48. Kapitel

78 6 1
                                    

Ich drückte mich von meinen Knien hoch, die Tatsache, dass ich noch etwas wackelig auf den Beinen war, realisierte ich gar nicht mehr. In diesem Moment verstand ich nichts außer die Wut, die Wut, die ich diesem Wesen vor mir zu verdanken hatte. So viel Leid und Kummer hatten die Levuren unserer Welt schon bereitet, doch dieses Ungeheuer, hatte meinen Freund verletzt, ihn vielleicht sogar getötet. Allein der Gedanke ließ mich nur noch schneller auf den Drachen zugehen, der dabei jeden meiner Schritte beobachtete. Ich hatte den Rand der Mauer erreicht und stieß mich nach oben. Gegen aller Erwartungen, einschließlich meiner eigenen, landete ich jedoch nicht auf dem Boden. Ich stand in der Luft, wie als würde ich fliegen.

Normalerweise wäre ich an dieser Stelle ausgeflippt, doch im Moment spürte ich nichts. Als wäre ich nicht in der Lage jemals wieder Freude zu empfinden war ich wie eine Hülle meiner selbst. Leer. Die Tatsache, dass ich fliegen konnte nahm ich nur in sofern wahr, dass es nun noch leichter sein würde den Levur anzugreifen. Ich setzte bedacht einen Fuß vor den anderen, es war als würde ich ganz normal auf dem Boden laufen, nur dass unter mir nichts war, einfach Luft. Gedämpft nahm ich die Rufe meiner Freunde wahr, weit entfernt, sie erschienen so unwichtig gerade. Ich konnte nur einen klaren Gedanken fassen, ich wollte dieses Monster töten, ihm dieselben Schmerzen spüren lassen, die es Tristan angetan hatte. Ich holte aus und warf eine leuchtende Kugel aus Energie mitten auf sein Herz zu, oder da wo ich es vermutete. Doch diesem prallte es nicht ab, es hinterließ auch nicht nur einen Kratzer. Es setzte sich fest, wie festgeklebt und schien sich durch seinen Panzer zu brennen, als es diesen durchbrochen hatte in sein Fleisch und so weiter.

Der Drache riss erstaunt die Augen auf und ließ einen heulenden Schrei los, es schien Scherzen zu haben, doch nicht genug als dass es aufgegeben hätte. Wieder zielt es mit seiner dunklen Macht auf mich, doch diesmal war ich bereit. Ohne Schwierigkeiten flog ich aus der Bahn und sein Angriff verfehlte mich um weites. Gleichzeit warf ich eine weiter Kugel nach ihm und auch diese begann sich in seinen Köper zu fressen. Das wiederholte ich immer und immer wieder, bald schon sah sein Köper wie löchriger Käse aus. Überall waren Kugeln, die sich durch ihn hindurch zu kämpfen schienen. Mit Genugtuung sah ich zu wie der Levur sich unter den Kugeln hin und her wand. Mit seinem Schwanz versuchte er die Kugeln los zu werden, doch verbrannte er sich auch diesem bei dem Versuch. Noch einmal schrie es. Es klang kläglich und in den toten Augen des Wesens konnte ich seine Schmerzen erkennen. Auch wenn es aus Dunkelheit bestand, spürte es Schmerz auf dieselbe Art, wie auch wir es taten.

Ich spürte wie meine Wut langsam abflaute und bevor sie gänzlich verschwunden wäre, bündelte ich meine restlichen Kräfte und schoss einen Strahl aus leuchtendem Licht auf das Herz des Levurs. Der Strahl ging durch ihn hindurch und für eine Sekunde, schien er in dieser Position erstarrt zu sein, dann zerfiel er. Sein Panzer begann einzureißen und die Reste fielen wie Scherben zu Boden, um dort zu zerspringen. Sein entblößter Körper wurde langsam von Winde verweht. Wie ein zu Staub werdendes Skelett löste der Levur sich vor unseren Augen in Luft auf. Zittrig setzte ich einen Fuß vor den anderen bis ich die Mauer erreichte auf der die anderen warteten, dann brach ich zusammen. Erst als die Sonne meinen Rücken wärmte erinnerte ich mich an den Grund meiner Wut. Alice hatte sich neben mich gehockt und streichelte beruhigend meinen Rücken als ich aufsprang. Irgendetwas schien sie zu sagen, doch ich verstand sie nicht. Hektisch sah ich mich um und entdeckte sofort den Körper von Tristan, der immer noch an der gleichen Stelle wie vorhin lag.

Mia lehnte sich gerade über ihn als ich sie achtlos zur Seite schubste. Neben seinen Körper ließ ich mich auf die Knie fallen und suchte nach einem Lebenszeichen. Sein Blick kreutzte den meinen und ich sah wie er versuchte stark zu sein, doch es gelang ihm nicht. Er konnte seine Augen kaum offenhalten und auch wenn ich keine äußeren Verletzungen ausmachen konnte, wusste ich, dass es nicht gut um ihn stand. Beim Atmen gab seine Lunge ein ungesundes Röcheln von sich weshalb ich versuchte kein Gewicht auf seinen Körper zu verlagern. Du musst durchhalten, gleich kommt Hilfe, dann wird alles wieder gut. Bitte, halt nur noch etwas durch, ich wusste nicht wen ich mit diesen Worten beruhigen wollte, doch uns beiden schien klar zu sein, dass sei eine Lüge waren. Behutsam nahm ich sein Gesicht in meine Hände und drehte ihn so, dass er mich ansah. Während ich mich langsam nach vorn beugte, spürte ich, wie die erste Träne über meine Wange kullerte. Unsere Lippen berührten sich sachte und ich meinte ihn unter dem Kuss lächeln zu spüren, doch als ich von ihm abließ blieben seine Augen geschlossen.

Sein Brustkorb hob und senkte sich nicht mehr und ich spürte wie ihn unter meinen Händen der letzte Lebenshauch verließ. Dann brach meine Welt zusammen. Kurz war ich wie erstarrt, schon wieder dröhnte es in meinen Ohren, dann begann ich zu schreien. Ich schlug auf seine Brust ein, schrie ihn an zu mir zurück zu kommen. Ich spürte wie mehrere Arme mich von ihm wegzuziehen versuchten, doch eine Schockwelle, die von mir ausging, warf sie mehrere Meter von mir weg. Verzweifelt rannte ich zurück zu dem leblosen Körper Tristans. Ich flehte, flehte die Götter an mir ihn zurückzugeben, mich an seiner Stelle zu nehmen, doch nichts geschah. Nach unendlichen Minuten lag ich nur noch wimmernd über seinen Körper, während meine Tränen sein T-shirt durchnässten. Wieso er, warum konnte nicht ich an seiner Stelle tot sein? Und warum konnte ich nichts dagegen tun. Ich sollte die Quelle alles Lebens auf der Erde sein, doch konnte ich die Menschen, die ich liebte, nicht am Leben erhalten? Sollte ich nicht über Leben und Tod entscheiden können?

Wozu hatte ich diese Kräfte, warum ausgerechnet ich, ohne sie wäre Tristan wahrscheinlich noch am Leben, es war alles meine Schuld. Während meine Gedanken rasten spürte ich, wie ich immer schwächer wurde und dann, wurde meine Welt schwarz.

Oke also Freunde, lasst mich mal bitte festhalten, dass ich absolut dumm bin... wieso zur Hölle komm ich auf so nh blöde Idee?!

Also wow, ich glaube echt ich hab sie nicht mehr alle... noch irgendwer der gleich heult :(((

ich spüre ihren Schmerz... *schnief*

Eden - Erwachen Der Finsternis Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt