlich seine Kapuze über, um nicht direkt erkannt zu werden, aber er wurde trotzdem von ein paar kleinen Mädchen erkannt. Mit fertigen Sandwiches und einigen Kekspackungen verließen wir die Tankstelle wieder und hielten nach den anderen Ausschau. Schnell hatte ich Harrys Lockenkopf gefunden und zog Niall in die entsprechende Richtung. Der Tisch war quasi direkt am Bus. ,,Habt ihr den ganzen Laden leer geräumt?", fragte Louis mich belustigt, als Niall und ich die Fressalien auf dem Tisch ausbreiteten. ,,Nö, nur den halben", war meine Reaktion darauf, während ich mich über ein Thunfischsandwich hermachte. ,,Die Kassiererin hat so gefragt, ob sie mich nicht von irgendwo kennen würde und da hab ich gesagt, ich wüsste nicht woher", erzählte Niall fröhlich, ,,So entspannt war ich schon lange nicht mehr einkaufen." ,,Darf ich mir ein Sandwich nehmen?", fragte Liam, dem wohl doch der Magen knurrte. ,,Klar, ist genug für alle da", antwortete ich darauf und tatsächlich nahmen sich alle ein Sandwich, ,,Wann habt ihr eigentlich das letzte Mal so ganz normal an einer Raststätte gesessen?" ,,Keine Ahnung, ich glaube das war, bevor wir uns kannten", antwortete Liam darauf mit vollem Mund, ,,Ich glaube auch, bisher ist es noch nie passiert, dass gleich zwei Reifen geplatzt sind." ,,Ja, dass war wirklich Pech", meinte Niall. ,,Wieso Pech?", fragte Harry mit einem bezaubernden Grinsen, ,,So normal hab ich mich seit Jahren nicht mehr gefühlt." ,,Du kannst das bestimmt jeden Tag haben", meinte Liam und wirkte ein bisschen eifersüchtig. ,,Naja, ich bin nir wirklich privat, wenn ich auf meinem Grundstück bin", erklärte ich es ihm, ,,Ich hab überall Bewegungsmelder und Überwachungskameras installiert, nachdem mich mal ein Paparazzi am Strand fotografiert hatte, als mir beim surfen mein Bikinioberteil runter geklappt war. Aber die paar Tage als wir London waren, wurde ich auch ordentlich abgelichtet. Also ganz das perfekte idyllische Leben hab ich jetzt nicht." ,,Genießen wir doch jetzt einfach diesen Moment der privaten Idylle", schlug Harry vor und legte einen Arm um mich. Automatisch wanderte mein Kopf runter auf seine Schulter.

Nobody loves you baby the way I doWo Geschichten leben. Entdecke jetzt