Kapitel 5

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(Aylins Sicht )

Damit hat er wohl nicht gerechnet. Naja ich mit den folgen auch nicht ....
Erst jetzt merkte ich was ich angerichtet hatte. Ich hab einfach meine ganze Wut bei ihm und seinem Auto rausgelassen.Na toll durch den Steinschlag hatte die Windschutzscheibe einfach einen großen Riss , was hab ich nur getan?
Zu recht eigentlich. Das hat er nämlich verdient allein sein Verhalten gegenüber einer Frau ,von seinem Ego rede ich erst gar nicht. Eh ich auch realisieren konnte was abging wurde ich so unsanft wie möglich am Arm gepackt. Je mehr ich versuchte mich aus seinem Griff zu lösen wurde er fester und er zog mich dabei näher zu sich, sodass ich am Ende gezwungen war ihm in die Augen zu schauen. Wenn Blicke nur töten könnten...
Man konnte ihm förmlich seine ganze Wut sowie auch Hass ansehen, doch warum kann ich nicht aufhören ihm weiterhin in die Augen zu schauen?

Gr: bist du verrückt?! Was sollte das ?Hallooo ich rede mit dir! Hast du aufeinmal das Reden verlernt ?
Ay: lass mein Arm los
Gr: das war nicht die Antwort auf meine Frage Madame!
Ay: sagen wir mal so. Wir sind jetzt quitt!
Gr: warte warte wohin ?

Mit letzter Kraft zog ich meinen Arm aus seinem Griff und machte mich auf den Weg nachhause. Ohne mein Modellbau konnte ich ja eh nicht mehr zur Schule. Wie viel Pech kann ein Mensch nur haben? Meine Schritte wurden schneller als ich das Gerufe von ihm hörte. Hat der denn nicht irgendwann vor nachzulassen? Wenn man sich schon so ein Auto leisten kann und eben noch mit seinem Geld herumgeprallt hat, indem er es mir ohne zu schämen angeboten hat ,dann müsste dieser Schaden doch kein so großes Problem für ihn sein. Da ich das Gefühl hatte ,dass er nicht nachlassen würde blieb mir am Ende nichts anderes übrig als zu rennen. Ich nehme meine Worte zurück. Der Tag kann wohl doch schlimmer werden als gedacht :)
Planlos rannte ich in eine Straße hinein wo er mich nicht finden konnte, meine Spur müsste er bestimmt verloren haben, dachte ich jedenfalls. Erschöpft lehnte ich mich mit dem Rücken an die Wand und tat meine Kapuze runter, da es aufgehört hatte zu regnen. Dabei sah ich das letzte mal von meinem Blickwinkel aus nach,ob er in die Straße eingebogen ist. Keine Spur. Irgendwie hatte ich jedoch trotzdem das Gefühl er sei hier irgendwo in der Nähe. Kopfschüttelnd atmete ich aus. Unsinn Aylin du bildest es dir doch nur ein! Was hat so ein Junge aus reichem Elternhaus in so einem Viertel zu suchen? Das Verstecken brauche ich ja jetzt auch nicht mehr ,denn er würde sich wahrscheinlich niemals die Mühe machen hierher zu kommen. Ich richtete das letzte mal meine Haare und mein Outfit um mich auch nun auf den weg nachhause zu machen. Doch eh ich ein Schritt machen konnte knallte ich gegen einen Oberkörper. Ich fasste mir schmerzvoll an den Kopf und wollte hoch zur Person schauen um mich zu entschuldigen, doch als ich mal wieder diese braunen Augen sah ,die nur Hass aus sich spuckten verzichtete ich drauf. Schon wieder er! Das kann doch nicht wahr sein, woher hat er mich gefunden? Und aus welcher Richtung kommt er?! Ich hab doch eben nachgeschaut...
Während ich ihn weiterhin verwirrt anstarrte kam er mit langsamen Schritten auf mich zu was mir am Ende unangenehm wurde und ich immer wieder zurück ging , bis ich gegen die Wand knallte. Trotz allem konnte ich nicht aufhören ihm in die Augen zu schauen. Man könnte sagen ,dass sie mich wortwörtlich fesselten . Als er seine beiden Hände gegen die Wand stützte kam ich wieder zu mir. Er versuchte somit zu verhindern, dass ich abhaue. Was ist sein Problem?

Ay: lässt du mich in Ruhe oder willst du ,dass ich los schreie und sich darauf die ganze Nachbarschaft versammelt ?
Gr: schuldig und auch noch frech
Ay: schuldig? Das war noch gar nichts! Und frech kannst du dir...lass mein Arm los ich möchte nicht mitkommen !

Meine Welt ist KaltWo Geschichten leben. Entdecke jetzt